ist kaiserschnitt 'in'?

[Annette Karin]

ich würde gerne mal von euch wissen, ob es euch auch so geht. seit beginn der schwangerschaft habe ich das gefühl, dass ich kaum so richtig meine ssw und vor allen dingen die geburt von seiten der ärzte mitbestimmen darf. bwz. mir bei jeder noch so simplen komplikation gleich zum kaiserschnitt geraten wird oder zu irgendwelchen medizinischen maßnahmen. ich komme eigentlich immer aus der praxis und mir ist wieder irgend eine neue angst eingepflanzt worden, die ich vorher nicht hatte... da muss ich dann erst immer wieder von runterkommen.

wenn man dann die älteren hebammen so sprechen hört oder in den bekannten büchern liest, war kaiserschnitt vor einigen jahrzehnten noch die große ausnahme bzw. die leute waren schockiert, als dies eingeführt wurde.

heute scheint es aber gang und gebe zu sein und wir schwangeren sind es so dermaßen gewohnt, dass wir es gar nicht mehr hinterfragen.

kaiserschnitt ist auf jeden fall ein schwerer operativer eingriff. früher kamen die meisten babys auch in bel spontan auf die welt, heute wird gleich operiert bzw. macht kaum noch eine klinik eine spontangeburt. irgendwie schwant mir, dass dahinter nur wieder geldmacherei steckt bzw. die kliniken auf diese art und weise sich nur kurzfristig mit den gebärenden 'abgeben' müssen.

würde gerne mal eure meinung dazu hören.

ich bin des weiteren mal gespannt. habe morgen wieder vorsorge, da soll nochmal us gemacht werden, weil meine kleine angeblich einen zu großen bauch hat. damit sie beim et nicht zu schwer ist, soll dann u.u. auch ein kaiserschnitt gemacht werden - wovon ich gar nicht begeistert bin.

[schneeflo]

annette: ich kenn das - die ärzte sind leider heute soooo übervorsichtig, dass sie wegen allem ne panik schieben ... meine erste ss war leider seeehr problembehaftet ... weil ich war soooooo frühgeburtsgefährdet ... NIE könnte ich diese ss zu ende austragen .... doof - bei 41 + irgendwas haben sie mir dann gesagt, mein Kind sei macrosom - also grosswüchsig ... NIE könne ich dieses Kind spontan auf die Welt bringen ....  - ging dann doch ... also kam meine 100ige Frühgeburt mit 4,47 kg auf die Welt 

Diese SS lass ich mich nicht mehr deppert machen ... zumindest versuch ich es so gut wie möglich ...  hab jetzt auch eine hebi die mich mental sehr beruhigt ... mein neuer fa ist gsd ein ganz ein toller lieber Mensch, der der Meinung ist das Frauen von Natur aus fähig sind schwanger zu sein ;-)

bis jetzt gehts mir relativ gut (mental) - hoffe es bleibt so - die Geburt möcht ich auf jeden Fall viel mehr selbstbestimmen wie letztes mal - wenns passt, ist sogar ne Hausgeburt drin ...

lg
schneeflo

[Annette Karin]

@schneeflo: oh, mensch. das ist ja noch härterer tobak als bei mir... dass ne frau dann erst mal es so lernen muss und erst die zweite ss dann souverän angehen kann, ist ja auch klasse. haben beim geburtsvorbereitungskurs so nen film aus den 80ern gezeigt bekommen, da beschreibt ein f-arzt, dass der verlauf der ss und der geburt für ihn irgendwie ein spiegelbild unserer gesellschaft ist. und - recht hat er. alles basiert heute auf angst.

schon schade. könnte mir gut vorstellen, dass die ängste der mutter - bzw. die, die sie während der ss 'eingepflanzt' bekommt, schon mal auf das kind übertragen werden.

ich meine, ss und geburt sind doch das natürlichste der welt. und wer könnte da mehr intuition dafür haben als die frau? ein mann im weißen kittel, bloß weil er bücher darüber gelesen hat?

ja - ich bin heute ein wenig angestachelt... 

lg a.

