Freude?

Begonnen von Affendame, 11. Dezember 2013, 12:51:13

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Affendame

Hallo zusammen,

am 30.11. habe ich einen Test gemacht, dieser war positiv. Wir waren sehr überrascht. Wir verhüten seit Mitte August nicht mehr, haben gesagt, wir lassen es darauf ankommen.
Da ich hormonell verhütet habe und schon 36 bin, hätte ich nicht in einer so kurzen Zeit mit dem Ergebnis gerechnet. Das hat mich etwas aus der Bahn geworfen.

Eigentlich habe ich gerade erst wieder angefangen zu leben. Schon seit vielen Jahren gelte ich als erwerbsunfähig und versuche mich da seit über 1 Jahr heraus zu kämpfen. Ich wollte unbedingt, wie jeder andere Mensch an einem Berufsalltag teilnehmen.

Ehrlich gesagt habe ich gar nicht mit meiner Fruchtbarkeit gerechnet, da ich über sehr viele Jahre nicht sorgsam mit mir und meinem Körper umgegangen bin, 11 Jahre keine Mens...

Im Moment schwanke ich zwischen Freude und dem Wunsch, dass mein Baby ein besseres Leben hat, als ich, von Anfang an, der Angst kläglich zu versagen und zu verarmen, sowie dem Gefühl, weder mein Baby noch meinem Freund wirklich zu wollen, das Gefühl, mein Leben ist dadurch erneut beeendet, welches häufig besonders present ist.

Mein Freund und ich haben einen relativ großen Altersunterschied und fallen als Paar schon sehr auf. Was mache ich, wenn er schneller weg ist, als ich schauen kann? Wenn er auf dumme Menschen hört, die ihm sagen, er soll sich trennen???

Ist das Leben vorbei, mit einem Kind????? Bin ich dann nur noch Mutter, nicht mehr Frau??? Habe ich noch ein Recht auf eigenes Glück, wie Job????


Sorry, ich bin völlig verwirrt.

Danke fürs Lesen


Affendame




Yocto

Ein positiver Schwangerschaftstest kann einen sehr verunsichern. Man denkt sich, was sich alles ändern wird und bei ganz vielen Frauen überwiegen erstmal die Zweifel und sie können sich gar nicht freuen. Eine Freundin von mir wurde ungeplant schwanger mit Zwillingen und die ganze Schwangerschaft über wollte sie gar nicht Mutter werden. Bis zum Tage der Geburt. Sie hat nie ein einfaches Leben gehabt, im Gegenteil, ihr Leben war geprägt von Psychischer Krankheit, Enttäuschung und Entbehrung, aber nun ist sie eine Löwin. Man weiß nie, was das Leben mit Kind bringt. Ich denke genau das ist es, was einem so Angst macht. Es ist das letzte große Abenteuer unserer Zeit und ja, es ändert alles.
Aber niemand kann dir sagen, wie dein Leben danach aussehen wird, denn das liegt in deiner Hand.

Aber eines kann ich dir versichern: Als Mutter findest du einen Teil von dir selbst, der dir immer gefehlt hat. Das weißt du aber erst, wenn du dein Kind das erste Mal im Arm hälst.





* Dez 2013 "Für immer geliebt, niemals vergessen."

Averna

Ohje

Fühl dich erst mal gedrückt, und alles gute zur ss.
Ich denke gerade beim ersten Kind denkt jeder mal so, ich bin nun mit meinem 3. ss und obwohl wir uns das Baby gewünscht haben, Zweifel gerade ich daran ob diese Entscheidung die richtige war (mein Sohn ist erst 3 und meine Tochter wird im Feb 2)
Ich hab in meinem Leben nichts beendet, ich habe keinen Schulabschluss, ich hab die Ausbildung geschmissen, meinen führerschein Mache ich seit dem ich 18 bin (ich werde im Juli 27) ja mein Leben war naja etwas chaotisch, aber womit ich klar komme und was ich so denke und auch von anderen höre ist Mama sein meine Berufung, bei meinen Kindern versuche ich alles nach meinem Gefühl her richtig zu mache, und so wie sie sind, habe ich das Gefühl mal etwas im Leben gut genug zu machen.
Und JA DU KANNST AUCH MIT BABY/KIND NOCH FRAU SEIN!!!
Nach meiner Tochter hatte ich ein ausgangsgewicht von 94 kg ich war tot unglücklich, meine Mutter hat mich dann den ersten Monat weight watchsers zum geb geschenkt und siehe da ich hab innerhalb eines halben Jahres 25 kg benommen, shoppen hat wieder Spaß gemacht und auf einmal haben mir sogar mit Baby wieder die Herren der Schöpfung hinterher geschaut, als ich mit meinem Mann abends mal weg war, würde mir sogar ne Nummer zugesteckt, ich war baff, aber es tat gut sehr gut, von Kleidergröße 48 auf 38.
Es geht alles wenn man will.
Achso mein Mann und ich haben einen Altersunterschied von 8 Jahre.

