Weiss gar nicht, wo ich anfangen soll - erstmal HALLOO! :o)

nicknack · 04. Januar 2011, 16:43:07

Hallo!

Zuerst stelle ich mich mal vor. Mein Name ist Naomi und ich bin 38 Jahre alt.
Wenn ich richtig gerechnet habe, dann müsste ich in der 5. Woche schwanger sein. Kann mir morgen erst einen Termin beim FA holen, ist nämlich noch im Skiurlaub.

Vor ein paar Tagen fiel der Test positiv aus. Aber irgendwie habe ich es auch vorher schon gespürt. Mein Mann hat sich gefreut, er wünscht sich ein Kind. Ich hatte schon immer Angst vor einer Schwangerschaft, muss ich ehrlich sagen. Ich glaub ich bin da nicht so wie der große Druchschnitt. Leider kann ich mich gar nicht so freuen, da ich mich in einer sehr schlimmen Situation befinde. Mein Mutter (Anfang 60) hatte vor einem Jahr die Diagnose Balsenkrebs bekommen, der leider so weit fortgeschritten war, dass sie nun Knochenmesastasen hat und demnächst Pflege braucht.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, sie absolut zu unterstützen, so wie ich es in den letzten 12 Monaten schon getan habe. Ein paar Monate vorher hatten wir nämlich schon meinen Vater (auch Anfang 60) 12 Wochen auf der Intensivsation begleitet bis er starb (auch Krebs). Mir macht es nun Sorgen, dass ich, je weiter die Schwangerschaft sich entwickelt, desto weniger kann ich ihr helfen. Wenn ich sie in ein Pflegeheim geben müsste, kämen wir finanziel nicht mehr klar, weil mein Elternhaus noch nicht lange auf mich umgeschrieben wurde. Außerdem ist sie meine beste Freundin und ich möchte mich um sie kümmern. Ich weiss auch nicht, ob die ganze psychische Belastung zur Zeit so gut ist für eine Schwangerschaft. Leider habe ich auch keine Geschwister, die mich unterstützen könnten.

Bin am überlegen, ob ich die Schwangerschaft nicht besser abbrechen sollte und das soll schon was heissen... allerdings muss man ja froh sein mit 38 nochmal die Chance zu haben ein Kind zu bekommen.

Es weiss auch noch keiner außer meinem Mann. Er überlässt mir die Entscheidung und akzepiert alles.

Ich bin total fix und fertig und jetzt schon überfordert.

Naomi

elmo666 · 04. Januar 2011, 16:56:30

hey du...

also erstmal vorab wünsche ich dir alles alles gute zur ss...

und ob du abtriben sollst oder nicht kann dir leider keiner sagen,aber ich denke wenn du "nur" aus dem grund abtreiben würdest,weil du deine mama pflegen möchtest,würdest du dir spätestens,wenn sie ,leider, gestorben ist vorwürfe machen...

es ist wirklich sehr traurig das sich bei dir im moment alles knubbelt...aber sieh es so du bekommst die chance ein leben zuschenken,du hast einen mann der dich bei allem unterstützt...

klar deine mama ist krank,aber wie wäre es wenn du dir einfach eine haushaltshilfe oder sowas von der krankenkasse deiner mama verschreiben lässt?da muss es doch irgendeine hilfe für dich geben...gehe mal zu profamilia oder so und erkundige dich nach hilfsoptionen und glaube mir man wächst mit der aufgabe...

ich wünsche dir ganz viel kraft und erfogl bei deiner entscheidnug,und das du die für euch richtige st...

ggglg

feuerwehrengel · 04. Januar 2011, 17:04:16

lass dich erstmal

ich denke ein kind ist ein geschenk was man so nehmen sollte wie es kommt.

natürlich ist deine situation nicht so toll,aber wenn du dich in die lage deiner mama versetzen würdest, würdest du wollen dass dein eigenes kind dein enkelkind abtreibt um sich deiner pflege zu widmen?

vielleicht kann man die pflege deiner mutter einfach anders organisieren. es gibt pflegedienste, hospize, palliativstationen etc. vielleicht kann man das alles mit dem hausarzt besprechen und natürlich mit deiner mutter. du kannst dich ja soweit möglich dann weiter um deine mama kümmern und sie hat als oma wenigstens die chance dich während deiner schwangerschaft zu begleiten und teil zu haben und sogar ihr enkelkind noch zu sehen.

ich denke wichtig wäre jetzt ein offenes gespräch mit allen beteidigten so hart es auch ist, aber in dir entwickelt sich ein mensch, der auch ein recht auf dich als mutter hat.

