Denise....1. kommt es anders und 2. als man denkt

[xsunny1979]

Lange Zeit verlief meine Schwangerschaft wie ein absoluter Traum. Gut, daß sich der Bauchkeks heimlich trotz Pille eingeschlichen hat, war so nicht geplant. Aber wir haben uns trotzdem schnell riesig drauf gefreut so unerwartet nochmal Nachwuchs zu bekommen.
Anfang diesen Jahres habe ich mich noch voll gefreut, daß wir bis dahin so eine ruhige Schwangerschaft hatten. Ich hätte mich weniger freuen sollen. Denn kaum hab ich das so meinem Mann erzählt, fingen die Probleme an. Wir waren ab sofort regelmäßig Gäste im KS, mal wegen heftigem Ziehen im Bauch, mal wegen Atemnot und anfang Februar dann auch 10 Tage stationär wegen vorzeitigen Wehen und Narbenschmerzen (hatte vorher ja schon 2 KS). Ich durfte dann Rosenmontag endlich wieder heim, wobei hier zuhause niemand damit gerechnet hat, daß ich mit Kind im Bauch nochmal da raus komme. Naja, nach einem abschließenden US hieß es, die KS-Narbe hätte noch 2,8mm. Das wäre ein bisschen wenig, aber ich dürfte trotzdem erstmal heim gehen. Wenn ich wieder schmerzen drauf bekäme, ich mich nicht wohlfühlen sollte oder irgentwas anderes passieren würde was mir nicht normal vorkommt, sollte ich bitte umgehend wieder im KS erscheinen. Habs hoch und heilig versprochen und bin freudestrahlend nach hause gefahren. Das ich nur 9 Tage später schon meine Lady im Arm halten würde, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Es begann am Montag, 22.2.....ich bekam furchtbare Rückenschmerzen. Allerdings hatte ich die ziemlich weit oben im Rippenbereich. Dienstags wurde es noch immer nicht besser. Am Nachmittag bin ich dann baden gewesen. Ich dachte, mir würde das warme Wasser sicher gut tun. Tat es auch, ganze 5 minuten, dann kamen die Schmerzen zurück. Mein Mann fragte schon, ob wir noch ins KH fahren würden oder ob er sich umziehen könne. Ich wollte nicht ins KH und hab mir vorgenommen mich durch die Nacht zu beißen. Wenn es nicht besser würde könnten wir ja noch immer fahren. Also ging es ab ins Bett. Ich konnte tatsächlich ein wenig schlafen, aber die Nacht war für mich dann quasi ab halb 2 vorbei. Ich bekam furchtbare schmerzen in der KS-Narbe. Egal wie ich mich hingelegt habe, es tat nur noch schrecklich weh. Ich hab die Zähne zusammen gebissen und meinem Mann den wohlverdienten Schlaf gegönnt. Irgentwann, als es schon langsam wieder hell wurde, bin ich dann drüber weg gedöst. Als ich wach wurde war Carsten schon auf und Jonas schon im KiGa. Ich stand auf, zog mich an und ging runter ins Wohnzimmer. Dort saß mein Mann schon zusammen mit Cedric und frischen Brötchen am Tisch. Ich hab ihn nur angesehen und ihm gesagt, er könne jetzt in ruhe Frühstücken und dann dürfte er mich im KH abliefern. Ok, das war also mal ne klare Ansage, ganz nach seinem Geschmack. Nach Frühstücken war mir selbst so garnicht. Also hab ich mir ein Brötchen gemacht und es mit in die Tasche gepackt. Ich dachte, bis die mit dem ctg und ner Untersuchung fertig sind wäre es schon recht spät und ich könnte dann so noch ein Brötchen essen. Wir haben Cedric dann noch schnell unten beim Opa abgeliefert und uns dann auf den Weg ins KH gemacht.

Dort angekommen (es war ca. 9:30 Uhr) trafen wir aufm Flur die Stationsärzte. Wir wurden gleich per Handschlag begrüßt, man würde sich ja dann gleich nochmal sehen. Also gings weiter, ab in den KS. Die Hebi wollte gleich wissen ob ich Wehen hätte. Aber die hatte ich nicht. Trotzdem wurde sofort ein ctg geschrieben, wie erwartet ohne Wehen und der Lady ging es auch gut. Ich wurde gefragt was denn passiert sei und erzählte von den letzten 2 Tagen und der vergangenen Nacht. Ich sollte dann noch nen mom warten, der Arzt würde dann noch kommen und wir würden weiter sehen. Alles klar, also warteten wir. Es dauerte ungefähr 1/4 Stunde, dann steckte Hebi Claudia den Kopf kurz durch die Tür. Sie wollte wissen ob ich gefrühstückt hätte....nein, hatte ich nicht. Und wann ich gestern das letztemal gegessen hätte....das war gegen 18 Uhr. Sie grinste übers ganze Gesicht und verschwand wieder. Ich war verwirrt, mein Mann lachte sich kaputt. Nur wieso er das tat, war mir spontan einfach nicht klar. Das hat er wohl gemerkt und klärte mich dann doch mal auf, was grade so lustig war. Seiner Meinung nach würde wohl gleich der Arzt kommen und mir klar machen, daß wir heute den KS machen. Ich wollte wissen wie er auf sowas kommt. Naja, für ihn war das Sonnenklar...die Hebi kommt und fragt wann ich das letztemal gegessen habe und ob ich Frühstück gehabt hätte. Wenn sie mich nur zur Kontrolle hätten behalten wollen, dann hätte Claudia auch gleich gefragt ob ich noch was essen wolle vor dem Mittag. Das leuchtete mir ein. Ob ich mich denn noch nicht wundern würde, daß ich nichts zutrinken bekommen hätte? Im normalfall bekommt man bei uns im KS als erstes eine Flasche Wasser und ein Glas, weil trinken ist ja super wichtig. Aber auch das gab es an dem Mittwoch morgen nicht. Langsam dämmerte es mir dann auch. Aber mir blieb kaum Zeit mich an den Gedanken zu gewöhnen.

