Wie man Babys den besten Start ins Leben ermöglicht

Begonnen von Hubs, 14. Mai 2009, 09:29:01

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Hubs

Ein bewegender Artikel über Babys ihre Bedürfnisse und was "Schreien lassen" bewirken kann:

http://primal-page.com/d-baby.htm
Hubs mit dem kleinen Pirat (04/2009) und Baby im Bauch - Trageberaterin im Allgäu



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Emmy

Hallo,
hmm, weiß nicht so recht, was ich davon halten soll... woher weiß der Autor denn, wie er sich damals als Baby gefühlt hat.. denke,, dies ist eine spezielle Meinung und bzgl. Durchschlafen ist es ja komplett anders als bspw. in "Jedes Kind kann schlafen lernen".
Nicht alle Kinder, die in der Nacht nicht sofort beim ersten Schreien hochgenommen und gefüttert werden, werden zu depressiven Menschen...  Außerdem wurde ja nun in bezug auf den plötzlichen Kindstod auf davon abgeraten, dass das Baby im Elternbett schläft.. besser ist im Elternzimmer, aber im eigenen Bettchen.

Pünktchen

Aus eigener Erfahrung (komm ja aus dieser Schiene) kann ich sagen, dass solche Bücher immer so geschrieben werden, dass jeder sein Eigenempfinden wiederfindet und reininterpretieren kann. Auch ist es natürlich sehr einfach als Lösung für seine Probleme solche Situationen zu finden. (und vorallem andere als Schuldige hinzustellen)

Meine persönliche Meinung:
Ich denke, das Stillen wichtig ist für die Mutter-Kind-Beziehung und trägt natürlich auch sehr zur Gesundheit des Kindes bei. Aber es gibt auch Mütter, bei denen das nicht geht. Deshalb "zerstören" sie nicht damit das Leben ihres Kindes!
Ich finde es sehr gefährlich das Baby Körpernah im gleichen Bett schlafen zu lassen. Es wäre nicht das erste Mal, dass Kinder im Schlaf von ihren Eltern zerdrückt wurden. usw. Doch wenn ein Kind mit im Elternschlafzimmer schläft und konstant die Eltern wahrnimmt (Geräusche hört, sie riecht und ihre Wärme spürt...) das ein Kind genauso sich nicht verlassen fühlt.
Das mit dem Reagieren auf Schreien ist so ein zweischneidiges Schwert. Einerseits vermittelt man mit abwarten: Kind, ich komm nicht immer gleich wenn du was willst. Andererseits lernen die Kinder auch schnell die Eltern gezielt mit Schreien zu kontrollieren, wenn man immer gleich beim ersten Laut reagiert. Vielleicht macht es ja eine gesunde Mischung.

Ich wage es zu bezweifeln, dass ein Mensch genau weiß, was er gefühlt hat, wenn er als Baby geschrien hat.  ???

atzemel

Ja solche Artikel sind immer sehr umstritten.

Wir haben Bianca auch von Anfang in ihrem Zimmer schlafen lassen. Ok 2-3 Wochen schlief sie in der Wiege bei uns, weil sie allein nicht schlafen wollte, aber als sie dann von unseren Geräuschen wach wurde, schlief sie in ihrem Zimmer bedeutend besser.
Am Anfang haben wir Bianca auch nicht schreien lassen. Aber irgendwann lernt man ihr Weinen zu unterscheiden und ab dem 6.Monat musste sie auch kurz mal weinen, bis ich dann zu ihr kam. Ich denke das gesunde Mittelmaß ist am besten.  ;)

LG
Melanie

Sage es mir, und ich werde es vergessen, zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten; lass' es mich tun, und ich werde es können.

Old_Giraffe

bezüglich schreien lassen: es kommt da IMO sehr darauf an, wie alt das kind ist.

in den ersten lebensmonaten kann sich ein baby doch einfach überhaupt nicht anders bemerkbar machen! wie soll es denn nach der mama rufen als durch schreien? da kann man das kind nicht verwöhnen, man kann ihm aber das urvertrauen, dass mama/eltern immer da sind, nehmen.

abgesehen davon, dass ich als mutter es nervlich gar nie ausgehalten habe, wenn mein sohn geweint hat. ich bin immer gleich hin und er ist trotzdem nicht zu einem schnell und viel weinenden kleinkind geworden - im gegenteil.

natürlich verstehen die kinder ab einer gewissen entwicklungsstufe, dass sie die eltern kommandieren können und dann können sie auch lernen mal zu warten, aber sicher nicht in den ersten paar monaten!