[ottili]

Ich denke deine Frage kann man pauschal erstmal durchaus mit JA beantworten. Heutzutage sind 30% der Geburten Kaiserschnittgeburten. Eine ziemlich hohe Zahl dafür, dass fast jede Frau in der Lage ist ein Kind normal zu entbinden.

Ohne Zweifel ist ein Teil davon medizinisch notwendig, aber der Rest?

Die häufigen Wunschkaiserschnitte der Frauen, die z.B. aus Angst vor den Schmerzen ( ) einer Geburt so entbinden wollen und sich die Option "spontane Geburt" direkt aus dem Weg schaffen, steigt. Kann ich z.B. nicht nachvollziehen. Für mich gehört eine normale Geburt zur Schwangerschaft dazu, wenn der KS nicht medizinisch erforderlich ist.

Geplante KS von Arztseite aus reiner Vorsichtsnahme sind sicher auch häufiger als früher. Ich denke wenn es z.B. außer einem evtl. zu großen Gewicht keine Gründe für einen KS gibt, dann ist er wahrscheinlich auch unnötig.

Was dir vielleicht hilft, ist ein Krankenhaus (und eine Hebi), dass die Ansicht vertritt, dass eine spontane Geburt möglich ist. Ich habe in einm KKH entbunden, in dem KS nicht mal einfach so gemacht werden, einfach weil die Grundeinstellung zur normalen Geburt geht.

Und wenn deine Einstellung zur normalen Geburt geht, dann sollten Ärzte und Hebamme doch versuchen dir diesen Weg zu ermöglichen und nicht den des geringsten Widerstandes zu gehen...

[france]

Hallo Annette
ich glaube die Ärzte machen inzwischen mehr und spontaner KS weil das Risiko für sie selbst dabei am geringsten ist. Wenn es kompliziert werden könnte denke ich das die gefahr verklagt zu werden mit allen Folgen die daran hängen viel zu Groß und von daher machen sie einen KS weil sie dann nicht verklagt werden können das bei der Geburt etwas schief gelaufen ist. Ich glaube das Problem ist das viele Frauen gegen die Ärzte Klagen was früher nicht so war. Wenn etwas schief gegangen ist dann war das halt so und der Arzt wurde nicht wegen jeder "kleinigkeit" verklagt. Wenn Du Dir heute anguckst was es für Klagen gegen Mediziener gibt stehen die jeden Tag mit 1 1/2 Füßen hinter Gittern.

Vielleicht kannst Du einfach mit Deinem Arzt reden das Du eigentlich keinen KS möchtest da der Dich ja nach der Geburt sehr einschränkt und Du viel länger damit beschäftigt bist als mit einer normalen Geburt. Mein Arzt hatte auf Grund des Kopfumfanges Angst das eine normale Geburt nicht funktioniert. Er hat dann das Becken geröngt und gesagt das alles passt...geht ja vielleicht auch bei einem zu großen Bauch wobei ich das noch nie gehört habe...

Drück Dir die daumen

[tinka24]

ich war total schockiert letzte Woche im GVk als die werdenden mamis plötzlich anfingen die Hebamme zu fragen wie oft den nun ein Kaiserschnitt gemacht wird. Aber nicht weil sie einen wollten, sondern eben nicht. Viele haben wohl von ihren Ärzten schon gesagt bekommen, dass sie einen kaiserschnitt bräuchten.
Die Hebamme hat alle erstmal wieder beruhigt.
Natürlich wird es immer den Fall geben wo man von vorne rein dank der modernen medizin sagen kann wir machen besser einen kaiserschnitt, oder es stellt sich eben im geburtsverlauf raus.

Aber bei uns im KH sind geplante Kaiserschnitte auch nicht gerne gesehen, außer sie sind wirklich notwendig. letztes jahr zum beispiel am 09.09. da wollten soviele einen Kaiserschnitt nur wegen dem Datum und keiner unserer Ärzte hat ja gesagt. Das find ich toll.

