Eine Schneeflocke fällt auf die Erde Die Geburt und die ersten Tage

Begonnen von tinka24, 08. März 2010, 16:33:25

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tinka24

24.01.2010: Sonntag Abend. Ich spüre regelmäßig ein leichtes Ziehen im Unterleib, dachte mir aber nichts dabei, es waren ja noch 3 Wochen Zeit (ET wäre der 17.02 gewesen). Nachts um 2 wurde das ziehen stärker und regelmäßiger. Ich überlegte ob ich meinen Schatz wach machen soll, ies ihn aber noch schlafen. Nach zwei Stunden ziehen alle 6 Minuten schlief ich dann doch wieder ein.

30.01.2010: Auf Toilette bemerkte ich durchsichtigen Schleim, klar wie Eiweiß und leicht mit Blut durchzogen. In den Tagen davor und auch heute hatte ich regelmäßig immer wieder so ein Mensartiges ziehen im UL und auch im Rücken. Von ,,richtigen Wehen nix zu spüren. Über den Tag verteilt verlor ich immer wieder Teile vom Schleimpropf.

31.01.2010: Irgendwas war komisch. Ich hatte total schlechte Laune und mochte mich mit keinem unterhalten. Später hab ich sowohl von meiner Mama als auch von der Schwiema gesagt bekommen, dass ich total anders war und sie irgendwie wussten das es los geht. Warum hat das denn keiner gesagt?Huch
01.02.2010: Nachts um halb zwei wuirde ich von stärkerem Mensziehen wach. Alle 6 Minuten! Na gut dacht ich mir, bestimmt wieder ein Fehlalarm. Schatzi schlieft tief und fest. Irgendwie wurden die ,,Schmerzen" (das waren gar keine Schmerzen...) stärker. Also bin ich erst mal in die Wanne. Da wurden sie nicht stärker, aber auch nicht schwächer. Kurz vor vier hab ich dann mal meinen Schatz geweckt und ihm gesagt, dass sich da was tut. Aber wir wussten beide nicht ob wir fahren sollen, weil es nicht wirklich schlimm war. Ich musste dieses ,,Mensziehen" nicht mal veratmen. Aber dann sind wir doch gefahren und waren um halb 5 im KH.

Die Hebamme untersuchte mich und meinte: Mumu 3cm geöffnet und Gebärmutterhals komplett verstrichen, heute kommt ihr Kind! Ich war total geschockt, damit hatte ich niemals gerechnet! Das CTG zeichnete keine einzige Wehe auf, da waren ja auch nur Mensschmerzen! Dann gab es erst mal einen Einlauf, was aber überhaupt nicht schlimm war. Nur das klo war soweit weg ;-) hab es aber gerade noch geschafft.
Nach dem Einlauf gings vom Vorwehenraum in die Wanne und danach in den Kreissaal, hinein in ein hübsches KH-Hemdchen. Die ,,Wehen" kamen nun so alle 4 Minuten. Mittlerweile war es um 8 und die neue Hebamme kam... Tja leider nicht gerade meine Lieblingshebamme. Sie untersuchte mich und meinte Mumu ist bei 4 cm. Die Untersuchungen taten so weh, dass werd ich nie vergessen. Ich weiß nicht was die da unten gemacht hat! ,,Wehen" kamen immer noch alle 4 Minuten und wurden vom CTG nicht aufgezeichnet.
Damit es etwas voran ging bekam ich kleine Kügelchen von denen ich nicht weiß was es war, aber die Wehen wurden stärker, für ein paar Minuten... In der Zwischenzeit hieß es: laufen, laufen und noch mehr laufen. Abwechselnd Bett, Romarad oder Ball. Um 11 hatte ich keine Wehen mehr. Die Untersuchung ergab: immer noch 4 cm. Toll! Dann kam die Ärztin und meinte: machen wir einen Wehentropf und PDA. DANKE NEIN! Ich wollte keinen PDA! Also gab es eine Gnadenfrist von 2 Stunden, dann musste sich was getan haben. Tja leider passierte nix, keine einzige Wehe mehr. Also gab es den Wehentropf, aber ohne PDA, die wollte ich nicht. Kaum war dieser doofe Tropf dran hat es mir fast den Unterleib zerrissen. Die Wehen kamen so stark, da war mein Körper nicht drauf eingestellt. Irgendwie war er halt einfach nicht soweit. Ich hab geheult weil mich die Schmerzen so überrollt haben und gezittert. Und irgendwann nach der PDA geschrien. Die ,,liebe" Hebamme war irgendwie immer nur da wenn es mir gut ging, als es mir schlecht ging und ich fast weggeklappt bin, mich übergeben musste und vor Schmerzen geheult habe war nur mein Mann da und hat mir bei gestanden.