Pünktchen

@Giraffe- da hast du absolut recht. Aber der Artikel umfasst ja das Zeitalter bis zum sechsten Lebensjahr.

Finya

ich denke, der Verfasser dieses Artikels ist schon älterer Generation. Das, was er aus seiner Kindheit beschreibt, wird heute in den seltensten Fällen noch so gehandhabt werden. Mein Kind würd ich jetzt auch nicht unbedingt mit ins Elternbett nehmen, sondern im eigenen Bett neben unserem, aber das ist eine Sache, die jeder für sich entscheiden muss. Ich glaube aber nicht, dass jemand das Kind die ganze Nacht lang schreien lässt oder gar auf die Idee kommen würde, ein Baby nachts nicht zu füttern!!!  :o
Etwas arg schwarzmalerisch meiner Meinung nach!!!

susi77

Als ich mein Sohn Nachts abgestillt habe lag er bei mir auf dem Bauch und es waren ein bis zwei Tage, geweint hat er nicht wirklich.

Drops

Ich nehm meine Motte gern mit ins Bett. Außerdem schläft sie am besten wenn sie richtig nah an uns ist und uns riechen kann. Babys lieben einfach den Körperkontakt.
Und den könnte ich ihn nie verwehren.


*02/08
*02/16

swiity

ja pamela! so mach ichs auch, babys brauchen ihre mamis...

sehr lange und oft auch noch wenn sie dann erwachsene werden... :)

Petra

#10
Hallo,

hab mir gerade den Artikel durchgelesen  und ehrlich ich werde echt ein wenig wütend...

Punk 1...
Erstmal finde ich es völlig absurd, unsere heutige Zeit mit der Jäger und Sammler Zeit zu vergleichen. Die Frauen damals mussten arbeiten und haben sich die Kinder auf den Rücken geschnallt, genauso wie es Affen heute noch tun. Die Kinder sind auf dem Rücken und sobald es ging wurden die Kinder abgelegt. Das zum einen... wenn schon Vergleich, dann die ganze Wahrheit!
Das andere ist... damals wurden die Leute mal gerade 30 Jahre alt. Deren Rückrat musste nicht 90 Jahre halten! Es ist kein Problem ein Neugeborenes zu tragen. Aber es ist durchaus ein Problem ein Baby dauerhaft zu tragen, dass dann schon mal 10 kg und mehr hat...

Ach und noch was...  der plötzliche Kindstod und das gemeinsame Ehebett... kann man heute auch nicht mehr vergleichen. Wir leben nun mal in richtigen Häusern mit einer Heizung und dicken Decken. Da ist die Möglichkeit des Überhitzens durchaus gegeben. In den Höhlen der Jäger und Sammler musste die Mutter die Wärme geben... deshalb hat das Kind bei der Mutter geschlafen.

Punkt 2
Ein Stillen bis zum St. Nimmerleinstag ist weder von der Natur so gewollt (sonst würden die Menschen ihre Zähne nämlich auch erst mit 6 Jahren bekommen) Ich will gar nicht zitieren, was Ernährungswissenschaftler zum Dauerstillen sagen... das würde den Rahmen richtig sprengen... Rein Psychologisch ist es jedenfalls so, dass die natürliche Abgrenzung in dem Fall gar nicht statt finden kann... und mir braucht niemand zu erzählen, dass es gut für das Kind ist, wenn es soooo lange gestillt wird.
Aggression und Wut sind menschliche Züge, die wir alle kennen, genauso wie Freude und Liebe. Beide Pole werden gleichermaßen gelebt. Wer das eine nicht lebt, kann auch das andere nicht leben. Wer Aggression, Wut, Zorn nicht spüren kann, der hat ein ganz anderes Problem. Das gehört einfach dazu. Die Frage ist, was macht man daraus.
Ganz abgesehen davon möchte ich die Mutter sehen, die so lange stillt... und möchte sehen wie die aussieht und gesundheitlich drauf ist... Vor allem hatten die damals alle nur 1 Kind? Wieviele Kinder hat die Mutter auf diese Weise groß gezogen... die Pille gabs damals meines Wissens noch nicht... und ich glaube mehr als 2 Kinder dürfte stillender Weise schwierig werden...