Ich geh von Anfang an so ran das ich eine natürliche geburt möchte und die wenn es geht auch ohne PDA. Ich habe absolut keine Angst davor, weil das gebähren für mich eben das natürlichste der Welt ist (bis jetzt, vielleicht kommt das ja noch  ).
Meine Ängste beginnen eigentlich eher beim Gedanken an einen Kaiserschnitt. Diesen möchte ich nur im absoluten Notfall. Ich hatte mich 16 eine große OP bei der mir die Bauchdecke aufgeschnitten wurde und ich weis wie "behindert" man danach ist. Ich lag 2 Wochen im KH und konnte mich kaum bewegen weil mein bauch so weh getan hat. und dann war ich noch 2 Wochen daheim. Sport durfte ich ewig nicht machen. Das war Horror und ich hätte damals niemals ein Baby versorgen können!

[BigFamily84]

Mir is das auch schon aufgefallen... und ich bin mal ganz ehrlich auch wenn ich vllt. an den Pranger gestellt werde, ich halte nichts von Wunschkaiserschnitt... nur weil man Angst hat oder sowas in der Art...

die spontane Geburt ist das schönste auf der Welt... und wenn ich mich entscheide ein Kind zu bekommen sind mir die Schmerzen doch klar...

Ich hatte auch mehr angst vor nem KS als vor einer normalen Geburt...

Hoffe das ich auch dieses Kind normal entbinden kann und noch sieht es danach aus... Auch wenn mein Mann schon meinte wegen seiner Schicht wäre KS besser, aber er meinte das nur aus Spass... weil man einfach den Termin dann kennt *g*

[Bettdeckendieb]

Ich hatte nie das Gefühl, dass mich irgendeiner meiner Ärzte zum Kaiserschnitt drängen würde. Ich hatte eigentlich sogar schon den Termin zu einem Gespräch mit dem Arzt im Klinikum in wie weit er bei uns eine spontane Geburt aus BEL für möglich hielt - als sich der Kleine dann doch noch richtig herum drehte.
Auch bei der eigentlichen Geburt war's dann so, dass alle ihr möglichstes versucht haben, dass das Kind auf normalem Weg kommen kann.
Das Klinikum hier hat zwar eine relativ hohe Kaiserschnittrate - aber das liegt wohl eher daran, dass sie als Perinatalzentrum eher die schwierigen Fälle bekommen als ein Standardkrankenhaus.
Im Allgemeinen hatte ich auch das Gefühl, dass die Ärzte im Krankenhaus versuchen die Mütter, die einen Wunsch-KS wollen, davon abzubringen, wenn es keine medizinische Notwendigkeit gibt. Das find ich gut.

[BigFamily84]

Bei uns hier sind es auch eher die Mütter selber, als die Ärzte

[Pela]

Hallo!   

Ich hatte 2 Kaiserschnitte und kann das, was Du schreibst nicht bestätigen. Wedern von der FÄ, der Hebamme (schon gar nicht  ) und dem KH-Team auch nicht. 

[bebe]

Also ich kann deinen Eindruck nicht teilen. Meine grosse Tochter habe ich in Hessen entbunden....weder waehrend der Schwangerschaft noch bei der Geburt wurde von KS gesprochen. Erst als die Geburt nicht weiter voranging und ich schon 16 Stunden in den Wehen lag wurde ein Not-KS gemacht.

Meine zweite Tochter habe ich in einer ganz tollen Klinik in Regensburg entbunden. Leider auch hier per Not-KS, auch wegen Geburtsstillstand und verfaerbten Fruchtwasser. Aber auch hier sowie bei meinem FA war zunaechst immer die Rede von einer spontanen Geburt. Aber wenns halt ned voran geht und der Kopf ned durchkommt obwohl schon Presswehen da sind, dann gehts halt nicht anders.

Aufgrund meiner Vorgeschichte wird es diesmal ein geplanter KS....aber eben auch nur wegen der Vorgeschichte.

