Fruchblasenprolaps, Zervixinsuffizienz, MuMu geöffnet 29. SSW

Begonnen von Lumis, 08. September 2014, 22:02:33

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Lumis

Hallo!

Ich habe in diesem Forum einige tolle Beiträge gelesen und hoffe nun von euch auch ein wenig Input zu bekommen. Derzeit bin ich sehr unsicher und ängstlich.

Um diesen Beitrag nicht ewig lang zu verfassen stichwortartig meine Vorgeschichte:
-am 29.07 bei 22+2 Feindiagnostik, gute Maße beim Kind, keine Auffälligkeiten, Zufallsbefund: Zervixverkürzung auf 2,9 cm Trichterbildung
- abends Aufnahme im KH mit Schmerzen, GmH 2,6 cm, im Laufe des KH Aufenthalts auf 1,6 cm verkürzt, Legung eines Pessars, Bettruhe und Erholung des GmH auf 2,8 cm, Entlassung nach 6 Tagen in die häusliche Schonung
-Am 01.09 bei 27+0 nach 4 Wochen strenger Schonung wegen ungutem Gefühl Vorstellung im Kreißsaal, Befund: MuMu trotz Pessar 6-8 mm geöffnet, kaum Wehen, Fruchtblasenprolaps in die Vagina, seit dem stationär, Abstrich, Antibiose

Nun liege ich hier also seit einer Woche. Der Abstrich hat eine Infektion ergeben, das prophylaktisch eingesetzte Antibiotikum war das richtige dagegen. Die Ärzte wollen keinen weiteren Abstriche machen, sie wollen davon ausgehen dass es wirkt um keine weiteren Keime mit zusätzlichen Untersuchungen einzubringen. Das verstehe ich, aber es gibt mir 0 Sicherheit. Zunächst wurde mir gesagt dass ich bis zur Entbindung hierbleibe und diese sicherlich zu früh eintreten wird.

Heute sprach nun ein Arzt den ich erst einmal gesehen habe von einer eventuellen Entlassung die Sie vom nächsten Befund abhängig machen wollen. Sie wollen also doch nochmal "von unten" schallen, denn von oben sieht man bei mir aufgrund des Pessars nichts. Das so genau bestätigen und zuhören konnte er mir das leider nicht.

Ich hab mein Vertrauen in die Ärzte leider total verloren, obwohl ich im angeblich besten Risikogeburtenklinikum Deutschlands bin. Jeder sagt hier etwas anderes, die Ärzte verschieben ständig alles und ich bin ratlos was das Beste für mein Baby ist. Klar möchte ich nach Hause, das KH ist die Hölle, aber ich habe Angst dass die Ärzte ein viel zu großes Risiko eingehen, ich bin ja erst bei 28+ 0.

Hat jemand hiermit schon Erfahrungen gemacht? Mache ich mir zu viele Gedanken?

Ich bin dankbar für jede Anregung.

LG


LillyandIce

Schwer zu sagen.
Grundsätzlich gilt liegen. Becken hoch- wenn mich nicht alles täuscht.
Ob das nun im KH besser ist oder zuhause ist schwer zu sagen.
Letztendlich kann man nicht viel machen, wenn das Kind kommen will/der Körper sich für den Geburtsmodus entscheidet- ich denke auch dass man bei dir nicht mehr soo arg viel machen kann außer die Lungenreife zu setzen und evtl. eine Tokolyse anhängen, wenn es zu Wehen kommt.
Du musst halt wissen, was zuhause sein bedeutet.
Engmaschige Kontrolle und dafür jedes Mal zum Arzt/ins Krankenhaus.
Ist sicherlich kein so guter Plan, wenn es schon so arg ist bei dir.
Auf der anderen Seite, wen die Krankenhausidylle (^^) so ein Stress für dich ist, ist es zuhause vielleicht entspannter- das kannst nur du entscheiden.