Mal abgesehen davon, dass das Stillen bei manchen Müttern einfach nicht geht (wie zum Beispiel bei mir) und folglich die Flasche gereicht werden muss!

Punkt 3
Schreien lassen.... Also diese Diskussion hat sich spätestens dann erledigt, wenn man 2 Kinder hat, denn da kommt es zuweilen vor, dass man einfach entscheiden muss, wer jetzt gerade mal dran ist, wenn beide brüllen.
Das andere ist, jede halbwegs normale Mutter hört irgendwann was das Baby will. Nahrung, Aufmerksamkeit... hat es Bauchweh... oder oder oder... und jede Mutter wird entsprechend handeln. Wenn das Baby meckert  ( und ich meine meckern nicht weinen!!) dann ist es für mich durchaus legitim auch mal zu sagen, jetzt nicht mein Schatz...

Alles ist die Schuld der Mutter und wenn die Mutter halt eigentlich jetzt offensichtlich nichts falsch gemacht hat, wie mit Schläge oder dergleichen, dann wird da ein Konstrukt gebaut nur damit man nicht selber die Verantwortung für das eigene Leben tragen muss. Denn in dem Moment, wo die Mutter schuld ist, kann man nichts mehr ändern... man muss praktisch nichts mehr machen... so kann man sich es auch sehr sehr einfach machen. Wenn ich mich nicht mit mir selbst und meinen Fehlern oder Schwächen beschäftigen will, beschäftige ich mich mit den Fehlern meiner Mutter...

Mal abgesehen davon, jede Mutter ist und bleibt ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen, die wir sowieso kaum noch ausleben können, sobald unsere Mäuse mal da sind. Um selber Grenzen stecken zu können muss man auch erfahren, dass jemand anderer Grenzen hat. Ich meine damit nicht, dass man sein Kind nicht lieben soll... weinen lassen soll oder dergleichen. Würde ich niemals machen. Aber auch meine Kinder dürfen merken, hier ist meine Grenze erreicht und auch sie dürfen mir zeigen, hier ist ihre Grenze... auch das ist legitim und wichtig. Wie sollen die Zwerge das denn lernen, wenn wir ihnen ein grenzenloses, sich aufopferndes Etwas vorspielen? Wir bleiben als Mütter Menschen mit Bedürfnissen und das ist gut so!

So... das war das Wort zum Freitag...  ;D

Liebe Grüße
Petra












Hubs

Hallo Petra,

sorry, wenn ich Dir da so entgegnen muss.

@ Jäger und Sammler: Unsere Instinkte und Reflexe sind zunächst mal noch genauso wie zur Zeit der Jäger und Sammler, nur umso älter wir werden, umso mehr verlieren wir. Kinder (insbesondere Babys) handeln noch viel mehr nach ihren Instinkten als wir erwachsene, deshalb finde ich den Vergleich nicht so absurd.

@ Tragen: Wenn man ein Tragetuch richtig bindet ist es kein Problem ein Kind mit mehr als 10 kg länger zu tragen. Manche Babys wiegen mit nem halben Jahr schon so viel und die können sich ja noch gar nicht selbst fortbewegen...

@ Stillen bis sich das Kind selbst abstillt: Die Zähne brauchen die Kinder ja trotzdem, denn neben dem Stillen essen sie ja auch was. Es geht ja nicht ums Vollstillen. Und ja, ich will Dir erzählen, dass Langzeitstillen gut für die Kinder ist und nichts damit zu tun hat, dass keine Abnabelung stattfindet! Und den meisten Müttern die ihre Kleinkinder noch stillen, geht es sehr gut! Ich hab schon einige gesehen :-)  Wie kommst Du denn drauf, dass die damals alle nur ein Kind hatten?