Irgendwann kurz nach zwei ist die Fruchtblase geplatzt. Ein irres Gefühl. Danach waren die Wehen unerträglich. Ich war bereit für die PDA, was auch notwendig war, da sich der Mumu unter den Wehen zusammenzog.

Der Anästhesist kam und setzte die PDA. Nur half die leider nicht. Oder eigentlich schon. Auf einmal ging's nämlich ganz schnell. Wehen spürte ich keine mehr, aber einen sehr starken Pressdrang. Die Hebamme meinte das könne nicht sein ich dürfte nichts merken. Sie drehte die PDA immer höher und gab mir ständig einen bolus. Aber der Druck ging nicht weg. Dann hatte ich die irgendwie keine Lust mehr auf ihre blöden Sprüche und hab einfach die Beine auseinander gemacht und gedrückt.
Da kam sie auf die Idee mich nochmal zu Untersuchen und meinte: OH ganz offen, das Baby kommt. Sehr schlau! Sie rief die Ärztin und es ging los. 3 Presswehen und man hat das Köpfchen gesehen. Bei der vierten Presswehe merkte ich, dass ich reisen würde und hab nicht mehr gedrückt. Übrigens spürte ich die Wehe gar nicht, sondern nur, dass die Kleine nach unten gedrückt wurde. Auch auf dem CTG waren keine Wehen zu sehen. Da die Maus aber eh raus musste, hab ich mich dann echt zusammen gerissen und siehe da mit der 5 richtigen Wehe war sie da. So klein und süß. Sie hat sofort geschrien und geatmet. Und die Ärztin meinte: Schaut mal es schneit! So ist also unser Schneeflöckchen zu uns gekommen!
Mein Mann konnte sie kaum sehen vor Glückstränen, hat dann aber ganz stolz die Nabelschnur durchgeschnitten. Dann hab ich sie auf den Bauch bekommen und wir haben mit ihr gekuschelt. Es war 15:10Uhr. Die richtige Geburt hat gerade mal eine viertel Stunde gedauert. Insgesamt hatte ich ca. 13 Stunden Wehen. Das CTG hat in der Zeit keine einzige Wehe aufgezeichnet. Sie wog 2580g und war 47cm lang.

Ohne meinen Mann wär ich zwischendurch heim gegangen. Er hat mich so toll unterstützt das werd ich nie vergessen!

5 Minuten später hatte ich ein komisches Gefühl, irgendwas lief aus mir raus. Ich fragte die Hebamme und die meinte es wäre der Wochenfluss und alles in Ordnung. Na gut wenn sie meint... Dann kam die Ärztin wieder und wollte meinen Mini-Riss nähen. Bis sie das Blut sah, was da raus lief. Aufeinmal wurde sie ganz hektisch und es wurden noch zwei Ärzte gerufen. Aus mir lief ein Bach Blut und keiner wusste wo es herkam. Erst dachten sie, es wäre eine Arterie verletzt, aber es stellte sich raus, dass ich eine Wehenschwäche hatte und die Gebärmutter sich nicht zusammenzog, aber die Plazenta war schon raus. Ich hatte also eine sehr große offene Wunde die stark blutete (ich hab ja gesagt da stimmt was nicht...) Auf einmal sprangen die Ärzte wild um mich drum herum, die kleine wurde mir weggenommen und mein Mann weggeschickt. In kürzester Zeit hatte ich 4 Zugänge, jede Menge Infusionen und nen Bauch voll mit Kompressen und Tupfern. Ich hab die ganze Zeit drauf gewartet, dass mir schwarz vor Augen wird, aber ich hab durchgehalten für meine Maus. Zwischendurch hörte ich nur wie man die eine Ärztin wegschickte sie solle Blutkonserven holen. Da hatte ich auf einmal solche Angst. Aber gsd habe ich sie nicht gebraucht! Ich kann gar nicht beschreiben was da alles passiert ist, ich hab nur meine kleine angesehen die 3 Meter von mir weg war und meinen Mann und die zwei haben mir geholfen das durchzustehen. Gsd konnte die Blutung gestoppt werden und wir durften dann nach zwei Stunden in unser Zimmer.

Wir hatten ein Familienzimmer und mein Mann war die ganze Zeit bei uns. Das war sehr schön.

