Marcos früher Start ins Leben

[Susann]

Marco Mathias, Samstag 27.06.09 um 18:23 mit 2.900g, 48cm und KU 34cm

Es war mitten in der Nacht ca. 4 Uhr, als ich wach wurde und erst dachte ich müsste auf Toilette, bis ich merkte, dass es unten lief...
Ich brauchte ein paar Minuten um zu realisieren, dass es Fruchtwasser war und das nicht zu knapp. Wer rechnet da auch schon 3 Wochen (37+1) vor ET und ohne irgendwelche Anzeichen damit.

Habe kurz überlegt, was zu tun wäre und bin dann schnell mit der Wolldecke zwischen den Beinen ins Wohnzimmer gelaufen, wo mein Mann auf der Couch geschlafen hat. Gott sei Dank war WE und er war daheim.
Ich hatte weder Senkwehen vorher, noch hing der Bauch sehr tief, so dass ich mir sicher war dass der kleine Mann nicht im Becken lag.
Habe mich dann im Wohnzimmer wieder hingelegt und meinen Schatz aufgescheucht.
Da habe ich zum ersten Mal auf die Uhr geschaut 4:20 und Safa aus dem Forum informiert. Die hat auch gleich zurückgeschrieben und mich beruhigt.  
Mein Mann hat derweil dann noch versch. Sachen in die KH-Tasche gepackt, mir Handtücher gebracht und was zum Anziehen.
Ich war schon sehr nervös und habe gezittert.

Haben dann im Kreissaal angerufen und mit der Hebi telefoniert. Sie meinte noch ich könnte auch mit dem Auto kommen, aber wenn es mir sicherer erscheine, dann soll ich einen KW rufen, was wir dann auch gemacht haben. KW war dann innerhalb 20 Minuten da, allerdings hatte der keine stabile Trage, so dass ich dann doch die 3 Etagen zu Fuss runter musste, da hätte ich mir das auch sparen können. Dabei sagen alle immer das ist gefährlich wegen Nabelschnurvorfall.  
Gut wir sind dann los Richtung KH, Männe hat noch die Viecher gefüttert (man weiß ja nicht wie lange das dauert) und kam mit dem Auto nach.
Im Wagen fragte der Mann mich dann aus und ob ich Wehen hätte. Ich nö, so einen Schmerz wie Mens im Unterbauch, aber sonst. Naja nachdem ich dann aufgepasst hatte kamen die schon so alle paar Minuten aber unregelmäßig. Sagt der doch na wenn sie Wehen haben, fahren wir mit Blaulicht weiter.   Ich so: "na das muss aber nicht sein" und er "doch, doch!"

Gut 10 Minuten später kamen wir im KH an, ich wurde ans CTG gehängt und da waren auch schön Wehen mit Ausschlag 100 zu sehen. Ich habe aber nur ein leichtes Ziehen wie Mens gehabt. Mehr nicht. Männe kam dann auch endlich.
Wehen waren auch nicht so regelmäßig aber weiter alle paar Minuten. Danach hat die Hebi, die jetzt auch meine Nachsorge macht noch nach dem MuMu geschaut, der war weich und fingerdurchläßig. Kopf aber kaum zu fühlen und nicht im Becken.
Dann kam der Arzt noch vorbei und es wurde Ultraschall gemacht. Aber durch das fehlende Fruchtwasser war wohl so gut wie nichts zu sehen. Einmal meinte er "das ist aber nicht gut für sie". Habe nicht nachgefragt was er meinte, war zu aufgeregt. Später hat die Hebamme erzählt, dass er den Kleinen wohl da auf die 35te Woche geschätzt hat, was ja aber falsch war.  

