Ernährungs-Ratgeber > Stillen

Mutter stillt ihr BabyInformationen zum Thema „Stillen“
  1. Welche Vorteile hat das Stillen?
  2. Wie funktioniert die Milchbildung?
  3. Kann ich aufgrund meiner Warzenform überhaupt stillen?
  4. Der Start
  5. Literatur

1. Welche Vorteile hat das Stillen?

  • Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich ständig und ist somit immer
  • genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Sie kann leicht verdaut werden und die Inhaltsstoffe sind so aufeinander abgestimmt, dass sie bestmöglichst vom Körper verwertet werden können.  
  • Durch das Stillen kann Allergien vorgebeugt werden.  
    Das Kind enthält wichtige Immun- und Abwehrstoffe. Das Immunsystem der Mutter bildet Abwehrstoffe gegen Keime, mit denen sie in Berührung kommt. Diese werden durch das Stillen an ihr Kind weitergegeben. Gestillte Kinder erkränken seltener Magen-Darm-Infekten, Mittelohrentzündungen, Karies usw. Auch erkranken sie seltener an einigen in der Kindheit vorkommenden Krebserkrankungen.
  • Stillkinder leiden später seltener an Diabetes und Fettsucht.
  • Das Risiko am plötzlichen Säuglingstod (SIDS) zu sterben, wird deutlich verringert.
  • Es besteht ein deutlich geringeres Risiko für die Mutter, an Eierstocks- und Brustkrebs zu erkranken, außerdem wird das Risiko für Osteoporose reduziert.  
  • Man kann jederzeit sofort auf sein Baby reagieren ohne Vorbereitungen treffen zu müssen. Muttermilch ist hygienisch stets einwandfrei verpackt.  
  • Auch Nächtliche Mahlzeiten sind unkomplizierter und kürzer. Schläft das Baby in unmittelbarer Nähe (z.B. Babybalkon, Familienbett), so muß man zum stillen noch nicht mal richtig wach werden und kann liegen bleiben während das Baby sich stillt.  
  • Stillen ist umweltfreundlich, Müll, Rohstoffe und Energie werden gespart.
  • Stillen spart eine Menge Geld.
  • Durch das Stillhormon Prolaktin entwickeln Mütter mehr Ruhe und Gelassenheit.
  • Stillen fördert die emotionale Bindung, spendet Trost, Entspannung, Geborgenheit und Wärme.
  • …und viele mehr


2. Wie funktioniert die Milchbildung?
 
Stillen des SäuglingsDurch das Saugen des Babys an der Brust wird das für die Milchbildung hauptsächlich verantwortliche Hormon Prolaktin gebildet. Zwischen den Mahlzeiten wird permanent die durstlöschende Vordermilch gebildet, die sich in den Milchseen ansammelt. Ebenfalls durch das Saugen des Babys wird das Hormon Oxytocin gebildet, welches für den Milchspendereflex verantwortlich ist. Dieser bewirkt ein herausdrücken der kalorienreichen Hintermilch in die vorderen Milchseen. Oft wird der Milchspendereflex in Form eines leichten Ziehens in der Brust sowie ein Rauslaufen/-spritzen der Milch bemerkt. Stress und Ärger können leider Gift für die Bildung des Hormons Oxytocin und damit für das einsetzen des Milchspendereflexes sein.


 
3. Kann ich aufgrund meiner Warzenform überhaupt stillen?
 
Auch bei Flach- oder Hohlwarzen ist es möglich zu stillen. Man kann bereits in der Schwangerschaft damit beginnen, Brustschilder oder Brustwarzenformer zu tragen.  
 
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Stillhütchen beim Stillen. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie eine Saugverwirrung auslösen können oder die Milchmenge negativ beeinflussen.

 

4. Der Start
 
Da der Saugreflex eines Neugeborenen ca. 30-50 Minuten nach der Geburt am stärksten ist, sollte im Idealfall ungefähr zu diesem Zeitpunkt das erste Mal angelegt werden.  
Die ersten Tage erhält das Baby das sogenannte Kolostrum (Vormilch). Es handelt sich um nur wenige Milliliter, doch in diesen sind alle Nähr- und Abwehrstoffe in hochkonzentrierter Form vorhanden.  
Ungefähr zwischen dem 2. und 6. Tag nach der Geburt findet der Milcheinschuß statt, mit dem sich die Milchmenge und –zusammensetzung ändert.. Die Brüste werden zunächst größer und spannen. Es kann erleichternd sein, die Brüste vor dem Stillen anzuwärmen (z.B. durch ein warmes Kirschkernkissen), damit die Milch besser fließt. Und nach dem stillen zu kühlen (z.B. Quark, vor dem stillen abwaschen oder kühler Waschlappen).  
 
Wichtig ist es, das Baby nach Bedarf zu stillen, um so die Milchproduktion am besten anregen zu können. Ab dem dritten Tag nach der Geburt ist dies ungefähr 8-12mal pro Tag der Fall.  Liegt keine (medizinische) Indikation vor, sollte nicht zugefüttert werden bzw. Wasser oder Tee gereicht werden, da der Magen des Neugeborenen dann gefüllt ist und er nicht mehr an die Brust möchte. Somit kann sich die Milchproduktion nicht anpassen, auch besteht die Gefahr einer Saugverwirrung. Durch die Ausscheidung des Kindspechs (Mekonium) und Gewebewasser ist es völlig normal, wenn Babys bis zu 10% ihres Geburtsgewichts abnehmen
 


5. Literatur
 
Das Stillbuch – von Hannah Lothrop
Mein Kind will nicht essen – von Carlos Gonzales (Ernährung generell)
Handbuch für die stillende Mutter – La Leche Liga
Stillen – von Marta Guoth-Gumberger, Elizabeth Hormann

 

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