Um kurz vor halb 11 flog die Tür im KS auf und die Stationsärzte marschierten rein. Sie hätten eben mit dem Chefarzt gesprochen und da ich ja quasi seit dem abend vorher um 18 Uhr nichts mehr gegessen hatte, würden sie mich gerne sofort für den KS vorbereiten und die kleine holen. Ich war irgentwie perplex, auch wenn es mir vor schmerzen eigentlich reichlich egal war was sie da machen, solange sie überhaupt was machen. Der eigentliche KS-Termin wär ja erst einige Tage später, am 1.3. gewesen. Trotzdem haben wir gleich eingewilligt. Mein Mann verabschiedete sich gleich nach draußen. Er mußte den restlichen Tag organisieren. Cedric hockte alleine beim Opa und Jonas mußte um 12 Uhr vom KiGa geholt werden. Blöd nur, daß wir beide Kindersitze in unserem Auto hatten und das stand unten vor der Klinik. Also mußte die Oma vorzeitig Feierabend machen, was ihr scheinbar sehr gelegen kam und Jonas abholen. Ich lag weiter oben im KS und wartete was da noch kommt. Mir wurde schnell noch Blut abgenommen und ein Zugang gelegt. Darüber gabs dann gleich mal ne ordentliche Portion Flüssigkeit. Die Hebi-Schülerin kam und fing an die PDA und alles vorzubereiten. So wurde ich dann nochmal ordentlich rasiert und ich hab mir einen Einlauf geben lassen. Mein Bett wurde geholt, ich mußte die blöden Thombosestrümpfe anziehen und dann stand schon der Dok in der Tür, bereit die PDA zu setzen. Da war es ca. 12:30 Uhr. Es hieß, wir müßten noch ein klein wenig warten, da noch eine Bauchspiegelung im OP wäre. Die PDA wurde mir trotzdem schon langsam gesetzt, was der Arzt echt gut gemacht hat. Ich hab wie damals bei Cedric nichts gemerkt und stattdessen meine Witze mit der Hebi gemacht. Wir hatten spaß.

[xsunny1979]

Ich durfte dann in mein Bett hüpfen und gegen 12:45 Uhr fing der Arzt an die PDA aufzuspritzen. Schnell wurde es mir kribbelig im linken Bein, bis es richtig schwer wurde es zu bewegen. Nur das rechte Beim wollte nicht so recht mitziehen. Die PDA wirkte also stark einseitig, was mich doch ein wenig beunruhigt hat.

Die Oberärztin kam und spritze nochmal etwas nach, ich war also schon bei meiner zweiten Spritze Betäubungsmittel, obwohl nur eine üblich und ausreichend wäre. Es war dann kurz vor 14 Uhr als mir plötzlich echt nicht mehr gut war. Eine mögliche Nebenwirkung der PDA, der Kreislauf geht ab. Ein letztes Blutdruckmessen ergab einen Wert von 70/55 und es ging dann mal ganz schnell gegenüber in den OP. Schon auf halben Weg rief Hebi Mandy (wir hatten blöderweise Schichtwechsel zwischendurch) rüber, daß wir es am Kreislauf haben und ein OP-Assi spritze mir gleich was für den Kreislauf, was auch umgehend Wirkung zeigte. Mir ging es gleich deutlich besser und ich hatte einen mom Zeit mich im OP umzusehen und zu checken wieviele grüne Männchen hier rumliefen. Das war aber nicht wirklich so einfach, denn die sahen erstmal alle gleich aus und wuselten dann obendrein auch noch kreuz und quer durch den OP. Also gab ich das zählen auf, aber ich schätze mal, so 10 Leute waren es mind. um mich rum. Mein Bett wurde an den OP-Tisch geschoben und ich wurde mit Hilfe von so einem Rollbrett aus dem Bett geholt. Weil die PDA nach wie vor recht nicht richtig packte, wurde ich ein wenig auf rechts verlagert (ohne großen Erfolg). Langsam wurde es mir doch ein wenig frisch. Das grüne Tuch wurde mir also vor die Nase gehängt und mein Bauch desinfiziert und fertig gemacht. Gott war das ein ekeliges Gefühl. Links hab ich absolut garnichts gemerkt und rechts hab ich quasi jeden Handgriff gespührt. Es tat nichts weh, aber ich hab trotzdem irgentwie alles gemerkt. Die Oberärztin meinte dann, sie würde jetzt anfangen. Ich lag da hinter meinem Tuch und hab ängstlich drauf gewartet, daß der Schmerz kommt. Gott sei Dank, er kam nicht. Aber es zog und drückte wie verrückt und manchmal hab ich mir dann doch gewünscht ne Vollnarkose zu haben und nichts mitzukriegen. Bei Cedric war der KS mit PDA um Welten besser, ich habe absolut garnichts gemerkt. Nun hatte ich das Gegenteil. Na egal, jetzt war es zu spät und ich biß die Zähne zusammen. Dann bekam ich nochmal richtig Druck auf den Bauch und wenige mom später fühlte ich etwas warmes, weiches auf meinem Oberbauch liegen...meine Lady war also auf der Welt, um 14:14Uhr.