Dropsknopf · 04. Januar 2011, 17:15:50

Hallo,

entscheiden, ob du das Kind behalten möchtest oder nicht mußt du bzw. ihr selber!!
Deine Situation ist natürlich nicht sehr einfach aber ich denke auch, du solltest deine Mutter mit einbeziehen und deinen Freund. Es gibt sicher Möglichkeiten, bei der Pflege unterstützt zu werden durch Fachpersonal. Mach dich da doch erstmal bei der Krankenkasse kundig, was für Möglichkeiten es gibt.
Deine Mutter würde sich sicher auch sehr freuen, wenn sie erfährt, dass sie Oma wird. Sie würde es vielleicht gar nicht wollen, dass du abtreibst.
Es kann sicher auch keiner sagen wie lange deine Mutter mit dieser schlimmen Diagnose noch leben wird. Vielleicht geht es ihr recht lange noch gut, sodass sie nicht so pflegebedürftig ist.

Es ist immer schwer einen geliebten Menschen in ein Heim zu geben, ich weiß wie schwer sowas fallen würde, leider mußten wir meinen Opa auch ins Pflegeheim geben, er hatte sich total gehen lassen, nachdem meine Oma - seine geliebte Frau gestorben ist. Er ist dort jetzt schon viele Jahre, wir hätten es nicht geschafft ihn auf Dauer zu pflegen, weil wir alle berufstätig sind. Es ist uns schwer gefallen aber es war die beste Entscheidung. Wir besuchen ihn jede Woche und kümmern uns auch sehr um ihn.

Ich hoffe du triffst die richtige Entscheidung.

piglet · 05. Januar 2011, 00:15:02

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft

Da bist Du wirklich in einer schwierigen Lage, aber ich kann mich den anderen nur anschließen. Alleine Du bzw gemeinsam mit Deinem Mann triffst die Entscheidung.
Ich denke auch das Du Hilfe und Unterstützung bei der Pflege Deiner Mutter erhälst.
Ich würde mich für das Kind entscheiden, denn wie Du selber sagst, mit 38 Jahren noch schwanger werden, da kann man schon froh sein.
Sprich mit Deiner Mutter, sicher wird sie sich freuen ein Enkelkind zu bekommen und sie weiß ja selber das dann nicht mehr soviel Zeit für sie bleibt.

Bibbi (Dreamy) · 05. Januar 2011, 00:41:17

Hallo.
Eine wirklich blöde Situation .Aber, erzähl doch mal deiner Mama von deiner Ss. Denn ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, das gerade bei solchen Nachrichten Schwangerschaft, es beim Kranken dermaßen Kräfte freisetzt, das sie anfangen ganz eisern zu kämpfen. Bei meinem Sohnemann , dessen Uroma war es so, sie hatte auch Krebs. Damals war sie schon 74. Wir haben ihr gleich von meiner Ss erzählt, und die Frau kämpfte wie eine Löwin. Bis zum Tag der Entbindung... da lagen wir gleichzeitig auf dem OP-Tisch. Ich in einer Klinik um mein Kind per Ks zu bekommen, und sie in einer anderen Klinik um ein Teil des Krebs entfernt zu bekommen. Ich habe es damals erst später gesagt bekommen, das wir gleichzeitig operiert worden. Ich fands so schrecklich . Die Ärtze machten meinem damaligen Mann kaum Hoffnung, das sie wieder aus der Narkose erwacht. Aber diese Frau hat uns des besseren belehrt. Und sie wachte auf, und fragte sofort nach ihrem Urenkel. Als ich aus dem Kh gekommen bin, war sie noch im Kh. Als die Ärzte uns sahen, sprachen sie von einem Wunder, und erzählten uns das die Uroma wohl unbedingt ihren Urenkel noch sehen wollte.

Warum ich dir das erzähle, ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich hoffe , dir damit Hoffnung zu machen, das deine Mutter dann auch wieder Kräfte freisetzt, die diesen schei* Krebs zum stoppen bringen. Manchmal gibt es solche Wunder.Und ich hoffe bei euch !

