Verlustängste - Hormone?

Begonnen von Eisblume1981, 12. Januar 2009, 18:27:38

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Eisblume1981

Huhu.

Eigentlich hab ich keine Frage sondern muss mir einfach mal was von der Seele schreiben. Vielleicht kennt ja jemand von euch dieses Phänomen auch. Dann würd ich mich schon nicht mehr ganz so verrückt fühlen.

Mein Mann hat ganz unregelmäßige Dienste und ist im Durchschnitt ein bis zwei Nächte pro Woche weg. Mit den Tagdiensten komm ich klar und bisher waren auch die Nachtdienste kein Thema.  Aber seit ein paar Wochen bekomm ich regelmäßig einen sentimentalen Anfall wenn ich abends/nachts alleine bin. Plötzlich spüre ich extrem stark wie sehr ich meinen Mann liebe, dann er mir unendlich und ich habe riesige Angst ihn zu verlieren. Warum auch immer. Wir sind absolut glücklich und es gibt auch keine Probleme zwischen uns, die für diese Ängste als Ursache in Frage kämen. Er hat sehr viel Verständnis und bestätigt mir auch immer wieder in einem solchen "Anfall" dass ich mir keine Sorgen machen muss.

Trotzdem geistern in meinem Kopf dann immer Horrorszenarien herum. Entweder dass er mich verlassen könnte, dass irgendetwas einen Keil zwischen uns treiben könnte oder auch manchmal dass was Schlimmes passieren könnte. Dass er z. B. einen Unfall hätte oder einen Herzinfarkt bekommen könnte oder sonst was. Ich fang dann regelmäßig an zu heulen und versuch schnell ins Bett zu kommen um zu schlafen. Schlafen kann ich dann aber gut und träum auch selten. Am nächsten Morgen kommt er ja heim und alles ist wieder gut.

Das ist eigentlich erst so schlimm seit ich ein Beschäftigungverbot habe. Normalerweise bin ich überhaupt kein Mensch der klammert und bin zum Beispiel auch nur sehr sehr schwer eifersüchtig zu bekommen. Sobald es morgens wieder hell wird finde ich meine Gedanken auch selbst lächerlich und könnte fast drüber lachen. Bis zum nächsten Abend an dem er arbeiten muss. Total bescheuert.

Vielleicht ist ein Teil dieser Ängste auch durch meine Arbeit bedingt? Ich bin Leistungsprüferin für u. a. Lebens- und Unfallversicherungen. D. h. ich hab seit 8 Jahren täglich Todesfälle auf dem Schreibtisch liegen, lese Arztberichte und Ermittlungsakten. Und sehe somit täglich wieviele oft auch junge Menschen einfach so sterben, oftmals völlig überraschend und wie oft die Angehörigen verzweifelt zurück bleiben. Ich hab Kontakt mit den Hinterbliebenen und mehr als einmal bin ich mehr Gesprächspartner und Psychologe als Sachbearbeiterin. Das hat mir noch nie was ausgemacht und mir macht mein Job wirklich Spaß. Er ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Aber oft eben auch traurig. Bisher konnte ich damit aber umgehen. Manchmal musste ich von einem besonders schlimmen Fall zu Hause erzählen und spätestens dann war es wieder gut. Aber seit ich schwanger bin kommen mir wieder so viele Fälle in den Sinn die ich schon lange vergessen hatte und schüren meine Verlustängste. Ablenken funktioniert dann auch nicht wirklich. Plötzlich ist der beste Film langweilig, mein Buch uninteressant und auch im Internet gibt es nichts zu entdecken.

Ist das schwangerschaftsbedingt? Können das die Hormone sein? Ich hoffe es doch sehr denn mein Mann wird in absehbarer Zeit keine anderen Arbeitszeiten haben und ich möchte ungern die nächsten Jahre ein- bis zweimal pro Woche nen Heulkrampf kriegen.

Sorry, das wurde sehr lang. Danke an alle die es bis hierhin geschafft haben. Natürlich könnt ihr auch nicht wissen was das ist oder mir helfen. Aber vielleicht kennt jemand so was ähnliches. Dann käme ich mir nicht mehr ganz so bescheuert vor.