Spricht die Ärzte genau darauf an, lass dir alle Eventualitäten erläutern, nimm jede Untersuchung in Anspruch, die dir ein sichereres Gefühl geben, notfalls bestehe darauf, auch mit Vehemenz.
Ärzte sind auch nur Menschen und entscheiden wie sie es für richtig erachten, das muss nicht immer auch automatisch richtig sein.

Ich drücke dir die Daumen!

Pico

Welches soll den das Beste sein?


Nun zu deiner Angst....

Ich selber lag 6 wochen im KH aber wegen Blasenriss... auch da hat jeder arzt jeden Tag was anderes gesagt.... Was ich aber gemacht habe.....


1. Mein Bauchgefühl ist immer!!! Richtig....
2. Guck was für ein Arzt mit dir redet.... Wenn da Arzt oder Assistensarzt steht, dann lass es links rein und rechts wieder raus.... Such dir ein Facharzt Oberarzt und denn fragst du unzwar alles was dich verunsichert.... und das ist dein Ansprechpartner,was der sagt wird dann gemacht....

Ich habe es genau so gemacht.... Mir war es egal was andere gesagt haben und wenn sie mir an kopf geworfen haben ich würde mein Kind gefährden... Das tu ich nicht,weil wenn es so wäre dann läge ich im OP und es würde ein Kaiserschnitt gemacht werden...

Das mit dem US würde ich nicht mit machen,genau das was dir am anfang gesagt wurde ist richtig....Die gefahr dir eine Infektion zu setzen ist groß und auch mir US Vaginal ändert sich nichts, und wenndie Fruchblase platzt oder die Geburt los geht merkt man auch ohne dem.... und da gegen bist du eh macht los....
Du kannst nur dich schonen, da liegen und auf Klo gehen.... mehr ist nicht drin...
Das Antibotika ob das gewirkt hat sieht man im Blut dafür muss man auch kein US machen.... und ob es deinem Wurm gut geht sieht man am CTG und am US vom Bauch.... Also auch kein US Vaginal nötig....


Lass dich nicht verunsichern und hör auf dein Bauchgefühl.... Vertrau ihm.... und nur weil die Weiß Tragen haben sie noch lange nicht immer recht....

Lumis

Danke für eure Antworten! Ich weiß nicht ob ich die Klinik hier nennen kann, ich verrat Sie gern per Nachricht.

Hier wird jeden Tag etwas anderes gesagt. Am Dienstag habe ich mich mit dem Klinikleiter angelegt der zur Visite kam und ohne Nachkontrolle meinte ich könne ja zu hause liegen ob mein Partner oder meine Eltern denn nicht 8 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen könnten. Als ich dies klar verneinte hieß es dann die Leute würden ja immer alles mögliche wollen, aber nichts dafür tun und man könne sich ja nicht einfach auf das Sozialsystem verlassen, die Kasse zahle schließlich nach 3 Tagen nicht mehr für mich, außerdem bräuchten Sie freie Betten. Ich teilte ihm dann mit dass ich ihn verklagen würde wenn er mich jetzt nach hause schickt und meine Fruchtblase dann platzt. Da hieß es auf einmal ich solle bis zum Schluss bleiben wenn ich mit sowas drohen würde.

Bis auf 2 Ärztinnen die ich seit ein paar Tagen nicht gesehen habe wollen alle dass ich gehe weil der Befund angeblich "stabil" sei. Der MuMu ist nun 1 cm geöffnet. Heute soll ich mich belasten damit Sie morgen schauen können ob sich etwas verändert. Ich bin eigentlich nich bereit dieses Risiko einzugehen. Wenn ich durch liegen alles tun kann um die Frühgeburt hinauszuzögern warum sollte ich mich dann bewegen?

Beim gestrigen Ultraschall war erst ein geschlossener Muttermund zu sehen, dann zog es im Leistenbereich und der untersuchende Arzt fragte ob ich grad eine Wehe hätte der MuMu wäre jetzt geöffnet und die Frchtblase würde nach draußen gedrückt werden. Das wurde heute in der Visite mit "wenns nicht schlimmer wird ist das okay" abgetan.

