Geburtsbericht von unserem Bienchen!

Begonnen von Maikie, 16. September 2012, 10:55:59

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Maikie

Nun komme ich auch mal dazu, den Geburtsbericht einzustellen:


Geburtsbericht von unserem Bienchen

Von  meiner ersten Schwangerschaft erfuhr ich im Dezember 2011, obwohl wir es darauf angelegt hatten, kam es ein bisschen überraschend, weil wir mitten im Bauvorhaben steckten. Doch die restlichen 32 Wochen vergingen wie im Fluge und der Geburtstermin, der 15.07.12, näherte sich unaufhaltsam.
Wir wurden immer aufgeregter und ungeduldiger, konnten die Geburt unseres ersten Kindes, dessen Geschlecht wir noch nicht wussten, kaum erwarten. Seit Anfang Juli wohnten wir auch endlich in unserem neuen Haus und wollten es gleich mit einer Hausgeburt einweihen.
Aber am Termin passierte nichts. Bienchen wollte einfach nicht raus, und so ging es weiter. Der 16.07.12 kam... und ging. Der 17.07.12 kam... und ging. Der 18.07.12 kam... Und als er gerade Begriff war auch zu gehen, um kurz vor halb 12 Uhr, bekam ich Wehen. Es war ein schmerzhaftes Ziehen in den Rücken und Bienchen war ganz ruhig geworden, in dem Moment schaute ich auf die Uhr und dachte: Jetzt geht es los!
Und ich sollte recht behalten. 5 Minuten später hatte ich die nächste Wehe, nochmal 6 Minuten später noch eine. Ich weckte meinen Mann, dem es anders als mir, gelungen war, einzuschlafen, und ließ mir währenddessen Wasser in die Wanne. Mein Mann rief die Hebamme an, und die versprach, in einer Viertelstunde da zu sein, ich sollte mich entspannen und die Wehen veratmen. Gesagt, getan. Das Bad brachte Entspannung, und die Wehen blieben. Nach 15 Minuten klingelte es und mein Mann öffnete der Hebamme und führte sie ins Bad. Ich stieg aus der Wanne, damit sie mich untersuchen konnte, aber viel war noch nicht passiert, der Muttermund, der in den letzten Tagen schon 2cm auf war hatte sich nicht geweitet, allerdings war der Gebärmutterhals komplett verstrichen, ein gutes Zeichen.
Meine Hebamme glaubte auch, dass es losging. Die Wehen wollte ich im Wasser erdulden, empfand es als sehr angenehm. Später wollte ich ins Bett umziehen. So hatten wir uns das vorher überlegt. Um kurz nach 12 Uhr stieg ich aus der Wanne, ich war schon ein bisschen eingeschrumpelt und hatte Hunger. Mein Mann hatte das geahnt und uns  Tee gemacht und Brote geschmiert, nur für den Fall, denn wir hatten wohl eine lange Nacht vor uns...
Meine Hebamme nutzte die Gelegenheit und schaute nach dem Muttermund, sie war sehr zufrieden, er hatte sich schon auf 3cm geweitet. Dann zogen wir doch schon ins Bett um, ich mochte grad nicht wieder in die Wanne steigen und meine Hebamme hörte die Herztöne, die vollkommen in Ordnung waren. Die Wehenabstände waren etwas kürzer geworden, und wir wechselten zwischen 12 und 6 Uhr immer wieder zwischen Wanne und Bett, während die Wehenabstände kürzer wurden und der Muttermund weiteraufging. Etwa ab 6 Uhr war es mir unangenehm in der Wanne, also blieben wir im Bett, wo ich einkuschelte und weiter Wehen veratmete. Die Wehen kamen inzwischen alle 2 bis 3 Minuten und waren recht stark, was mir sehr zu schaffen machte, aber ich wusste ja, wofür ich das ertrug. Der Muttermund war inzwischen auch schon bei 7cm, ganz ordentlich, sagte die Hebamme, unser Baby würde wohl noch am Morgen kommen.
Da wurde mir klar, dass es schon hell war und es bereits Morgen war, wir hatten die ganze Nacht schon rumbekommen...
Im Bett ging es dann so weiter, bis ich um kurz vor 9 Uhr eine Veränderung bemerkte, und meine Hebamme untersuchte mich nochmal – der Muttermund war komplett auf, sie konnte schon den Kopf unseres Babys ertasten.