LG
Eisblume

TinaundCJ

Ich kann Dich voll und ganz verstehen.

denke aber auch,dass es ein bisschen mit den hormonen zusammen hängt,weil ich hab das in den SS auch immer extremer als sonst.

Drück Dir die Daumen,dass es nicht allzu schlimm für Dich wird.

Immer positiv nach vorne schauen  :-*
Liebe Grüsse von Tina mit den 4 kleinen CJ´s an der Hand und 2 Sternchen im Herzen


acissej82

Vor meiner Schwangerschft mit Nico kannte ich solche Verlustängste auch nicht.
Aber seitdem kenn ich sollche Anfälle, gerade wenn man viel Zeit zum nachdenken hat.

Klar haben Hormone damit zu tun, aber auch einfach das man sich bewußt ist das man seine Lieben nicht verlieren will.

Wenn ich Nico manchmal beim schlafen beobachte, heul ich jetzt immer los, weil ich so angst habe das ihm mal was passieren kann.
Nur so viel dazu das du nicht alleine so drauf bist. :-*

LG Jessi



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Dannichen

Mir geht es ähnlich wie Dir,
aber auch erst seit der SS. Mache mir Sorgen das meinem Mann was passiert wenn er nachts nach Hause fährt (grade bei dem Wetter...). Ich kann erst schlafen so richtig wenn er wieder da ist. Mein Mann hat eine Woche Frühschicht und die andere Woche spät. Also eine Woche hab ich Ruhe und eine woche lieg ich wach. Schlimmes Gefühl! Ich hoffe das das wieder besser wird! So kann es ja nicht weitergehen.
Also sagen wir uns: Kopf hoch, es kommen Hormontechnisch bessere Zeiten!  s-hug

Dannichen
Liebe Grüße,
DANNI UND KIDS
                

Böhnchen

Ich kenne soetwas auch erst seit der Schwangerschaft. Ich träume sehr viel... eigentlich schon immer! Vor ein paar Wochen habe ich geträumt, daß mein Mann mich verläßt. Es war ihm alles egal, auch unser ungeborenes Kind. Er hatte auch schon ne Neue.

Ich konnte mich nach dem Aufstehen nicht beruhigen. Hab nur geheult. Mein Mann war schon weg zur Frühschicht, und hat dann angerufen um guten Morgen zu sagen.... Er konnte mich nicht verstehen, weil ich von einem Weinkrampf in den nächsten gerutscht bin. Er ist dann sofort nach Hause gekommen!

Er war sogar bei der Ärztin, und hat gefragt, was er machen soll.

Will nur sagen, daß das die Hormone sein müssen. Ich kenne soetwas auch nicht von mir...
Das kann einem Angst machen....

Eisblume1981

Danke für eure Antworten ihr Lieben. Jetzt fühl ich mich schon nicht mehr ganz so bekloppt. Hoffe eben auch dass es die Hormone sind und das bald wieder weg geht.

Danke schön  :)

LG
Eisblume

Mazel

Ich denke, da kommen unsere Ur-Instinkte bei uns durch. Vielleicht so nach dem Motto, jetzt hab ich ein Kind (oder bekomme eins), jetzt darf mich der "Erzeuger" auch nicht verlassen, da wir ja den Nachwuchs erst groß bekommen müssen.
Ist jetzt so hart und theoretisch geschrieben, sorry, aber ich hoffe, du weisst, was ich meine!

Mir geht es ähnlich, mir schiessen auch tagsüber auf einmal Gedanken in den Kopf, hoffentlich ist ihm nix passiert, hoffentllich hatte er keinen Unfall...
Daher hab ich darüber auch schon nachgedacht!
Liebe Grüße Mazel

3.11.2008 das Outing - ein Mädchen, 23.Woche 532g, 28cm
17.12.2008 Ende 29.Woche BU 110cm
5.01.2009 32. Woche 1800g, ca. 41cm
2.02.2009 36.Woche 2600g, 48 cm