Ich drück dir die Daumen.

Affendame

Vielen Dank für Eure Antworten und Euer Verständnis  :)

@ Yocto

so ähnlich, wie Du von Deiner Freundin berichtest, hat sich mein Leben bis dato auch gestaltet. Seit 2,5 Jahren befinde ich mich auf dem Weg, gesund zu werden oder zu sein, für Leben zu kämpfen.
Klar, kann niemand sagen, was werden wird, aber, genau das wünsche ich mir gerade soooo sehr ;)

@ Averna

Glückwunsch zu Deiner 3. SS

Glücklicherweise habe ich mein Körpergewicht in den letzten 3 Jahren verdoppelt, sonst säße ich nicht hier, ich wäre tot.
Klar habe ich Angst vor der Gewichtszunahme, aber mehr Angst macht mir, erneut in die Magersucht zu rutschen und mein Kind und mich zu töten...

Der Unterschied bei uns ist, dass ich älter bin als mein Freund und dies auch in einer Großstadt als völliges Tabu gilt. Viele meiner Bekannten nehmen ihn nicht ernst, unsere Beziehung nicht ernst. Dabei möchte ich sagen, er ist reifer als viele dieser Menschen. Reife und Lebenserfahrung haben nicht immer etwas mit dem Alter zu tun.


Was alles noch erschwert, ist die Tatsache, dass es weder bei mir, noch bei ihm eine Mutter gibt bzw. keine, zu der Kontakt möglich wäre.


Es tut gut hier die Sorgen und Ängste in Worte zu fassen.




jaceny

Hi

Ich bin recht jung (20Jahre) schwanger geworden, steckte im Endsport meiner Berufsausbildung und bin seit ich 14 bin mit meinem Mann zusammen. (Er ist knapp 1.5 Jahre älter als ich)

Die Schwangerschaft damals war unerwartet - mich hat das umgehauen. Mein Mann (damals Freund) freute sich emenz - machte Luftsprünge.
Mir schnürrte es den Atem ab, ich bekam keine Luft. 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf - was ist mit MEINER Zukunft?
Ich hab bzw war grad dabei meine Ausbildung in meinem Traumberuf abzuschließen , kann keine direkte Berufserfahrung sammeln. (Männer-Beruf)
Ich dachte, dass war's für mich! Sah mich schon als "Hausmutti" da stehen ... schrecklich für mich.
(Könnte dir nun hier einen Roman auftischen ... wie das so weiterlief)

Egal ob jung oder alt, solch Gedanken haben sehr viele und da spielt das Alter keine Rolle.
Übrigends, diese Schwangerschaft war gewollt aber auch unerwartet positiv getestet.
Im Nachhinein kamen wieder solche komische "Gedanken" auf ob es nun richtig war usw.


Damals kam dann unser Sohn auf die Welt, ein Zauber und Wunder zugleich. Ich war so übermächtig stolz und glücklich und dennoch begleiteten mich immer wieder Gedanken :) "Schaff ich das?Bin ich eine gut Mutter?" usw.
Als er 8 Monate wurde, ging ich VZ wieder arbeiten. Nun ist er 4.5 Jahre, ein bezauberndes Kind. Unser Tag gut organisiert, mein Mann und ich haben im Gegen-Zweischichtsystem gearbeitet.
Nun bin ich ja im Mutterschutz, diesmal wird ich nach einem Jahr wieder arbeiten gehen.
Unser Familienleben ist harmonisch aber auch straff, unser Kind kommt super mit zurecht.