Ich war schon wie in einer Trance, sehr erschöpft, aber als mein Mann sagte: ,,Maike, du hast es fast geschafft, gleich ist unser Bienchen da!" kam meine Energie schon wieder zurück. Die liegende Position behagte mir aber nicht ganz und ich hatte das Bedürfnis, aufzustehen. Ich stützte mich an der Wand ab und presste mit aller Kraft auf das Zeichen meiner Hebamme, einmal, zweimal, das Köpfchen war schon draußen, dreimal und ich merkte, wie es mich erlöste und ein kleines Baby seine Ankunft in der Welt durch Schreien verkündete. Mein Mann schaute auf die Uhr, 9:27 Uhr, die Geburtszeit. Meine Hebamme, die das Baby aufgefangen hatte, legte es mir, nachdem ich mich umgedreht hatte mit den Worten: ,,Es ist ein kleiner Junge, Herzlichen Glückwunsch zu eurem ersten Sohn!" auf meine nackte Brust, wo unser kleiner sich gleich pudelwohl fühlte. Auch der Frischgebackene Papa gesellte sich zu uns, und so kuschelten wir die erste Zeit, während die Nachgeburt, die unseren Sohn 9 Monate ermöglicht hat, in meinem Bauch zu wachsen, meinen Körper verließ. Wir wollten sie aufbewahren um später einen Baum darauf zu pflanzen, solche Traditionen finden wir schön und können so gleich etwas für unseren neuen Garten tun.
Als die Nachgeburt draußen war, stand dann auch die U1 auf dem Plan, einen kleinen Wonneproppen haben wir bekommen, 53cm groß und 4110g schwer. Sein Kopfumfang beträgt allerdings nur 34,5cm, was wohl förderlich dafür war, dass ich gar nicht gerissen bin.
Dann haben wir unseren kleinen Mann gewaschen und meine Hebamme hat mit einer Polaroidkamera zwei Fotos gemacht – eines für ihr Album, in dem sie jedes Baby verewigt, dem sie auf die Welt geholfen hat, und eines für uns, dass sie in seine Geburtskarte klebte wo alles drin stand, bis auf eines bisher – sein Name!
Wir hatten uns vor der Geburt auf zwei mögliche Namen geeinigt, doch nun war uns beiden gleich klar, welchen er bekommen sollte und wir brauchten uns nur anzuschauen, da wussten wir seinen Namen. Der wurde dazugeschrieben und fertig, wir durften wieder ins Bett und weiterkuscheln und die Hebamme zeigte mir noch, wie ich unseren Sohn anlegen konnte.
Dann packte sie ihre Sachen und ließ unsere kleine Familie in Dreisamkeit zurück, versprach jedoch, am nächsten Vormittag wieder vorbeizukommen.
Wir kuschelten und wurden uns erst so richtig des Ereignisses bewusst – wir waren endlich Eltern geworden, haben so lange auf unseren kleinen Sohn gewartet und nun ist er endlich da und es werden hoffentlich noch viele schöne Jahre miteinander folgen!

Sonnenkind

Alles, alles Liebe, das klingt fast, wenn auch lang, wie ein Spaziergang..zuhause und so..irgendwie schön...

Maikie

Dankeschön! Ja, für mich war es sehr schön, und ich konnte die Schmerzen einigermaßen aushalten. Ich will es auf jeden Fall beim nächsten Kind wieder so probieren!

Ein Zuckerschlecken war es trotzdem nicht, aber wenn der kleine Mensch dann erstmal da ist, ist man der glücklichste Mensch überhaupt und für mich waren ab da die Schmerzen schon wieder zum Großteil vergessen, im Nachhinein würde ich sagen, dass ich mich wohl ein bisschen wie im Rausch befunden haben muss... ;)

rachawadee

wie schön! :-)
mein Sohn ist am 21.Juli letzten Jahres auch zuhause geboren... auch mit 4000 gramm allerdings nem größeren Kopf wodurch ich gerissen bin... ;-) aber es war auch eine wunderschöne Geburt!!!
wie ich sehe bist du auch wieder schwanger... :) war ich auch, nur wollte es leider nicht bei uns bleiben... aber beim nächsten Mal dann bestimmt... ;-)
auf jeden Fall schön so einen tollen Bericht zu lesen! :-)