Und natürlich ist nicht an allem die Mutter schuld, aber die ersten Jahre sind die prägensten für unser ganzes Leben. Und man kann hier einfach viel kaputt machen. Mit Sicherheit gibt's keinen der alles richtig macht und sicherlich hat jeder seine eigenen Bedürfnisse und jeder muss die Kindererziehung so handhaben wie er's / sie's für richtig hält, ansonsten macht's ja gar keinen Sinn. Und es ist wichtig, dass die Mutter mit sich in Einklang ist, ansonsten kann sie gar nicht die ruhige, liebevolle Mutter sein, die sie wahrscheinlich sein möchte.

Sorry,...



Hubs mit dem kleinen Pirat (04/2009) und Baby im Bauch - Trageberaterin im Allgäu



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Finya

@Hubs: aber Du musst PEtras Einwände im Zusammenhang mit dem Artikel sehen! Der Verfasser verallgemeinert fürchterlich viel!!! Er behauptet, dass er Depressiv ist, weil seine Mutter ihn nicht lang und oft genug gestillt hat!!! Und das das jedem Kind so geht, dass nicht gestillt wird! Das find ich schon etwas krass!

Ich empfind den Artikel echt als nen schlechten Scherz!!!

Jacky

Leider ist der Artikel etwas übertrieben, vieles hat aber schon seine Richtigkeit. Ich bin seit Jahren in psychotherapeutischer Behandlung. Zum einen Aufgrund von Depressionen, zum anderen wg. einer ausgeprägten Persönlichkeitsstörung in der ich auch zu Autoaggressionen neige. Desweiteren habe ich mich um mir selbst besser weiterhelfen zu können eingehend mit dem Thema beschäftigt.

In der jahrelangen Therapie hat sich leider herausgestellt das meine Mutter in meiner frühen Kindheit viele gravierende Fehler gemacht hat die mein Urvertrauen in andere Menschen völlig zerstört hat. Allerdings geht es dabei nicht um "Stillen" oder "Flasche geben","Schreien lassen" oder nicht. Das wäre ja einfach zu krass und finde ich vom Autor auch sehr überzogen. Eine Mutter ist ja kein Roboter der ständig zur Stelle sein kann und nicht jede Frau kann Stillen.

Allerdings ist die Liebe der Mutter und ihre Nähe und auch ihre "Zuverlässigkeit" (ich weine weil es mir schlecht geht = Mama wird sicher kommen und mich trösten) für das Kind in den ersten Lebensjahren sehr wichtig. 

Meine Eltern waren mit mir als Säugling und Kleinkind überfordert, man verrichtete an mir zwar die notwendigen Aufgaben (Füttern, Wickeln) aber für nette Worte und Zärtlichkeiten war selten Zeit. Ich schlief von Anfang an in meinem eigenen Zimmer und wenn ich geweint habe dauerte es oft lange bis man mich wahr genommen hat weil meine Mutter eine Etage tiefer eine Kneipe hatte und dort bis spät in die Nacht bediente. So kam es das ich mich schon recht früh im Dunklen fürchtete weil ich genau wusste das mich dann keiner hören kann wenn es mir schlecht geht und niemand kommen wird, das Licht einschaltet und mir sagt das doch alles gut ist.
Meistens bin irgendwann völlig erschöpft unter Tränen eingeschlafen...
Am nächsten Morgen schlief dann meine Mutter sehr lange weil sie ja die ganze Nacht bedient hatte. Mein Vater war natürlich auch nicht da, er arbeitete tagsüber auf dem Bau und kam abends nur selten nach Hause, stattdessen verzockte er viel Geld an Spielautomaten. Ich war also schon sehr früh in der Nacht sowie auch einen großen Teil des Tages auf mich allein gestellt. Diese Situation hat sich noch verschlimmert als meine Mutter ihre Kneipe schließen musste. Um mit all den Problemen klar zu kommen ging sie nun abends oft aus dem Hause zu Freunden und anderen Männern und ließ mich eingeschlossen alleine zu Hause.

So viel zur Vergangenheit...