Mir selbst ging es immer auch gut dabei arbeiten zu gehen, dass gab MIR als Person sehr viel, was mein Kind mir dankte.
Das Leben ist definitiv nicht vorbei mit Kind, bzw mit einer Schwangerschaft.
Ich möchte behaupten ich habe Glück dies zu erfahren, Mutter zu sein und dennoch bin ich noch Frau :)
Klar, bevor ich Mutter wurde war der Fokus "Frau". Ich war eine Sportskanone und sah dementsprechend aus, mein Körper und mein Gedankengut hat sich stark verändert.
Ich fühl mich dennoch wohl und würd nach wievor meine 10kg mehr drauf haben - um mein Kind zu haben.
Ich bin 173cm groß wog damals 65kg. Ohne Sport dann 72kg. Dann wurde ich schwanger hatte am Schluss 92kg drauf. Danach landete ich bei 80-82kg und ich fühlte mich wohl.
Im Moment stehe ich auf 97kg  ::) Mal sehen ob ich meine Grau-Zone 100kg knack .. ich sagte immer "Über 100kg wiege ich NIENAMLS". Sage niemals nie .. ohne die Zukunft zu kennen!
Gut du hast eine Erkrankung, die Magersucht bleibt ja ein Lebenlang dachte ich also das man gefährdet ist.
Such dir nun rechtzeitig auch professionelle Hilfe hier mit an, bevor in der Richtung was passiert.

Ich kenne eine Frau die schwer depressiv war/ist. Sie wurde schwanger und setze die Medikamente ab, gebar eine wundervolle Tochter. Die ihr soviel Kraft und Mut für die Zukunft gibt, an ihrer Seite nach wie vor ihr Mann! Ohne Tochter wäre sie nicht da, wo sie heute ist meinte sie. Nach wie vor geht sie zur ambulanten Therapie und nimmt nun auch wieder Medikamente, geht sehr offen damit um.
Aber auch sie holte sich sofort zusätzliche Hilfe damals :)

*Stolzer großer Bruder*


*Glücklicher kleine Bruder*

Yocto

Zweifel gehören dazu. Wer nicht zweifelt, ist blind für die Realität. Denn es ist eine große Aufgabe - die größte die es gibt. Und wenn man davor keine Angst hat, ist man größenwahnsinnig :D
Mit psychischen Problemen kenne ich mich selbst auch aus, möchte das hier aber nicht öffentlich schreiben. Du kannst mir eine PN senden, wenn du möchtest. Jedenfalls hat sich mein Leben durch meine Familie grundlegend geändert. So grundlegend, wie es nur geht. Ich habe einen wundervollen Mann, der mit mir durchs feuer gehen würde, wir haben eine absolut perfekte kleine Tochter, sie ist soviel besser als wir es sind, und wir erwarten nun unser zweites Kind.
Im Leben hätte ich nicht gedacht, dass es mir mal so gut gehen würde. Dass ich so mit mir und der Welt im Reinen sein würde und einfach zufrieden mit dem Leben. Klar gibts schwere Zeiten, wenn das Kind nen Schub hat, man wenig schläft und nur gestresst ist, da denk ich mir auch " oh mann, und ich will echt ein zweites dazu?", aber das sind Momentaufnahmen, die innerhalb so kurzer Zeit verblassen.
bei mir ist es definitiv so, dass meine Familie mein Leben immens bereichert und um nichts in der Welt würde ich das wieder hergeben wollen. Aber es gehört Mut dazu, es zu wagen :)





* Dez 2013 "Für immer geliebt, niemals vergessen."

findyoursoul

Huhu. also in einem Falle kann ich dich beruhigen: Verarmen wirst du in diesem Staat definitiv nicht.
Gott sei es wirklich gedankt, dass wir in einem Sozialstaat leben. Es gibt Elterngeld, sollte das nicht reichen, gibt es zusätzlich Wohngeld oder wenn es gar knapp wird, HarztIV kann man auch als Grundsicherung beantragen. Es gibt Stiftungen wie Caritas, Stadtmission, Kaleb, die Gelder für eine Erstausstattung zahlen, wenn man ein zu niedriges oder nur ein Einkommen hat.
Natürlich muss man da oft über seinen Schatten springen, sich die "Blöße" zu geben, "bedürftig" zu sein.
Und natürlich kann man dann nicht mehr im Luxus schwelgen und eigene Wünsche etwas zurückstecken.
Doch ich denke, das sind die Kinder wert ;)

Zu deinen allgem. Zweifeln: Wie Yocto schrieb: Wer ne zweifelt, ist blind für die Realität.Ich kenne keine Frau, die total selbstsicher und überzeugend an die Sache rangegangen ist. Wie heißt es so schön? Man wächst mit seinen Aufgaben.

