Emma - 1. kommt es anders und 2. als man denkt

Begonnen von bigshrimp, 17. Juli 2009, 20:58:13

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bigshrimp

Hallo,

ich will auch mal meinen Bericht von der Geburt unserer Tochter Emma schreiben:

Also der ET war der 31.5.09. Jedoch meinte der FA, dass sie schon so groß sei und bestimmt früher kommt. Entsprechend hibbelig war ich auch ab mitte Mai. Emma's Kopf ist schon viel zu früh tief ins Becken gerutscht, weswegen ich schon Ende April Bettruhe und viel Magnesium verordnet bekommen habe. Auch deswegen glaubten wir an eine Geburt Mitte Mai.
Als dann Ende Mai immer näher rutschte und mein Kreislauf etwas abbaute, trat mein Mann seinen Urlaub schon vor der Geburt an.

Am Abend des 27.5.09 ging ich vor dem Schlafengehen nochmal auf Toilette und bemerkte dabei Blut im Urin. Ich weckte meinen Mann und rief im Kreißsaal an um zu erfahren, was ich machen sollte. Sie wollten mich sofort sehen, um ein CTG und US machen zu können. Ich nahm also meine Kliniktasche und mein Mann fuhr mich ins KKH.

Vor Ort stellte die Hebi ebenfalls die Blutung fest, wobei es sich dabei wohl nicht um frisches Blut handelte. Wehen waren auf dem CTG zu sehen, jedoch merkte ich sie überhaupt nicht. Laut US war der MUMU fingerdurchlässig und der GMH fast verstrichen. Ich sollte also da bleiben. Mein erster Krankenhausaufenthalt.

In den darauffolgenden Tagen hat sich an dem Befund ncht viel getan. Der MUMU hat sich auf 1-2 cm verändert und die Wehen waren sehr unregelmäßig und von mir nicht spürbar. Die Blutung war weiterhin da, aber eben altes Blut. Die FÄ meinte, es würde sich um eine Zeichnungsblutung handeln, was auch völlig normal sei. Aber gehen lassen wollte man mich nicht.

Am ET, also 31.5.09, wurde mir durch eine Assistenzärztin gesagt, ich dürfe nach Hause, da sich wohl nichts weiter tun würde. Ich habe mich gefreut und wir haben meine Tasche gepackt. Ich wollte noch das Mittagessen zu mir nehmen und dann wollten wir heim.
Doch auf einmal kam die Schwester und meinte, wir sollten noch etwas sitzen bleiben, die Ärztin wolle nochmal mit uns reden. Kurze Zeit später wurden wir in den Kreißsaal zitiert. Dort wurde uns durch die Hebi mitgeteilt, dass bei meinem, vor längerer Zeit durchgeführten, Diabetestest eine SS-Diabetes festgestellt wurde. Was sehr merkwürdig ist, da die Diabetologin und mein FA anderer Meinung waren.
Auf jeden Fall musste umgehend ein Wehenbelastungstest durchgeführt werden. Gesagt, getan. Da ich schon vorher leichte Wehen hatte, die ich jetzt auch spürte, schlug der Test an und verstärkte die Wehen. Aber alles noch zum Aushalten. Ich bekam Akupunktur und durfte ein Aromabad nehmen. Alles sehr entspannend. Danach durfte ich wieder aufs Zimmer und meine Tasche auspacken.

Abends um 21:30 sollte ich nochmal zum CTG und zur Akupunktur kommen. Mein Mann war mittlerweile wieder zu Hause.
Auf dem CTG waren keine Wehen zu sehen. Jedoch lag ich mit höllischen Rückenschmerzen auf dem Bett. Ich musste sogar schon veratmen. Ich dachte, mein Rücken würde platzen.
Irgendwann kam dann die Hebi in den Kreißsaal und sah mich leiden. Sie meinte, ich solle mal meinen Mann anrufen, damit er mir in der Nacht zur Seite stehen kann. Es war ca. 22:30 und die Geburt wurde von der Hebi auf den nächsten Vormittag geschätzt.