[lucky81]

lass dir keine angst machen von den ärzten, haben sie mir auch gemacht wegen ss-diabetes, hab mich im 1. krankenhaus vorgestellt und die haben mir so panik machen wollen und haben so geredet als wär mein kind jetzt total deformiert und weiß der kuckkuck, die wollten mich gleich da behalten und mich sogar auf diät setzen mit 700 kalorien am tag, obwohl ich kein bisschen gewicht zugelegt hatte.

bin dann erstmal zu meinem frauenarzt und zu meinem diabetologen, die beide meinten das 1. blödsinn ist udn 2. ist das kidn normal entwickelt laut ultraschall, unsere kleine hat ne kleine speckrolle am bauch aber es sei noch im normalbereich
dann bin ich in eine andere klinik, die auf natürliche geburt setzen, und die haben mich auch untersucht und haben auch gesagt das ich über den et nicht gehen sollte und das ich 1 woche später nochmal zum us kommen soll um zu gucken ob eine einleitung am et gemacht wird oder doch früher. als ich dann zum 2. mal in die klinik bin, ist melinas bauch verhältnismäßig doch stark gewachsen, und mir wurde geraten 2 wochen vor et einleiten zu lassen, obwohl sich bei mir noch ncihts gesenkt hat, und die gebärmutter immer noch sehr weit oben war.

ich hab mich drauf eingelassen weil ich angst hatte das sonst eine normale geburt am et nicht mehr möglich ist, udn die wahrscheinlichkeit das melina dann über 4kg wiegen würde zu groß wäre.

es musste dann nach einleitung ein notkaiserschnitt gemacht werden, weil ich udn auch melina vom kreislauf her nicht mehr konnten nach einigen stunden wehen, die nix brachten.

im nachhinein hätt ich wohl doch besser bis zum et gewartet, mein körper und melina waren einfach noch nicht soweit für ne geburt.

und melina ist mit normalen werten zur welt gekommen, alles im normbereich, sie war zwar etwas speckiger als andere babys, aber nach eienr woche war das auch schon alles weg

sie kam mit 48 cm und 3440 g zur welt, aber es liegt noch alles im normbereich

also hör auf dein bauchgefühl, hol dir mehrere meinungen ein und lass dich zu nix zwingen was du nicht willst

@bebe war auch in regensburg, in welcher klinik warst du?? ich war in der hedwigsklinik

[meinkleinerengel]

Hallo,
also ich fand auch die Anzahl der KS sehr hoch, als ich da war, waren es noch vier andere an dem Tag und so ging das fast jeden Tag.
Ich hatte auch einen geplanten KS wegen BEL, aber ich hätte auch natürlich entbinden können bzzw. es versuchen können. Mir persönlich war es zu heikel- und es lag ja auch eine BEL vor. Respekt, allen die es dann versuchen , aber für mich war das nicht vorstellbar.

Der KS war super, ich war nach drei Tagen zuhause, hatte nach zwei Wochen wieder GV und bin nach drei Wochen wieder meine Pferde geritten, also Angst muss man davor nicht haben. Die ersten zwei Tage tat es weh, aber man kann gegen den Schmerz ankämpfen.

Der Bezug zum Kind wäre aber vermutlich besser gewesen anfangs, wenn ich natürlich entbunden hätte. Aber mittlerweile ist alles super.

MfG

[meph+freya]

ich kann es auch überhaupt net bestätigen....

bei meiner großen wollte ich z.b. unbedingt im Geburtshaus entbinden, es ging aber leider nicht wegen Gestose und Verdacht auf Hellp ab 29. Woche... BEL hatte ich auch, aber das ist ja... variabel
Mein Arzt, der höchstpersönlich die Sectios seiner Patientinnen durchführt, hat uns bis 38+0 gebracht! Und das OHNE Panikmache und obwohl 2x Not-KS wegen Hellp im Raum stand....
In der Klinik, wo er "belegt", wird auch die Spontangeburt in BEL angeboten... wir haben es uns genau erklären lassen und das Risiko ist ja echt enorm! Es darf z.b. nicht mehr als knapp ne Minute vergehen, bis der Kopf durchs Becken ist... sonst ist es absolut lebensgefährlich fürs Baby! Und die Notsectios, die DANN gemacht werden müssen, die sind wirklich riskant...

