Malte Benjamin- eine (fast) komplikationslose Ambulante Geburt

Begonnen von mamnah, 26. November 2011, 21:42:27

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mamnah

Im Vergleich zu meiner ersten Schwangerschaft (dort haben wir nur um wenige Tage den 09.09.09 verpasst ;) ) empfand ich die Schwangerschaft mit Malte als beschwerlich und anstrengend- was ja nicht unbedingt verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass man einen 2-Jährigen zu versorgen hat. Im Laufe der Schwangerschaft nahm meine Angst bezüglich der Geburt stetig zu. Die Geburt von Felix, unserem Großen, war langwierig (33 Stunden ab dem Vorzeitigen Blasensprung) und nur knapp sind wir an einem Kaiserschnitt vorbei gekommen. Aus dieser Erfahrung heraus ,,bereitete" ich mich umfangreicher auf die Geburt vor: HimbeerblätterTee ab der 36. Woche, Dammmassage und Dehnung des Dammes mit dem Epi*No, GVK, Geburtsvorbereitende Akkupunktur und Frauenmantel Tee um meine Gebärmutter in Schwung zu bekommen( ab der 38. Woche). Trotz all diesen Vorbereitungen tat sich nichts und meine Angst, dass die Geburt ebenso komplikationsreich und schwierig werden würde, wuchs von Tag zu Tag. Meine Lust auf den abendlichen GVK sank und dennoch hielt ich durch :D
Am Morgen des 7.11. dachte ich zum ersten Mal panisch, dass ich wieder einen Blasensprung hatte- ein Glück, dass ich die PH-Handschuhe im Haus hatte, die mich wieder beruhigten- nicht desto trotz blieb diese merkwürdige Unruhe. Gegen 14 Uhr bemerkte ich Wehen, die ohne Probleme auszuhalten waren. Sie kamen ziemlich zuverlässig  im 9- minütigem Abstand. Da ich diese Wehen aber nicht einmal veratmen musste, schickte ich meinen Mann noch zur Uni los. Nachmittags besuchte ich zusammen mit Felix meine Mutter. Im Laufe des Nachmittags wurden die Schmerzen stärker, aber selbst gegen 18.00 Uhr als ich mit Felix nach Hause ging, um noch eine Runde Laterne zu laufen, waren die Schmerzen im selben Abstand. Nach den ganzen Geschichten in unserem Monats- Thread stellte ich mich auf Fehlalarm ein ;)

Gegen halb 8 kamen die Wehen dann im 6-minütigen Abstand  und wurden unangenehmer, so dass ich meinem Mann eine SMS schrieb,  dass ich davon ausginge, dass es langsam aber sicher losginge, aber das noch kein Grund zur Panik bestehen würde. Damit wollte ich sicher gehen, dass er den Zug nach Hause erwischt, aber noch nicht seine Mutter heiß macht. Denn eine panische Schwiegermutter wäre mir einfach zu viel gewesen, die auf die Aufforderung zu kommen wartet.

Pünktlich war mein Mann da und legte sich erst einmal schlafen, da wir beide davon ausgingen, dass es wieder lange dauern würde. Die Wehen wurden schmerzhafter, aber die Abstände blieben (ich nehme schon einmal vorweg, dass sie quasi bis eine Stunde vor der Geburt in diesem Abstand blieben). Um 11 Uhr stand ich auf um mich zu strecken- dabei platzte meine Fruchtblase. Entgegen den Empfehlungen (war mir in dem Moment leider nicht bewusst) blieb ich noch zu Hause und weckte meinen Mann erst gegen 1 Uhr Nachts um ihn darauf vorzubereiten, dass es wirklich losging und das seine Mutti nun vorbeikommen solle. Die Schmerzen nahmen zwar in diesen Stunden zu, aber zu veratmen war immer noch nicht nötig.