Aufgrund meiner heftigen Schmerzen bat ich um eine PDA. Die Anästhesistin und ihr Helfer kamen umgehen und bereiteten alles vor. Als mein Mann kam, saß ich schon im sexy Hemdchen und Netzhöschen auf dem Bett und wurde vorbereitet.
Ich glaube, er war etwas geschockt, wo er doch dachte, ich würde ihn zur Ablenkung von den Schmerzen brauchen. Er hatte da noch nicht an die Geburt gedacht.

Die PDA saß um 23:45. Jedoch ließ die Wirkung auf sich warten. Zeitweise hatte ich ein leichtes Taubheitsgefühl in den Beinen, woraufhin die Anästhesistin wieder auf ihre Station ging.

Als dann um 01:00 noch keine Wirkung der PDA eingetreten ist und ich schon schrie vor Schmerzen im Rücken, wurde die Ärztin nochmal geholt. Sie war etwas geschockt und spritzte etwas nach.

Da der MuMu zu diesem Zeitpunkt inner halb von wenigen Stunden ganz auf gegangen ist, blieb die Anästhesistin bei mir und spornte mich an.

Zu diesem Zeitpunkt fingen auch die Presswehen an. Ich dachte, ich bekäme keine Luft mehr, da ich noch nicht mitpressen durfte. Ich wurde aufgesetzt und durfte nun pressen. Das tat ich dann auch lautstark. Ich hatte das Gefühl, es erleichtert mir die Schmerzen. Doch irgendwann wies mich die mittlerweile eingetroffene FÄ zurecht, dass das Schreien nur Kraft brauche und die Kleine so nicht auf die Welt komme. Okay, das hat gesessen. Aber es funktionerte.

Ich hatte jedoch das Gefühl, das Ganze kommt ins Stocken. Auf einmal machte es plopp und unser Sonnenschein kam herausgeschossen wie eine Rakete. Der Grund war der durchgeführte Schnitt.

Emma hatte viel Fruchtwasser geschluckt und das war auch noch grün. Sie musste abgesaugt werden und dann kam ein kleiner Schrei. Sie meckerte aber mehr, da sie Wasser in der Nase hatte. Sie wurde mir auf den Bauch gelegt und mein Mann durchschnitt die Nabelschnur. Die Plazenta kam ohne Probleme nach.

Ich habe durch den aufgebauten Druck bis zum Schnitt viel Blut verloren. Leider bin ich trotz des Schnittes an der Sch*ei*de gerissen. Ich musste also sehr langwierig genäht werden. Mein Mann kümmerte sich derzeit um unsere Kleine. Als ich da so ruhig lag, hab ich mich mal etwas umgeschaut und das Chaos bemerkt. Ich habe den ganzen Kreißsaal mit Blut versaut. Die Hebi und die FÄ waren ebenfalls bespritzt. Mein Gott war mir das peinlich.

Aber am Ende zählte nur eines:

Unsere Emma, geb. am 1.6.09, um 01:44, 51cm groß, 3770g schwer, KU 35 cm

Und zum Schluss möchte ich noch meinem Mann danken. Ohne seine Ruhe und aufmunternden Worte hätte ich wahrscheinlich nicht durchgehalten.

PS: Die Anästhesistin hat sich mehrfach bei mir entschuldigt, weil die PDA nicht gewirkt hat. Ich fand es auch sehr toll, dass sie bis zur Geburt an meiner Seite geblieben ist und mich unterstützte. Sie besuchte mich auch später auf dem Zimmer. Sie war einfach nur genial. Ebenso die Hebamme. Dieses Team war perfekt. Es hätte nicht besser sein können.

Liebe Grüße Judith



susi77

Ich gratuliere dir zu deiner kleinen Emma. Du hast einen schönen Bericht geschrieben.
Ich wünsche euch eine schöne Kennenlernzeit.

LG Sus

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Schöner Bericht  :D Wurde festgestellt warum die PDA nicht gesessen hat??





Nati22

 :D toller Bericht  :D Wünsche euch alles Gute

bigshrimp

@PDA Die Anästhesistin meinte, es könnte an den Rückenschmerzen in Verbindung mit der flotten Geburt gelegen haben. Aber das sind auch nur Vermutungen. Im Endeffekt weiß man es nicht.