Nils, eine Landung mit Hindernissen

[Bibbi (Dreamy)]

So, da Nils die ganze Nacht im Schlaflabor ist, und auch kein Besuch mehr zu erwarten ist, schreib ich mal meinen Geburtsbericht. Die Schwangerschaft endete so wie sie anfing, mit Warten..... Zuerst haben wir lange gebraucht, bis unser kleiner Mann eingezogen ist, und dann dauerte es ewig bis er ausziehen durfte.Eigentlich wars eine schöne Schwangerschaft, die mir aber auch sehr an den Nerven zerrte. Von Frühwehen, über Wehenhemmer , weiter mit Fehldiagnosen, Schwangerschaftsdiabetes... ja wir hatten alles dabei... Also warum sollten die letzten Wochen nicht kurrios sein... Wir sind ja schließlich nicht jeder, so das wir immer das machen was keiner erwartet *ironie* *lach*
Nachdem ich die Wehenhemmer in der 37. Ssw absetzen durfte, und Nils in SL lag, die Wehen heftig waren, wollten wir es bis zum 29. Juni normal probieren. Denn an diesem Tag sollte mein Ks sein. Die Wehen waren aber nicht effektiv genug, so das es beim Ks blieb. Ein paar Tage zuvor rief ich im Kkh an, um doch mal in Erfahrung zu bringen, wann der Ks statt findet(Uhrzeit), und wann ich zur Anmeldung im Kkh sein sollte....Die nette Hebi am Telefon meinte : "Du es gibt da ein Problem, der OP-Plan stimmt nicht,wenn ich etwas weiß, ruf ich dich an". Wenige Minuten später klingelte mein Handy, mit ganz schlechten Nachrichten... Op-Termin auf 1.07 verschoben... also wieder länger warten. Männe drehte schon langsam durch, der hatte ja schon für den 29.06 Urlaub eingetragen.... Nuja, aber was blieb uns anderes übrig als die letzten Tage noch abzuwarten....
Endlich, da war er dann, der 01.07.2011. Am Tag zuvor erfuhr ich das ich zwischen 6 und 6.15 im Kkh sein sollte, und das um 8 Uhr in der früh dann der Termin zum Ks ist.
Männe war extrem nervös,so das wir um 5:45 uhr schon im Kkh ankamen. Wir schmissen ne Hebi aus dem Bett, die sich in ihrem Aufenthaltsraum hingelegt hatte. Diese versorgte dann meinen Mann mit Kaffee... Und ich.. stand dumm rum.. den wir waren viiiiiellll zu früh. Als um 6.45 Uhr meine Hebi endlich in der Tür stand, und die uns aufklärte, das wieder falsche Infos an uns ran getraten worden waren, flippte ich doch wohl oder übel ein bißchen aus... Gut es ging nur um 1 Stunde langer Schlaf, die uns sowieso nichts gebracht hätte da wir beide nicht geschlafen haben... Die Hebi legte mir dann irgendwann die Branüle... da verabschiedete sich mein Kreislauf. Nach ganz kurzer Pause, war ich dann wieder "betriebsbereit" und durfte das letzte Ctg dieser Ss genießen. Nils gings gut, also gings dann im Op-Hemdchen,Männe im Schlepptau( der sich bei mir im Kreissaal umziehen durfte, aber die Idee von nem letzten Quickey nicht witzig fand -wollte ihn doch nur ablenken ) in den Op...ich bin mir vorgekommen wie in einem Ameisenhaufen.. überall flitzen Ärzte rum. Bis sich dann endlich das Team das für mich sorgen wollte, um mich verammelte... Ich bekam ja ne SPA, kannte das Spielchen ja eigentlich von meinem Erstgeborenen.....
Wer jetzt schwache Nerven hat, nicht weiterlesen!!!weiter unten gehts dann für die weiter...