Freya kam letztendlich auch wegen der verkettung unglücklicher Umstände als Kaiserschnittkind auf die Welt....
und bis jetzt spricht bei nr. 2 NICHTS gegen eine Spontangeburt und auch vor einer ambulanten Geburt verschliesst sich hier niemand....

Und denkt dran: eine Klinik mit Pränataldiagnostik hat mit Garantie einen viel höheren Sectio-Anteil als eine Hinterdorfklinik mit wenigen Betten... denn da werden ähnlich wie im Geburtshaus, richtige Risiko-Geburten garnicht betreut!

Ich bin absolut pro Hausgeburt, Tragen, Stillen, Familienbett etc... aber es gibt auch Gründe für die andere Seite... und dieses übertriebene und oft unreflekierte, einseitig Betrachtete mag ich gaaaaarnicht


LG Meph

[Annette Karin]

was ist denn daran unreflektiert, wenn frau ständig bei jeder kleinen abweichung sofort zum kaiserschnitt geraten wird? wenn ich diese erfahrung hier ständig mache, kann ich ja nix dafür. meine schwester hatte auch ähnlich erfahrungen... bei beiden ssw sagte man ihr, achtung, diabetesverdacht, kind zu groß, usw. usf. letztendlich kamen beide kinder ganz normal auf die welt, und ohne komplikationen.

ich habe ja auch nix gegen kaiserschnitt im notfall und wenn es nicht anders geht. wenn meine kleine jetzt noch immer in bel liegen sollte, werde ich mich wohl auch mit dem gedanken befassen müssen - allein schon deswegen, weil es hier keine klinik mehr macht - obwohl es früher gang und gäbe war und die meisten bel-geburten ganz normal vonstatten gingen.

ich denke schon, dass wir frauen so von der natur augestattet wurden, dass wir auch ohne kaiserschnitt in den meisten fällen gut zurechtkommen würden. und nicht immer diese angstmache.

[Old_Giraffe]

ich sehe den trend zum kaiserschnitt auch, also allgemein gesellschaftlich, kann aber jetzt aus meiner persönlichen erfahrung nicht sagen, dass ich zum kaiserschnitt gedrängt wurde, als ich schwanger war.

im gegenteil - mein sohn kam bei 25+4 und ich habe spontan entbunden und die ärzte haben mir auch ganz dringend dazu geraten. 

[fairy]

Also in den GV-Kursen die ich so gebe ist schon deutlich zu sehen, dass die meisten Frauen zwar eine spontane Geburt anstreben aber dann im Schnitt rund ein knappes Drittel meist doch nen KS bekommt. Also denke ich geht der Trend schon wirklich dorthin.
Ich selbst kenne auch 3 Frauen die nen Wunschks haben machen lassen.

@Giraffe: Echt sie haben dir bei 25+3 zu ner spontanen Geburt geraten? Mir bei 33+2 nämlcih zum KS da es schonender fürs Kind ist und die Gefahr von Hirnblutungen geringer wäre....

[Coney]

Hallo,

also ich muss sagen, ich bin grundsätzlich dankbar, dass es die Möglichkeit Kaiserschnitt gibt - Emma wurde zwei Wochen über ET, nach misslungener Einleitung und vielen Stunden Wehen per sek. Sectio geholt. Es stellte sich hinterher heraus, dass ich eine Fehlbildung des Beckens habe und mein Mäuschen feststeckte - sie hätte da nicht durchgepasst. Alles war eine sehr knappe Geschichte... die zum Glück gut ausgegangen ist. Zu anderen Zeiten oder in anderen Ländern der Erde, wären wir eben beide gestorben - insofern: Ich bin dankbar. Ich finde es zwar nicht toll, dass es so ist, da ich nun mein zweites Kind per geplantem KS entbinden muss, aber zumindest eröffnet mir dieser Eingriff die Möglichkeit, überhaupt noch ein Kind zu bekommen.