Mit drei Jahren eskalierte die Situation bei meinen Eltern und ich durfte von dort an bei meinen Großeltern wohnen wo ich auch zum ersten Mal im Leben die Vorzüge eines stabilen zu Hause kennenlernen durfte. Eigentlich könnte man denken das nun alles hätte gut werden müssen. Aber die Spuren in meiner Seele saßen zu tief.
Ich viel sehr schnell im Kindergarten auf weil ich mit den anderen Kindern nicht umgehen konnte, mich oft total zurück gezogen habe.
Auch in der Schule war ich zwar immer fleißig und anwesend, hatte jedoch kaum Freunde und beteiligte mich nicht aktiv im Unterricht.
Zudem hatte ich nach wie vor panische Angst im Dunklen.
Meine Großeltern bezeichneten mich trotz allem als "pflegeleichtes" Kind da ich nie etwas Verlangt habe oder gezielt Wünsche äußerte (wie denn auch, ich hatte ja schon früh gelernt das es niemanden interressiert).
Die ersten schwerwiegenden Störungen bemerkte man bei mir jedoch erst als ich in die Pupertät kam. Ich war auch dort nicht besonders "schwierig", hielt mich nach wie vor an Grenzen und ging zur Schule. Von Partys, Alkohol, Jungs und Drogen keine Spur. Stattdessen zog ich mich noch mehr zurück, entwickelte einen besorgniserregenden Musikgeschmack und wirkte wohl oft "gefühl-" und "teilahmslos". Man konnte schon fast sagen das ich nicht an der Depression litt, sondern meine ganze Existenz zu einer Depression wurde. Zudem entwickelte ich in dieser Zeit eine völlig neue Art mit meinen Gefühlen umzugehen, die sich in der Pupertät sehr verstärkt hatten, ich jedoch nie gelernt hatte sie zum Ausdruck zu bringen. So redete ich mit niemanden wenn es mir schlecht ging, sondern Griff zu Ras*erkl*ngen und zum Feuerzeug um mir damit selbst schwere Verletzungen  zuzufügen. Die körperlichen Schmerzen beruhigten vorübergehend den Schmerz in meiner Seele...

Erst durch jahrelange Psychotherapie kann ich heute als "normaler"' Mensch in der Gesellschaft leben und habe mühsam erlernen müssen wie man mit anderen Menschen kommuniziert und Beziehungen aufbaut. Man musste mir 
Schritt für Schritt beibringen wie man Gefühle und Wünsche äußert und auf die Gefühle von anderen Menschen reagiert. Ich hatte es nie gelernt....
Das einzige was heute noch von meiner Kindheit übrig ist, die Angst im Dunklen und das ich keinem Menschen Vertrauen kann, nichtmal mir selbst...



Siehe, ich bin mit Dir und will Dich behüten, wo du hinziehst. Denn ich werde Dich nicht verlassen, bis ich alles tue was ich dir zugesagt habe. (Genesis

Finya

@Jacky: das tut mir sehr leid! Ich hoffe, wenn Dein Kleiner da ist, kannst Du ihm dann wenigstens vertrauen!
Kommst du denn mit Deiner Autoaggressivität gut klar inzwischen? Ich habe eine Freundin, die PMS hat und die ich durch ihre Therapie begleitet habe. Daher wei ich, wie schwer das ist. Ich wünsche Dir alles Gute!!

Ich denke aber mal, dass die werdenden Mamas, die hier mittippseln, sich so auf die babys freuen (sonst wären sie, denke ich, wohl kaum hier) und schon damit der Grundstein für eine gute Fürsorglichkeit und Liebe gelegt ist.

Jacky

#15
Hallo Finya, danke der Nachfrage, mir geht es inzwischen trotz der psychischen Störung sehr gut, ich habe gelernt damit zu leben. In gewisser Weise bin ich meiner Mutter auch "dankbar" dafür weil ich weiß was ich meinem Kind nie zumuten werde und ich hoffe das der Mutterinstinkt meinem Misstrauen gegenüber anderen Menschen überwiegt und ich meinen   
Sohn von Anfang an ohne Ängste in mein Herz schließen kann.