Auf dem CTG sieht man keine Wehen, allerdings habe ich eine Vorderwandplazenta und Speck am Bauch. Ich habe häufig starkes Ziehen im Unterleib und Stechen im Rücken.

Von Fürsorge und irgendeinem Interesse an der möglichst späten Geburt für mein Kind kann ich hier leider nicht viel erkennen. Eigentlich hatte ich mit mir den Deal abgeschlossen dass ich bis 32+ 0 hierbleie (und hoffe dass ich es bis dahin schaffe) und dann nach hause gehe. Das wäre am 06.10. Vorher wollte ich die Haushaltshilfe und alles abklären.

Jetzt nach hause zu gehen hieße ein paar Tage die Woche allein zu sein, erneut den Krieg um eine Haushaltshilfe mit meiner KK zu führen und wöchentlich zum Arzt zu fahren bei dem ich dann sitze und warte. Bei der Aufnahme wurde mir gesagt ich solle wenig sitzen und kaum laufen.  Ich muss sagen dass eher die normalen Ärzte und Assistenzärzte zu einem schonenden Umgang geraten haben.

Ich weiß wirklich nicht mehr weiter  :-[

Kaysa

Liebe Lumis,

ich kann deine Ängste verstehen und es tut mir leid, dass du kein Vertrauen zu den Ärzten in der Klinik fassen kannst.
Konkrete Tipps habe ich jetzt leider auch keine, außer natürlich, wie bereits hier erwähnt; hör im Zweifel immer auf dein Bauchgefühl.

Hast du denn die Möglichkeit, in ein anderes Krankenhaus zu gehen?
Der beste Ruf des Krankenhauses nutzt ja nichts, wenn du dich dort schlecht beraten fühlst.

Liebe Grüße und alles Gute für dich und dein Baby!

LillyandIce

Ich wollte gerade vorschlagen das Krankenhaus zu wechseln! :-*

Rödi

Mir wurde geraten bis zur Geburt im Krankenhaus zu bleiben. Ich hatte so ziemlich dasselbe wie du, ab Woche 25+0.

Lumis

Ja, das Krankenhaus zu wechseln klingt echt verlockend! Hab dazu mal gegoogelt, die Auskünfte sind etwas widersprüchlich, einerseits hab ich wohl das Recht darauf, kann mir aber wiederrum der Unterstützung der KK nicht 100%ig sicher sein  s-nachdenken
Der eine meint ich bräuchte eine neue Überweisung von meinem FA und müsste micht selbst entlassen, der andere nicht, aber ich bin ja auch nicht mobil was die Lage irgendwie erschwert.

Hab schon überlegt ob ich einfach morgen mal in einem anderen KH mit Neo Zenrum 1 anrufe. Was Frühchen angeht hat mein derzeitgies KH die meiste Erfahrung und der Großteil der drohenden Frühgehburten unter 32+0 werden hier her geschickt. Deswegen habe ich Angst dass ein anderes Klinikum vllt nicht genügend Erfahrung hat.


@Rödi: wie hast du dich damals entschieden? Wie war der Verlauf und haben dir die Ärzte gesagt dass du dich belasten solltest? Ich weigere mich weiterhin weiter als bis zur Küche zu gehen, ich will dass mein Gnurpel so lang wie möglich drin bleibt und will kein Risiko eingehen nur weil die Öffnung des MuMus angeblich "stabil" ist (was meiner Meinung nach am Maß der Schonung liegt).


Lumis

Falls das hier von anderen Betroffenen per Suchmaschine gefunden wird möchte ich noch den weiteren Verlauf meiner Geschichte schildern:

Ich bin doch am 25.09. nach Hause gegangen, hatte eine Woche davor angefangen ein bisschen auf den Gängen rumzugeistern, am Muttermund ist nichts passiert.
Seit dem bin ich nun zu hause und bin unglaublicherweise heute bei 35+ 2 angekommen  s-springen

Ich habe mich anfangs sehr geschont, bekomme täglich Heparin, an 4 Tagen die Woche kommt eine Haushaltshife, seit einer Woche bewege ich mich mehr, war sogar einen Kaffe trinken und es passiert: nichts  :)

Bei meiner Bettnachbarin mit 3-4 cm MuMuöffnung ohne Pessar kam das Kind bei 32+0 nach 5 Wochen strikter Schonung im KH.