[Susann]

Was wirklich eklig war, dass das Fruchtwasser die ganze Zeit mehr oder weniger lief. Schon daheim und bei jeder Bewegung.
Ich wurde dann in das einzige noch freie Zimmer geschoben (eigentlich ein Einzelzimmer) in der schon eine Frau mit Baby lag. Sollte dann nach Schichtwechsel um 8 Uhr wieder ans CTG.
In der Zeit in der ich da lag hatte ich kaum Wehen und auch nur ganz vereinzelt.
Um viertel nach 9 kam dann endlich wieder eine Hebi ins Zimmer und ich wurde wieder in den Kreissaal bzw. in ein Zimmer dort geschoben. Habe der noch erzählt ich habe so gut wie keine Wehen mehr und kaum hänge ich am CTG, kommen sie wieder und diesmal etwas stärker. 
Hebi war auch sehr zufrieden und hat noch gewitzelt, dass ich dann wohl am CTG bleiben müsste, wenn ohne keine Wehen da wären.  Wehen waren weiter mit 100er Ausschlag zu sehen, waren aber nicht wirklich schmerzhaft. Und eben nicht regelmäßig und zu kurz um zu bewirken, dass der Kopf ins Becken rutscht. Naja sie hat dann auch nochmal geschaut und meinte auch der Kopf wäre kaum zu fühlen und sie würde mit meinem FA telefonieren (der hat Belegbetten in der Klinik) und empfehlen mich an den Tropf zu hängen, damit die Wehen stärker und länger werden und der Kopf ins Becken rutscht, damit ich dann aufstehen könnte.
Dazwischen musste ich dringend wohin und musste dann auch noch auf die Bettpfanne, weil ich nicht aufstehen durfte. Gott war mir das peinlich.  Dabei verabschiedetet sich dann wohl auch mein Schleimpfropf.

Um 11 Uhr hing ich dann am Tropf, von dessen Wirkung ich erstmal nichts groß gemerkt habe. Wehen weiterhin da aber nicht lange genug. Nach ½ Stunde hat sie ihn dann auch höher gedreht und da wurden die Wehen regelmäßig und stärker. Wir haben dann noch bestimmt ½ - ¾ Stunde CTG geschrieben und es wurde schon doller. Danach nochmal etwas Fruchtwasser abgelassen und untersucht, MuMu war bei 2-3cm und Kopf fest im Becken. Ich durfte also aufstehen und sollte 1,5 Stunden laufen, endlich. 

Das war auch gut so, denn die Wehen kamen jetzt im Minutentakt und waren echt heftig. Musste mich bei jeder Wehe irgendwo festkrallen und veratmen und hatte kaum eine Pause dazwischen.
Mein Mann sollte mich auch in Ruhe lassen, hat mir nicht geholfen, wenn er massiert hat oder so. Wehen waren mal alle 2 Minuten aber in der Regel 1 Minute, teils auch nur ½ Minute. Und auch die Dauer einer Wehe war recht lange.
Hebi hat mir dann ein Buscopanzäpfchen gegeben, was aber nicht geholfen hat.

Um 14:30 Uhr ungefähr ging es wieder ans CTG, MuMu erst 4cm, es hat sich also trotz der heftigen Wehen kaum was getan und außerdem wurde festgestellt, dass bei Marco bei jeder Wehe im Stehen die Herztöne in den Keller gingen, weil der Druck auf seinen Kopf zu hoch war. Also hieß es liegen, was ich aber als so heftig und schmerzhaft empfand, dass ich mich bei jeder Wehe gewunden habe.
Hebi kam dann um 15:30 nochmal und meinte ob es nicht besser wäre eine PDA zu machen. Ich wollte erst nicht, aber im Liegen hätte ich das auch nicht mehr lange ertragen und so habe ich dann zugestimmt.

Die Anästhesistin kam dann auch recht zügig, ich musste den Wisch ausfüllen und sie hat die PDA gelegt. Hat auch beim ersten mal funktioniert, obwohl ich dazwischen wieder alle ½ Minute heftige Wehen hatte.
Naja übel war, dass die PDA zu tief gelegt wurde und es dann eine Spinale war, ich also nach ein paar Minuten gar nichts mehr gemerkt habe. Aber immerhin es war 16:30 Uhr und ich hatte endlich keine Schmerzen mehr. Die Wehen auf dem CTG blieben weiter so heftig und lange.
Danach lag ich einfach nur da und habe gewartet. Mein Mann war dazwischen noch was zu essen kaufen. Hebi war die ganze Zeit noch mit einer anderen Geburt beschäftigt und ich hätte mir etwas mehr Unterstützung gewünscht. Gerade in der heftigen Zeit davor.