Das Beispiel meiner Kindheit ist natürlich sehr krass...Sicher wird kein Kind der werdenden Mamis hier so aufwachsen müssen. Ich wollte nur nochmal verdeutlichen das der Artikel zwar etwas überzogen ist, die ersten Lebensjahre für ein Kind jedoch eine enorme Rolle bei der Entwicklung von Vertrauen, dem Umgang mit Gefühlen und der eigenen Identitätsfindung spielen.

Ich finde es übrigens sehr lobenswert das du deine Freundin bei ihrer Therapie unterstützt!

Lg





Siehe, ich bin mit Dir und will Dich behüten, wo du hinziehst. Denn ich werde Dich nicht verlassen, bis ich alles tue was ich dir zugesagt habe. (Genesis

Finya

Hallo Jacky,

das denke ich auch! Ich drück Dir jedenfalls alle Daumen, dass alles klappt bei Dir. Du machst das bestimmt toll!

Danke. Ja, ich weiß, dass sie von ihren Eltern nicht so unterstützt wurde (die sind auch teils daran Schuld, dass sich das so entwickeln konnte) und daher war das keine Frage für mich, einen Menschen, der einem Halt gibt und Kraft spendet, der für einen da ist, braucht man meiner Meinung nach schon in so einer schweren Zeit. Von daher gab's für mich da gar nicht viel zu überlegen... Ihr geht es inzwischen auch wieder ganz gut.

Old_Giraffe

petra und jacky: ihr habt beide wichtige punkte angesprochen, finde ich.

petra hat IMO vollkommen damit recht, dass auch mütter bedürfnisse haben. wenn das baby klein ist, schraubt man die wirklich auf ein minimum zurück (essen und schlafen quasi), aber je größer das kind wird, desto mehr will man auch selbst wieder leben, frau sein, seinen hobbys nachgehen, zeit für sich haben etc. und das finde ich persönlich völlig legitim und selbstverständlich! man kann nicht jahrelang sein eigenes leben völlig zurückstellen für ein kind. das birgt auch die gefahr, dass man nichts mehr mit sich anzufangen weiß, wenn das kind flügge wird.

und jacky hat natürlich insofern recht, als die ersten jahre sehr prägend sind, und das kind sich der liebe und fürsorge seiner eltern sicher sein sollte. steht aber IMO nicht im widerspruch zu meinem letzten absatz. ist nicht immer leicht, da die richtige balance zu finden, aber mit hilfe vom zb. partner sollte das möglich sein. und das kind wird ja auch selbstständiger, kann sich auch mal mit sich selbst beschäftigen oder mit anderen zusammen sein (großeltern, kindergarten usw)

Old_Giraffe

ah und noch was, bezüglich besten start ins leben: mein sohn kam als extremfrühgeburt zur welt und da war wochenlang nichts mit körperkontakt. ich durfte ihn erst nach 6 wochen zum ersten mal in den arm nehmen (vorher hat er im brutkasten um sein leben gekämpft). auch stillen klappte dann im endeffekt nicht; habe zwar lange abgepumpt, aber irgendwann reichte die milch einfach nicht mehr.

natürlich ist das nicht gerade der start ins leben, den man sich für sein kind vorstellt, aber manchmal geht es eben nicht anders und damit muss man auch umgehen. natürlich macht man sich als mutter trotzdem vorwürfe, aber dafür kann niemand etwas.

Pinky

Ich finde den Artikel sehr interessant, weil ich auch mal irgendwo gelesen habe, dass alle Säugetiere erstmal bei der Mutter schlafen.

Ich habe noch NIE von einem erdrücktem Baby gehört. Plötzlicher Kindstoe ist was anderes, hat aber auch eher nichts mit der elterlichen Nähe zu tun als mit zu warmen Temperaturen oder erstickenden Kissen oder so....

Im Artikel steht nirgends, dass gestillt werden soll, sondern gefüttert bei Hunger.

Komisch finde ich auch, dass der Mann weiss, wie er sich als Baby gefühlt hat.

Ich habe eine Freundin, die hat aus Angst, dass ihr kind so wird wie meines (3,5 Jahre und kommt nachts immer noch zu uns) es schon als Säugling hat immer in den Schlaf schreien lassen, das zerreisst mir schier das herz....