Allerdings hab ich mich doch von den Schwestern sehr allein gelassen gefühlt. ,,Sie wollten nicht stören". In der zweiten Nacht hatte ich dann den Milcheinschuss und es war nicht wirklich schön. Die Nachtschwester hat das leider wenig interessiert und sie meinte nur: das ist halt so. Meine Brüste sind fast explodiert und ich hatte Hitzeschübe. Naja da muss man halt durch... Es gibt so sensible Schwestern auf dieser Welt!

Die nächsten Tage lernten wir uns kennen und das Stillen klappte eigentlich super. Am Samstag durften wir dann nach Hause. Da ging auch alles gut.

tinka24

Bis auf den darauf folgenden Mittwoch. Da war ich so müde und mir war so kalt. Ich schlief ständig ein. Die kleine wollte nicht trinken, irgendwas stimmte nicht. Abends habe ich dann Fieber gemessen: 39,8! Wir haben meine Großeltern angerufen, damit sie schnell noch was zu essen für die Maus holen und sie haben eine Ärztin mitgebracht, welche mich gleich ins KH schickte. Diagnose: Mastitis. Man gab mir dort Penicillin und schickte mich wieder heim. Nachts um 4 ging es mir immer schlechter, ich konnte die Kleine nicht mehr versorgen, also sind wir wieder ins KH. Da haben sie mich dann da behalten und ich kam an den Tropf. PCM und Penicillin intravenös. 7 Tage mussten wir dableiben und mussten uns von allen anhören: ja irgendwie hab ich das schon vorher gewusst, wären sie mal lieber länger geblieben! Schön, das kann ich ja auch selbst entscheiden!. Das Stillen klappte nicht mehr, die Maus hat nur noch geschlafen und nicht mehr getrunken. Sie wurde immer gelber (war sie schon nach der Geburt) und dann auch endlich mal unters Blaulicht gelegt. Dann ging es ihr langsam besser. Allerdings hatte sie mir die Brustwarzen blutig geknabbert. Daher kam wahrscheinlich auch die Infektion. Mit der Stillschwester habe ich dann besprochen das ich abpumpe und ihr die Milch im Fläschchen gebe. Es war sehr wichtig das die Maus gut trinkt, weil sie ja so klein und leicht war. Das war scheinbar erst mal der richtige Weg für uns!

Dann nach 7 Tagen durften wir endlich wieder heim. Die ersten Tage waren schön, Maus hat gut getrunken, mir gings gut. Nur war es sehr stressig. Die kleine hatte einen anderen Rhythmus als ich mit dem Abpumpen und die Milch hat nicht gereicht, ich musste zu füttern. Mia hat dann Blähungen bekommen, ganz festen Stuhl, starke Krämpfe und aus dem Mund nach saurer Milch gerochen. Wir haben verschiedene Sachen ausprobiert aber nix half. Also haben wir ihr ein paar Tage nur Fertigmilch gegeben und es ging ihr gut. Sobald sie meine Muttermilch bekam ging es wieder los. Leider tat dann die Brust wieder stark weh und wir sind nochmal ins KH. Das einzige was die Hebamme dort wollte (war übrigens die von der Geburt) war das ich doch nochmal versuche zu stillen. Aber das Thema war durch. Der Arzt der Dienst hatte, hat mich dann erlöst und mir Abstilltabletten gegeben. Ich konnte nicht mehr mit ansehen wie die Maus sich mit meiner Milch gequält hat. Mittlerweile geht es uns sehr gut. Die Kleine schläft zwischen 2 und 4 Stunden und wir sind beide viel ausgeglichener. Ich war anfangs sehr traurig, dass sie die Muttermilch nicht mehr trinken konnte aber im Endeffekt geht es ihr so viel besser!

Ich hab bestimmt die Hälfte vergessen, aber dann könnte ich auch ein Buch schreiben ;-)

Emma2006

Erstmal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZU EURER MAUS!!!

Es tut mir sehr leid, das Ihr einen nicht ganz so schönen Start hattet!
Aber schön, dass es Euch beiden jetzt gut geht!
Unsere Erdnuss hat uns leider am 11.01.07 verlassen!





Fiemetta

Ein Bericht mit Höhen und Tiefen und ich finde wieder mal, die falschen Schwestern / Hebammen können den Start mit Baby echt schwer machen! Gut, dass Du und Deine Kleine einen vernünftigen Weg gefunden habt. Das kann auch niemand anders entscheiden, was für euch gut ist ...