Man kommt sich irgendwie vor wie eine lebende Leiche, weil man Bauchabwärts wirklich gar nichts mehr spürt und sich daher ja auch nicht groß bewegen kann.
Um kurz vor 18 Uhr kam sie dann nochmal und meinte sie schaut nochmal nach dem MuMu. Gesagt getan, sie fühlt und guckt mich mit riesen Augen an. Na da kommt wohl doch noch jemand in meiner Schicht meinte sie dann. MuMu vollständig offen. Sie konnte das wohl selbst nicht glauben, dass jetzt innerhalb 2 Stunden die 6cm aufgegangen sind, sie meinte sie hätte mit 1cm pro Stunde gerechnet und fragte mich nochmal ob es das erste Kind wäre. 
Fragte mich dann noch ob ich einen Druck nach unten spüre. Naja ich habe bis dahin gar nichts gemerkt, auch keinen Druck und nur ganz langsam kam ein Gefühl in den Bauch zurück, so dass ich ahnen konnte, wann eine Wehe kam.
Haben dann noch warten müssen, bis ich die Wehen wieder halbwegs spüre, damit ich dann mitpressen konnte. Hatte auch schöne Unterstützung von meinem Mann, der wirklich klasse war bei der ganzen Geburt. Und dann ging es auch recht schnell.
Innerhalb von 20 Minuten kam Marco auf die Welt. Er lag vom Kopf perfekt und rutschte immer schön beim pressen nach unten. Durfte auch seinen Kopf fühlen, das war ein Hammer Erlebnis und um 18:23 war er dann endlich auf der Welt.

Ich konnte es gar nicht richtig fassen, hatte immer noch kaum Gefühl in den Beinen aber war überglücklich.
Ich bin auch nicht gerissen oder so. Nur geschürft. Wobei ich 3 Tage nach der Geburt bei duschen gesehen habe, dass ich ein riesen Loch in meiner inneren Schamlippe hatte. Tat aber nicht groß weh und FA sagte das machen wir ambulant in 6 Wochen wenn ich das will.
Marco hat sich gleich danach lautstark bemerkbar gemacht und wir haben dann noch eine ganze Weile kuscheln dürfen, ehe er gemessen und gewogen wurde.

Im Großen und Ganzen war es wirklich eine schöne Geburt die ich so schnell nicht vergessen werde.

[lucky81]

Gratuliere dir udn war interessant zu lesen..............

wünsch euch alles gute

[schw.esther]

Liebe Susann,

danke für den ausführlichen Bericht. Ich sitze hier und kann nicht schlafen und bin nach wie vor fassungslos, wenn ich dran denke, dass wir fast den gleichen VET hatten.
Du hast Deinen Sohn schon fast vier Wochen und ich kugel hier immer noch rum...
So ist das...

Jetzt wünsch ich Dir echt, dass Du und Marco das mit dem Stillen hinbekommt und dem kleinen Mann weiterhin ein gutes Gedeihen und viel Spaß mit ihm!!!!

[ღElaღ]

Huhu Susann ...

auch du hast einen tollen Bericht geschrieben und es war schön ihn zu lesen. So kann man viele verschiedene Eindrücke sammeln. Ich hab mit meinen drei Geburten ja immer wieder ein anderes Erlebnis gehabt.

Dir und dem Kleinen alles Liebe

[Nadine]

Danke für den Bericht! War echt interessant mal zu lesen wie nun alles kam!
Herzlichen Glückwunsch nochmal zur Geburt!
Nadine

[Kira05]

schöner Bericht, hatte mich immer gefragt, wie es losging, hatte ichnicht mitbekommen.
Hätte nicht gedacht, daß ichnur 2 Wochen später auch entbinden werde. 

Foto fehlt noch...