ICh habe meinen sohn abgestillt, weil er nachts so oft noch wach geworden ist und genuckelt hat (richtig getrunken hat er mit 1 jahr nachts nicht mehr), er hat 3 nächte fürchterlich geschrien (er lag bei mir), das fand ich total grausam und danach hat er auch nicht durchgeschlafen, ich würde das nicht nochmal machen, hoffe aber trotzdem, dass das zweite früher durchschlafen wird  ;)

@Giraffe
ich glaube in deinem fall holt man das irgendwie anders nach und daher glaube ich auch, dass es dem kind nichts schadet, ich persönlich habe mich aber schon öfters gefragt wie es wohl frühchen gehen muss, die man nur eingeschränkt kuscheln kann usw....

Finya

@Pinky: gerade vor ein paar Monaten war es wieder mal in den Nachrichten zu sehen, da hat eine Mutter ihr paar Monate altes Kind beim schlafen erdrückt! da gab's auch nen Thread dazu hier! Das kommt durchaus vor!

Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, ob im Elternbett oder im eigenen ett im Elternzimmer oder ganz im Kinderzimmer, da sind die Ansichten sicherlich verscheiden, aber ich glaube nicht, dass das Kind dadurch irgendwelche Nachteile haben muss. Ich meine, man kann auch sofort nach einem schreienden Kind sehen, wenn es nicht im Elternschlafzimmer schläft. Schreien lassen geht meiner Meinung nach auch nicht!

Klar hat MAma auch Bedürfnisse, darunter darf das Kind aber nicht leiden müssen!!!

Old_Giraffe

Zitat von: Pinky am 17. Mai 2009, 12:31:24
@Giraffe
ich glaube in deinem fall holt man das irgendwie anders nach und daher glaube ich auch, dass es dem kind nichts schadet, ich persönlich habe mich aber schon öfters gefragt wie es wohl frühchen gehen muss, die man nur eingeschränkt kuscheln kann usw....

danke!

man muss halt damit umgehen. sowohl kind als auch mama. irgendwann denkt man auch nicht mehr soviel drüber nach, was das kind alles in der anfangszeit durchgemacht hat, sondern schaut nach vorne. es bleibt einem auch nichts anderes übrig.  ;) obwohl es einen anfangs völlig fertig macht, dass man sein kind nicht halten kann.

Pünktchen

Nur kurz zum Thema: Gute Mutter, schlechte Mutter:

Ich kann mir vorstellen, dass viele Mütter durch diese Diskussion jetzt noch mehr Angst haben mit ihrem Kind alles richtig zu machen bzw etwas falsch zu machen. Ich bin Realist und weiß, dass das unmöglich ist. Jeder macht Fehler und die Kinder zerbrechen nicht gleich daran, wenn man einmal einen Fehler macht.

Ich denke, dass eine Mutter, die ihre Entscheidungen zum Wohl des Kindes fällt und sich Gedanken um dessen Wohlergehen macht kann keine schlechte Mutter sein. Instinktiv weiß doch eigentlich jeder Mensch, dass Kinder Liebe und Zuneigungen sowie verschiedene Reize und Verpflegung braucht. (hoffe ich)  ;)

Ich unterstütze die Ansicht, dass wenn man hier im Forum kaum auf eine Mutter treffen wird, die ihr Kind massiv vernachlässigen würde. Denn schon jetzt beschäftigt sie sich mit dem Wohl des Kindes und feiert jedes Ereignis.

Pinky

Pünktchen, das hast du schön ausgedrückt, das glaube ich nämlich auch!

Hubs

Es war niemals meine Absicht die werdenden Mütter zu verunsichern. Ich denke auch, dass normalerweise keine ihr Kind mutwillig vernachlässigt. Trotzdem kenne ich einige Frauen, die sich von ihrem Umfeld beeinflussen lassen und dann ihr Baby doch mal schreien lassen, "weil ja jeder sagt, dass man das Baby nicht verwöhnen darf". Und vielleicht findet die ein oder andere in dem Bericht Argumente, die sie in ihrer Meinung bestärken, dass man dem Baby nicht die Zuwendung verweigern sollte, die sie ihm gern geben würde...
Hubs mit dem kleinen Pirat (04/2009) und Baby im Bauch - Trageberaterin im Allgäu



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