mamnah

#1
Im Krankenhaus wurde ich gerügt, dass wir nicht sofort nach dem Blasensprung gekommen sind, aber da ich ja wusste, dass das Köpfchen fest im Becken saß und ich von der Geburt von Felix noch wusste, dass im Krankenhaus auch nichts gemacht wird, empfand ich das nicht als notwendig. Der Befund war für mich niederschmetternd: GMH kaum verkürzt und nur 2 cm geöffnet- das konnte also noch dauern. Das CTG zeigte Wehen und dem Kleinen ging es gut- immerhin etwas. Gegen 2 Uhr bezogen wir ein Kreissaalzimmer. Die Hebamme schlug mir direkt Schmerzmittel vor, um mir Entspannung zu verschaffen, damit ich noch ein wenig schlafen könne- ,,das wird noch dauern, ich habe mir eben den Verlauf der ersten Geburt angeschaut." Das waren zwar auch meine Gedanken, trotzdem fand ich es niederschmetternd. Ich sagte ihr, dass ich es erst einmal ohne Schmerzmittel versuchen wolle und mich sonst noch einmal melden würde. Mein Mann bekam eine Decke und machte es sich auf dem bequemen Sessel gemütlich und schlief ganz schön schnell ein und wurde die nächsten Stunden nur wach, wenn die Hebamme vorbeikam. Dass er schlief störte mich keineswegs, vielmehr war ich glücklich, dass er jetzt schlief und dann nachher fit wäre, wenn ich an meine Grenzen komme und mich quäle.
Gegen 4 Uhr  wollte ich dann doch das Schmerzzäpfchen haben, da die Schmerzen zunahmen. Mit diesen Zäpfchen tat sich bei der ersten Geburt erstmals überhaupt etwas, sodass ich guter Hoffnung war, dass diese nun auch etwas voranbringen konnten. Die Schmerzen blieben, sodass an Schlafen nicht wirklich zu denken war. Ich tigerte in unserem Zimmer herum und fing an die Wehen zu veratmen. Wann ich mich für die Spritze in den Po gegen die Schmerzen entschieden habe weiß ich nicht mehr- ich tippe so auf kurz nach 5. Auch nach der Spritze kamen und gingen die Schmerzen, aber mit dem Veratmen hielt ich es bis ca. 6 Uhr  gut aus. Um 6 Uhr verabschiedete sich die Hebamme in ihren Feierabend und tröstete mich, dass ich sicherlich zu ihrem neuen Schichtbeginn (!!) den Zwerg im Arm halten würde. Wenige Minuten später ging es rund, die Wehen kamen in drei- minütigem Abstand und ich muss tierisch angefangen haben rum zu fluchen, da die Schmerzen total unangenehm wurden. Ich motzte, quängelte und verlangte von meinem Mann die Hebamme herzu" pfeifen" um mir endlich eine PDA zu geben, schließlich hätten die Schmerzmittel bisher ja auch nicht geholfen und ich hätte nun keine Lust mehr...

Die Hebamme der neuen Schicht stellte sich kurz vor und untersuchte den MuMu und verkündete mir  8 cm. Ihr ahnt gar nicht wie erleichtert ich war. Obwohl ich in diesen Momenten tierische Schmerzen erlitt, war ich einfach nur dankbar, dass ich es fast geschafft hatte und das ohne PDA, Wehentropf, Blutabnehmen am Köpfchen des Babys und vielen, vielen Stunden mit Schmerzen und Unsicherheit wie es weiter geht. An PDA habe ich dann nicht mehr gedacht, denn nur wenige Minuten später setzte der Pressdrang ein und ich sollte noch einmal aufstehen um das Baby in die richtige Lage zu bekommen( nebenbei haben wir nochmal kurz den Raum gewechselt.)
Die Hebamme rief den Arzt und ich durfte endlich dem Drang zu pressen nachgeben. In diesen wenigen Minuten wurde die Hebamme nervös, da die Herztöne schlechter wurden, sodass ich dann dauerhaft pressen sollte um den Kleinen endlich herauszubekommen. Mein Mann hat es leider nicht geschafft, bis zum Ende anwesend zu sein, da die Hebamme davon sprach, dass sie nun einen kleinen Schnitt machen müsse, da die alte Naht, mit der ich fast 6 Monate Probleme hatte, mittig gerissen war. Mein Mann wäre wohl ohnmächtig geworden, wenn er nicht schnell den Raum verlassen hätte ;)
Um 6:46 war unser Malte dann endlich geboren. Eine Uhrzeit wurde nicht in dem Moment aufgeschrieben, da der Stress noch nicht zu Ende war, denn Malte fing nicht an zu schreien. Bei mir liefen die Tränen und auch wenn die Hebamme versicherte, dass alles in Ordnung wäre, so schrie mein Baby nicht. Sie entschied, dass er sofort zum KiA müsse, um die Lungen zu leeren und erst beim wegtragen hörte ich die ersten Schreiversuche unseres Kleinen. Nach  unendlich langen 5 Minuten brachte sie uns Malte und erzählte, dass er sehr  viel Fruchtwasser geschluckt habe, wohl durch die schnelle Geburt. Danach wurde mein Damm genäht und wir durften die darauffolgenden 2 Stunden kuscheln und er nuckelte schon einmal ein wenig an meiner Brust. Erst danach wurde er gewaschen, angezogen und Co und ich ging duschen. Trotz den Startschwierigkeiten von Malte durften wir vier Stunden nach der Geburt nach Hause :)

mamnah

Es gibt Momente im Leben, die auch in der Wiederholung nichts von ihrem Zauber verlieren!!

Nun noch die Daten von unserem Wunder:

Malte Benjamin, geboren am 08.11.2011
3400 g
50 cm
34cm KU



[gelöscht durch Administrator]

Beja

Herzlichen Glückwunsch, euer Malte ist unglaublich süß  :D
Toll daß es ihm schon kurz nach der Geburt wieder so gut ging und ihr nach Hause konntet - ich wünsche mir, daß es bei mir auch endlich mal mit der Ambulanten Geburt klappt  ;), wollte ich bei den ersten beiden Kindern auch schon... Alles Gute für euch und euren süßen Malte  :D


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