Man kann sich wohl also doch mehr auf die Einschätzung der Ärzte verlassen als ich es getan habe, trotzdem würde ich immer wieder so übervorsichtig sein und empfehle jeder Betroffenen auf Ihren Körper zu hören. Es kommt neben der Muttermundseröffnung eben auch auf der Zervixlänge und die sogenannte Formierung des Fruchtblasenprolapses an. Sanduhrförmig ist woh riskanter als ein gleichmäßig geformter. Bei mir liegt allerdings schon seit 2 Wochen wieder die Sanduhrform vor, ich scheine einfach sehr viel Glück mit der Beschaffenheit meiner FB zu haben.

Auf jeden Fall sollte jede Frau in dieser Lage psychologisch betreut werden, wenn sie es möchte und mit ein bisschen Hartnäckigkeit und Geduld bekommt man dies im KH.

Am 10.11. habe ich nun bei 37+0 einen Termi für die Pessarentfernung. Ich bin optimistisch dass ich es bis dahin schaffe. Die größte Gefahr ist jetzt nur noch eine Infektion, dewegen messe ich täglich Fieber, achte auf mein Allgmeinbefinden (was gar nicht so leicht ist mit SS-Beschwerden) und liege weiterhin viel rum.

Nicht bei jedem wird es so gut verlaufen wie bei mir aber man kann doch noch ganz schön viel rausholen, also nicht aufgeben!

LG



ck

hi lumi,

habe deine geschichte gerade erst gelesen. danke, dass du noch einmal berichtest obwohl die akute angst vorbei ist  :). das ist bestimmt hilfreich für alle, denen es genau so geht.

gut dass du dich auf dein gefühl verlassen hat und nicht mehr gemacht hast als sich richtig angefühlt hat. das ist nicht leicht wenn man widersprüchliche dinge hört und als laie kann man nicht immer beurteilen ob die ärzte recht haben wenn sie plötzlich was ganz anderes sagen als die wochen davor  ;)

auf jeden fall glückwunsch zu 35+6 (heute, wenn ich mich nicht verzählt habe) und ich wünsche dir auch schon mal eine traumhafte entbindung!

glg

Lumis

Vielen lieben Dank!

Ich bin heute bei
36+3 und putze meine Wohnung wieder selbst. Tolles Gefühl!

Chary

Und wie geht's dir heute?
Liebe Grüße unbekannterweise



Lumis

Huhu!

Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage!

Die Geburt wurde wegen eines Blasensprunges bei 38+2 eingeleitet und war bis zur PDA sehr scmerzhaft, danach aber sehr machbar und nach 12 Stunden Wehen habe ich es nach einer schnellen Presswehenphase geschafft.

Ich hatte den Blasensprung nich rechtzeitig bemerkt, als ich ins Krankenhaus ging weil mir der Flüssigkeitsabgang doch komisch vorkam war dieser wohl schon mindestens 24 Stunden alt, weshalb ich sofort viel Penicilin bekam und meine kleine Maus (49 cm, 3515g) noch 48 Stunden nach der Geburt überwacht wurde. Sie hatte es schwer in diese Wet zu finden, hat erstmal rasant abgenommen, was einen längeren KH Aufenthalt verursacht hat, nach einer Woche klappte es dann langsam mit dem trinken.

Nun ist sie schon 6 Wochen alt und ein sehr ruhiges, tolles Baby. Das Stillen klappt und nachts gibt es meist 5 bis 7 Stunden Schlaf am Stück für Mama. Der Lohn für den harten Kampf? Ich sehe es so. Jede Tag bin ich dankbar für diesen tollen Ausgang der Geschichte  s-engel

Liebe Grüße