Lg Bibbi

Co-Co · 05. Januar 2011, 09:43:25

Ich möchte hier nicht einfach weiterklicken, kann Dir aber auch nichts anderes sagen, als das, was die anderen Mädels schon geschrieben haben. Eine schwere Situation, an der Du aber auch wachsten kannst.
Wie auch immer Du Dich entscheidest: ich wünsche Dir, dass Du die Entscheidung nie bereust (so oder so) und ich wünsche Dir (und Deiner Mom) alles Gute!

Tini^_^ · 05. Januar 2011, 17:58:02

...denk dran Naomi, du hast auch dein eigenes Leben!!!

Das klingt vielleicht etwas hart, aber es wäre schade, wenn du in ein paar Jahren etwas bereust. Wenn deine Mutter dich liebt, dann wird sie für die gewählte Entscheidung Verständnis haben

Es tut mir leid, aber meine Tante hatte dieselbe Diagnose und nach einiger Zeit war auch der Knochen von Krebs befallen. Sie hat von dem Erfahren der Krankheit bis zum Schluss circa 1 Jahr gelitten - Pflegefall konnte man sie nie richtig nennen, weil es viel zu schnell ging.

Vielleicht solltet ihr die Zeit einfach ganz intensiv genießen und vielleicht freut sich deine Mutter über ein Enkelkind.

nicknack · 05. Januar 2011, 23:07:15

Vielen Dank für die vielen Antworten von euch!
Muss sagen, das tut echt gut!

War heute im Krankenhaus, sie hat starke Schmerzen und wird auf Morphiumpflaster eingestellt. Gesagt habe ich es ihr noch nicht, wollte erst mal den ersten FA-Termin abwarten. Der ist leider erst am nächste Woche Freitag...

Nein, ich denke, wenn alles in Ordnung ist, dann bekomme ich das Kind.
Es wird sich schon alles regeln, denke ich, ändern kann ich sowieso nichts.
Ich hoffe nur, das das Kind nichts abbekommt, wenn ich mal seelisch zusammenklappe, da ich nervlich mittlerweile nicht mehr sehr viel verkrafte.
Zwei Elternteile so kurz hintereinander mit so schlimmen Erkrankungen, das ist schon aussergewöhnlich.

Aber es tut echt gut hier micht euch°

feuerwehrengel · 06. Januar 2011, 07:36:36

@nicknack:

das klingt ja heute schon alles positiver

reihe dich doch in einem monatsthread rein, da sind die mädels alle genauso weit wie du und du kannst dich wegend er schwangerschaft austauschen, dich aber auch mal ausjammern wenn nötig. es haben immer alle ein offenes ohr hier für dich

Melody · 06. Januar 2011, 08:34:31

Hallo Nick-nack.

Nicht lachen - ich glaube auch so ein wenig an Zeichen und Bestimmung. Dein Vater ist viel zu früh gestorben - deine Mutter ist auch schwer krank - und du kannst alles, was du von ihnen gelernt hast, die Fürsorge und Liebe an DEIN Kind weiter geben. Ein Mensch geht - ein Mensch kommt, das ist der Circle of life. Dann wird deine Mutter in dir weiter leben, wenn du selber Mama bist und später in deinem Kind.

Mein Vater ist gestorben als ich 9 war und als meine Mutter starb war ich gerade 18 und hatte noch ein Jahr bis zum Abitur. Aber ich habe von ihnen so viel gelernt und kann meinen 3 Kindern so viel von ihnen erzählen und bin stolz, dass ich vielleicht eine genauso gute und starke Mami bin, wie sie war. Wofür wäre das alles gewesen, wenn ich keine Kinder bekommen hätte?
Ich glaube auch nicht, dass deine Mama damit glücklich wäre, wenn sie wüsste, dass wegen ihr ein Kind - ihr Enkelkind - nicht geboren werden soll. Sie wird überglücklich sein, wenn sie es erfährt und ihr neue Kraft geben und Kampfeswillen.

Deshalb finde ich es super von dir, dass du dich für das Kind entschieden hast und der Schwangerschaft nun positiv gegenüber stehst. Dein Kind wird etwas ganz besonderes, es wird nämlich das Kind einer Frau, die sich wirklich Gedanken macht und sich um ihre Familie sorgt und hilft. Und du hast wirklich recht - eine Schwangerschaft mit 38 ist wirklich ein Geschenk des Himmels, das man annehmen sollte.
Ich weiß wovon ich rede, ich bin 42.

Viel Glück für dich und deine Familie!