Warum allerdings jemand einen Wunschkaiserschnitt möchte, das kann ich nicht verstehen. Ich kann zwar nicht beurteilen, ob nun eine natürliche Entbindung weniger schmerzhaft ist, aber Schmerzen hat man auch bei einem KS. Und ich fand, am allerschlimmsten waren die seelischen Schmerzen, ich kam mir vor wie die letzte Versagerin, weil ich mein Kind nicht natürlich entbinden konnte. Dazu kamen eine Reihe anderer Nachteile, das Stillen kam schlechter an den Start und und und...

[Old_Giraffe]

@Giraffe: Echt sie haben dir bei 25+3 zu ner spontanen Geburt geraten? Mir bei 33+2 nämlcih zum KS da es schonender fürs Kind ist und die Gefahr von Hirnblutungen geringer wäre....

ja. muss allerdings dazu sagen, dass der muttermund sich ja schon vorher geöffnet hatte, wehen da waren und die geburt sehr schnell vor sich ging, wie aus dem bilderbuch sozusagen. außerdem bekam ich einen dammschnitt, um das köpfchen zu entlasten. die begründung war einerseits dieser geburtsverlauf, andererseits, dass der geburtsstress den lungen einen zusatzschub verpasst, was in der woche ja nicht gerade unwichtig ist. hirnblutungen hatte mein sohn dann gsd auch keine.

[Fiemetta]

Es ist nicht so, dass ich gerne einen Kaiserschnitt gehabt hätte. Aber mir war das Risiko bei BEL bei der ersten Schwangerschaft echt zu groß. Und auch die Hebamme, die überhaupt nichts für Kaiserschnitte übrig hat, hat mir davon abgeraten, es mit einer natürlichen Geburt zu probieren. Während des Kaiserschnitts hat sich dann gezeigt, dass die Nabelschur zweimal um den Hals gewickelt war. Im Klartext: Ob unser Sohn noch leben würde, wenn ich darauf bestanden hätte, "normal" zu entbinden, ist mehr als unklar. Und unsere Tochter hat es ähnlich hinter sich, wieder BEL, wieder Nabelschnur um den Hals. Naja, das Dritte liegt auch schon ausschließlich in BEL ...

Übrigens gab es immer Zeiten, seit die Risiken beim Kaiserschnitt runter gegangen sind, in denen dieser bevorzugt wurde, ohne dass es unbedingt nötig gewesen wäre. Mein Vater ist 1944 per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen, weil die Geburt zu lange gedauert hat. Aber nicht, weil es gefährlich für Mutter und Kind wurde, sondern weil mitten in der Stadt die Bombenalarme den Tag heftig waren und das Krankenhaus evakuiert werden sollte ...

[Kira05]

Ohne den KS hätte ich meinen Kleinen nicht hier und ich bin so dankbar, daß mein FA da nicht noch rumüberlegt hat.

Meinen Großen habe ich spontan entbunden und wollte dies auch unbedingt beim 2. auch wieder machen. Mein Gefühl hat mich immer auf nen KS zurück gebracht, hatte dies aber verdrängt. 4 Wochen vor der Geburt wurde mir richtig mulmig und ich wollte eigentlich schon nen KS haben, da ich mir nicht traute Kindersachen in die Kliniktasche einzupacken. Aber auch das verdrängte ich. Letztendlich war es ein Not KS, wegen Herztonabfall, die Nabelschnur zog zu, hatte ihn umwickelt und meinen Kleinen hätte ich NIE spontan gebären können.

Unsere Osteopathin hat erzählt, daß sie eine Mutter kennt, die einen WUnsch KS hat machen lassen, weil es ihr Gefühl so sagte. Und was war, die Nabelschnur war 3x stramm um den Hals gewickelt, ich muß nicht erwähnen, was unter einer spontanen Geburt passiert wäre.