Also bekam die üblichen Komandos, Beine und Arme hängen lassen, Schultern nach vorne, und ruhig sitzen bleiben...Bis zu diesem Moment kannte ich es noch.... Der Anästesist stoch zu, ein weiterer Mann drückte mir den Kopf auf meine Brust. Doch irgendwie ging was schief, und es war so als ob ich unter Strom stand, meine Beine zuckten, ich verlor die Kontrolle... auf einmal hörte ich nur noch alles wie durch Watte, und sah alles ganz verschwommen... Ich konnte noch 3x sagen, das ich jeden Moment umkippe, zu dem Mann, der meinen Kopf hielt.... Der befahl!!! dem Arzt sofort aufzuhören , mir die Nadel aus dem Rücken zu nehmen, und mich hin legen zu lassen. Aber irgendwie wars dem Mann egal. der Mann der meinen Kopf hielt , drückte mich gegen seine Schulter, und hielt mich fest, eine Frau rief nur noch Puls nicht in Ordnung... Nuja, ich war fast weg.... Aber nicht für lange sie spritzen mir ein starkes Kreislaufmittel, und ich bin langsam wieder zur besinnung gekommen. Ein anderer Arzt motzte mich an:" Jetzt bekommen sie Vollnarkose, wir haben keine Zeit für so Spielchen" ich schaute hilfesuchend in die Runde, bis ich meinen Fa entdeckte.. der nickte nur und meinte: "Ok, ein Versuch haste noch"


Ab hier wieder weiter lesen
Eine weitere Op-Ärztin nahm mich ganz lieb in den Arm und sprach mir mut zu.Die Stelle wo die Spa reinsollte , wurde wieder betäubt, die Ansage kam : Ruhig bleiben... In dem Moment meinte die nette Op-lerin: Du hast es geschaft, die nadel sitzt. Und ich hatte gar nix gemerkt. Meine Beine wurden ganz heiß, ich wurde hingelegt, und der Vorhang wurde aufgehangen.. Mein Mann durfte auch endlich zu uns in den Op, der sich Gedanken gemacht hatte. ich wartete darauf das irgendwas passierte... bis ich eine "Schere " hörte... ich fragte dann mal ganz vorsichtig..."Ja sie sind dabei den Bauch aufzumachen, meinte meine Hebi, die mit nem Handtuch neben meinem Kopf stand-als ich den Absauger hörte.. und da wußte ich, Sekunden noch bis zum Ersten schrei... Und da war er dann auch.. Männe und ich schauten uns an und fingen an zu weinen. Die Hebi ging mit Nils-ohne ihn uns zu zeigen- in den Nebenraum, nach  Minuten ging dort die Tür auf "herzlichen Glückwunsch zum Sohn!Herr E. sie dürfen jetzt dazu kommen" Ich hörte Nils nur protestieren,und mir fiehlen 1000 Steinbrocken vom Herzen.dann passierte was, damit hatte ich gar nicht gerechnet.. Mein Mann durfte mit unserem Sohn in den Op, und neben mir sitzen bleiben bis ich zugenäht war.ich konnte gar nicht genug bekommen... Unser Sohn Nils, geboren um 8.37 Uhr, Kampfgewicht von 3300g , Ku 36 und 52 cm. dann trennten sich für 20 minuten unsere Wege, Männe durfte mit Nils in den Kreissaal, während ich in den Aufwachraum mußte. Mein Fa kam hinterher und entschuldigte sich für das was passiert ist, und gratulierte mir aufs herzlichste. Nach dem Aufwachraum kam ich dann in den Kreissaal,wo meine Mum , mein Bruder, mein Mann und der kleine Nils auf uns wartete, dort blieb ich dann noch 45 Minuten, und wir durften aufs Zimmer.

Ein Tag danach gehts mir blendend, klar die Schmerzen an der Narbe sind da, heute sollte ich auch aufstehen, was mir auch nicht so schwer fiehl, und ich weiß in wenigen Wochen werd ich gar nix mehr merken. Und für unsren Nils hat sich das alles gelohnt

Auch wenn ich was negatives Erlebt habe, ich fand es wieder eine wunderschöne Sache. Und jaaa, ich würd wieder nen Ks machen lassen- aber soweit wirds nicht kommen, denn das war meine letzte Schwangerschaft

[grinsekatze23]

echt schön auch wenn man einen schrecken bekommt....   das hast du auf alle fälle toll gemacht  ...alles gute für dich und deinen kleinen...ich wünsche euch eine tolle kennenlernzeit...