Die Nabelschnur wurde getrennt, dann kam der erste quiecker und kurz darauf wurde die kleine einmal fix übers Tuch gehalten um direkt danach im Arm der Hebi-Schülern zu verschwinden. In dem mom war ich einfach nur Glücklich. Leider verflog das Gefühl recht schnell wieder. Die kleine war also raus aus meinem Bauch, jetzt kam noch die Steri...also nochmal ca. 20 min. bis alles fertig und genäht war. Es wurde echt super unangenehm, mir blieb das ein oder andere mal ein wenig die Luft weg und mir wurde ein wenig schlecht. Mir wurde gesagt, ich sollte mich entspannen, tief atmen und wenn ich irgentwie schmerzen bekommen sollte, dann könnte man mich jederzeit innerhalb von Sekunden Schlafen schicken. Ich müßte mich also nicht hier rumquälen. Ein paar mal war ich auch wirklich super knapp davor das Angebot anzunehmen. Aber ich wußte ja auch, daß es sich nur noch um minuten handelte. Also habe ich es ertragen. In der zwischenzeit kam die Hebi mit unserer Tochter wieder zurück in den OP und ich durfte mal einen näheren Blick drauf werfen....zuckersüß die Maus. Mein Mann wurde gefragt, ob er mit in den KS kommen wolle. Er schaute mich ein wenig unsicher und fragend an. Na sicher sollte er mit rüber gehen. Ich hab ihn quasi rausgeschmissen, das würde ich hier auch alleine schaffen. Also verschwand Carsten mit der Hebi und der Lady zur Kuschelrunde im KS. Nicht lange danach war ich auch endlich fertig und durfte wieder in mein Bett zurück...Göttlich, so ein vorgewärmtes Bett.

Zurück im KS sah ich meinen Mann zusammen mit der Lady im Stuhl sitzen, beide ordentlich verpackt unter einer Decke und schön am kuscheln, ein wunderschöner Anblick. Ich wurde nochmal richtig hingelegt und bekam dann auch meine wohl verdiente Kuschelrunde. Unserer Denise ging es soweit ganz gut, sie war anfangs etwas kalt und durfte daher mit einem Körnerkissen beim Papa kuscheln. Aber sonst war soweit alles bestens. Sie bekam auch langsam hunger und ich durfte ich erstmal ein Fläschchen Glukose geben. Danach wurde sie dann auch angezogen und das Foto für den Babypass wurde geschossen. Ich bekam Hunger und die Mädels im KS haben echt noch ein Tablett vom Mittag auftreiben können....mmmmh, das war lecker. Wir durften dann noch bis 17 Uhr im KS schmusen und die ruhe genießen. Danach ging es ab aufs Zimmer. Erst da habe ich bemerkt, daß ich ein Elektrobett hatte....wow, sowas gabs damals bei Cedric noch nicht. Mittlerweile bekommt jede Frau mit KS so ein Bett, was den Schwestern viel Arbeit abnimmt....so kann man in ruhe alleine den Kopfteil hoch und runter fahren und zum ersten aufstehen ist so ein Bett was man komplett runterfahren kann auch sehr praktisch. Carsten konnte dann um 17:30 Uhr auch endlich nach hause fahren, was essen und sich ein wenig entspannen.

So kam unsere Lady also gute 3 Wochen zu früh auf die Welt, am 24.2.2010, um 14:14 Uhr mit einem Gewicht von 2860g, einer Größe von 49 cm und einem KU von zierlichen 33 cm.


ca. 1,5 Std. nach der Geburt



2 Tage später

[Emma2006]

So eine süße Maus Deine Denise! 

Nochmal alles, alles Gute!