Dropsknopf · 06. Januar 2011, 09:26:50

Hallo nicknack!

schön zu lesen, dass du das Kind nun doch bekommen möchtest. Ich bin mir ganz sicher, dass du das schaffst und auch viel Kraft entwickeln wirst in der schweren Zeit, schon deinem Krümel zuliebe. Dein Mann wird dich doch sicher auch unterstützen und bei dir sein und dir helfen.
Man ist manchmal stärker als man denkt!

Reihe dich in einen Monatsthread ein, da kannst du dich mit anderen schwangeren Mädels austauschen, die genauso weit sind wie du.

Ich wünsche euch alles alles Gute und viel Kraft

Co-Co · 06. Januar 2011, 10:31:05

Auch ich freue mich, dass Du Dich für das Kind entschieden hast und wünsche Dir eine tolle ss! Ich war 37 bei meiner ersten ss und kann nur sagen, dass man in dieser Zeit auch Kräfte entwickelt, die man nie für möglich gehalten hätte!
Dein Kind wird in einer Familie aufwachsen, in der Familie wichtig ist und in der man sich unterstützt und hilft. Damit hat es neben Eurer Liebe die besten Voraussetzungen.
Und wenn Du schreibst, dass Dir die Antworten hier gut getan haben, dann bin ich auch sehr dafür, dass Du Dich hier im passenden Monatsthread einreihst. Dort sind sicher lauter liebe Mädels, die Dich immer auch unterstützen und zuhören!
Alles Gute für Euch alle!

Tini^_^ · 06. Januar 2011, 11:36:56

Ich stimme Melody zu. Schicksal nennt man sowas. Und ich denke, dass wenn ein geliebter Mensch gegangen ist oder gehen wird, dann wird ein neuer Mensch geboren.

Lilly · 06. Januar 2011, 21:40:32

Hallo,

zunächst gratuliere auch ich Dir ganz herzlich zur SS! Hab Deine Beiträge erst heute gelesen und viele Mädels haben schon auch meine Ansicht geschrieben.

Ich finde auch, dass Du es Deiner Mum sagen solltest. Gerade so etwas kann auch unerwarteten Auftrieb geben. Vor allem spürt Deine Mum, dass das Leben weitergeht, dass sie in Deinem Kind auch ein Stück weiterleben darf. Du wirst sehen, es wird gut gehen. Die Krümelis halten viel aus!

Es gibt ja auch ambulante Pflegedienste, die Dich einfach unterstützen können. Das wäre doch zumindest ein bißchen Hilfe. Die Morphiumpflaster sind auch nicht ohne. Es KANN sein, dass sich Deine Mutter verändern wird. Sie wird evtl. phantasieren. Möchte Dir keine Angst machen, aber ich spreche leider aus Erfahrung. Daher erst recht ihr von Eurem Nachwuchs erzählen. Das tut ihr bestimmt gut.

Was ich noch sagen wollte, ich bewundere Dich für diese Kraft, die Du zur Pflege aufbringst. Das ist in der heutigen Zeit lange nicht mehr selbstverständlich. Du hast meine absolute Hochachtung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Wünsch Dir alles Liebe!

Zafala · 07. Januar 2011, 17:42:49

ich glaube du solltest es deiner mutter so schnell wie möglich sagen.

wahrscheinlich wird sie dir das sagen was hier schon einige geschrieben haben.

dein Kind ist ein Teil von dir und damit auch ein Teil von deinen Eltern.
Sie leben in ihm weiter und du darfst dein Kind begleiten groß zu werden!

Ich denke deine mutter würde sich freuen Großmutter zu werden.
Oft ist ein Kind auch wie ein Heilmittel. Viele Menschen ziehen daraus viel Kraft und können noch einmal ihr Leben richtig genießen.
Ich sehe es gerade an der Großmutter meines Mannes.
Bevor ich schwanger war wollte sie sich von allen verabschieden. Sie hat uns alle eingeladen, um uns zu sagen, dass sie wahrscheinlich bald sterben wird, aber dann war ich schwanger. Und stattdessen sagte ich ihr, dass wir ein Kind erwarten.
Sie hat uns vor zwei Monaten erzählt, dass sie diesen Sommer mit Jacob durch den Park laufen möchte und inzwischen geht es ihr so gut, dass wir uns sogar vorstellen können, dass es klappen könnte.

Ich denke deine Schwangerschaft ist auch eine Chance.
Für dich, für deine Mama, und dass ihr euch nochmal ganz nahe kommt.

Ich wünsche dir alles Gute!