Was ich nur sagen will, es gibt den Mutterinstink, ich hatte ihn verdrängt, aber es gibt ihn und wenn der sagt KS, dann tät ich beim nächsten Kind nachgeben, auch wenn KS wesentlich schmerzvoller ist als spontan.  

Und bevor ich das Leben meines Kindes aufs Spiel setze, mache ich auch lieber vorsichtshalber nen KS. Es muß nicht immer zum schlimmsten kommen, aber es kann noch soviel andere Dinge passieren wenn was schief geht.

Fazit:
KS ist zwar nicht die schönste Methode, aber wir sollten froh sein, daß es sowas heutzutage gibt.

[Coney]

Hallo,

ich wollte übrigens auch noch anmerken, dass heute, wohl mehr Kaiserschnitte durchgeführt werden, sowohl die Kinder- als auch die Müttersterblichkeitsrate DRASTISCH gesunken sind...

Schaut Euch nur mal an, wie viele Frauen und Kinder früher (bzw. heute noch in Entwicklungsländern) gestorben sind (noch sterben) "nur" weil das Kind aufgrund Beckenfehlbildungen, BEL und sonstigen Umständen buchstäblich stecken geblieben ist... ebenso anzuführen wären die Fälle, in denen Babys aufgrund von Nabelschnurvorfällen gestorben sind/sterben.

Ich bin sicher nicht für Wunschkaiserschnitte, aber ich weiß nicht, ob man sagen kann, Kaiserschnitte sind "in" - es werden durch diese Maßnahme einfach Leben gerettet...

[Annette Karin]

na ja... ihr habt ja alle recht... meine hebi sagte mir trotzdem gerade erst gestern, dass kliniken heute vor allen dingen wirtschaftsunternehmen seien und es u.u. doch schon mal vorkommen kann, dass man frauen nen kaiserschnitt 'unterjubelt', um wirtschaftlicher zu sein...

ich denke, es kommt immer auf die jeweilige geburtssituation an. natürlich ist es gut, dass es heute so etwas wie kaiserschnitt gibt - für die ganzen notfälle, die ja oben ausführlich genannt worden sind.

[Cecalein]

Hallo,

ich hatte einen sekundären Sectio (KS) und ich muss ehrlich sagen die Ärzte haben mit allen Mitteln gekämpft das der Kleine es doch auf dem natürlichen Wege schafft. Von auf den Bauch drücken, bis Fruchtblase öffnen... Als aber Lebensgefahr bestand wurde ich kurzerhand Notoperiert was ich auch als "gut" sehe, sonst wär mein Sohn und wahrscheinlich ich auch, heute nicht mehr da.

Ich habe jedoch auch wehement immer wieder im Kreissaal betont das ich KEINEN KS möchte! Deshalb haben sie es auch so lange versucht, wäre es nach den Ärzten gegangen hätte ich bereits gegen 15 Uhr nen KS bekommen, der Not KS wurde um 19:30 Uhr ausgeführt.

DU hast auf jeden Fall was zu sagen, es ist dein Körper, dein Kind und du kannst alles selbst entscheiden, und wenn dir zu nem KS geraten wird, kannst ja immer noch versuchen spontan zu entbinden, eventuell mit PDA das wenn ein KS doch nötig sein sollte du keine Vollnarkose bekommst.

[betty89]

hallo

also ich wohne hier ja in einer kleinen stadt, die auch ein krankenhaus mit gebrutshilfe hat, welche aber zum 1.1.10 schliessen wird.
warum?
weil 20km weiter weg eine größere klinik, mit kinderklinig in einer größeren stadt liegt, die auch sehr sehr viele (wunsch)kaiserschnitte durchführen. somit gehen die meisten leute in die große klinik und unsere hier bleibt leer.

es gibt immer solche und solche, welche die wie bei ceca mit allen mitteln kämpfen und auch welche, die sofort wenn die herztöne runtergehen (was ja in einem gewissen maß NORMAL ist) das skalpell zücken.
ich persönlich finde es schade, weil eine geburt doch eigentlich das natürlichste der welt ist, was die frauen immer irgendwie alleine geschafft haben!