Und was deinen Freund betrifft: Ist es wirklich für dich so von Bedeutung, was andere Leute denken und reden über eure Beziehung? Leben die die Beziehung oder ihr?
Ich denke, über sowas musst drüber stehen, auch wen es nicht immer leicht ist. Wenn Leute deinem Freund die Beziehung ausreden wollen und oder generell schlecht reden, kann ich dir nur empfehlen, alle register zu ziehen und den Kontakt so gut es geht einzuschränken, bzw. zu kappen. Menschen, die so angststreuend und zerstörerisch im Leben wirklen, kann man nicht gebrauchen.
Finde ich, zumindest.

Regenblume

Hey Affendame :)

Zum Thema Alter kann ich nur sagen: Du kannst auch mit nem Kindskopf zusammen sein, der älter ist als du... das macht keinen Unterschied. Ich wohne auch im Pott und bin mit 30 Jahren ganze 5 Jahre älter als mein Freund- EGAL! Du machst dich nur zur Zielscheibe, wenn du darauf was gibst. Freu dich, dass du einen Partner hast, für den nicht dein Alter zählt, sondern alles andere, was dich wertvoll macht. Damit hat er vielen Männern schonmal was voraus.

Und was das schwanger sein angeht: Mich hat es jetzt auch ziemlich "kalt erwischt", weil ich eigentlich gesagt bekam, ich könnte nicht auf natürlichem Wege schwanger werden. Und das erste, was ich dachte war: Aber was ist mit meinem Studium? Ich bin doch gerade mittendrin!

Das Wichtigste ist, alles positiv zu sehen: Es gibt auch andere Frauen, die haben Ausbildung oder Studium oder Beruf unter einen Hut bekommen. Wenn die das können, dann schaffen wir das doch auch! Es ist normal, dass du dir Sorgen machst und darüber nachdenkst, was sein könnte und was alles passieren kann. Aber versuch, auch genausooft, wie du dir Sorgen machst, einfach mal zu lächeln und dich drauf zu freuen, dass du Mama wirst... ;)

min(e)

meine mutter hat auch einen xxjahre jüngeren mann (arg, kopfrechnen ist nicht meins, er ist etwas älter als ich)
er ist so ein kindskopf, teils leichtsinnig mit geld
macht so gerne scherze mit meiner mutter
aber im innern ist er ein alter, alter mann ;D

meine ma war mal für 2-3 wochen weg gefahren und erzählte aufgeregt, er macht einen drauf, party!
... seine party war angeln am teich ;D ungestört, ohne zeitdruck, dass seine frau zuhause ist ;D

er wollte allerdings (zum glück) keine kinder, sie hat auch keine gebärmutter mehr

aber er ist so ein lieber opa, der seine enkel verwöhnt, wenn sie um ihn sind (leider wohnen alle enkel ~300km weit weg)



und ich bin immer der meinung gewesen, wenn man sich schon von anfang an solche sorgen macht, hat man die beste vorraussetzung zu einer guten mutter zu werden :)
Blume: 03/06; Sonne: 11/07; Grinsehäschen: 05/11; Muffin: 01/13; Mopsito: 05/14; * 10/15; ♥ 07/16

Affendame

Danke Euch für die Antworten, die mir wirklich Mut machen.
Es scheint so, als würden meine Stimmungsschwankungen sich sehr enorm auswirken auf meine Sicht der Dinge und besonders auf meine Sichtweise meines Freundes gegenüber.

Wir waren gemeinsam bei der FA, gestern und wir konnten den Herzschlag sehen  s-so
das hat mich umgehauen, ehrlich...

Ein paar Dinge muss ich noch ein bisschen sacken lassen und dann gehe ich auf Eure antworten ein.

Danke