KB - wer hat es vor oder hinter sich?

Begonnen von nora83, 15. Juni 2012, 09:54:33

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nora83

Hallo!
Bei Männe und mir geht es im Moment darum, ob nicht doch eine KB in Frage kommt.
Hier ist doch bestimmt noch jemand, der auch vor der Entscheidung steht oder vielleicht schon eine KB durchgemacht hat, oder?
Wie waren eure Überlegungen vorher?
Wie macht Ihr das mit der Arbeit? In der Zeit gibt es ja doch viele Termine in der kiwu und man muss ja flexibel zur Verfügung stehen, was ich eigentlich nicht kann, möchte aber auf der anderen Seite meinem Arbeitgeber nichts sagen. (Bei uns wird im Moment großzügig entlassen...  :-\ )
Wie offen seid ihr mit dem Thema, auch bei Freunden und Familie?
Ich finde es schwierig, dass man außer hier mit niemandem so offen darüber redet.
Richtig mit dem Thema auseinandergesetzt habe ich mich noch nicht, weil ich ja immernoch hoffe, dass es auf natürlichem Weg klappt. Ich kann mich damit einfach nicht abfinden.
Wie geht es euch?
LG nora

Sonnenschein79

Hallo Nora!

Darf ich fragen, seit wie vielen Zyklen ihr schon hibbelt? Und ist bei dir oder deinem Mann eine körperliche Ursache festgestellt worden, die eine natürliche Empfängnis erschwert?


Nala

Hallo Nora,

was für eine Diagnose habt ihr denn?

Wir ließen im Sommer 2009 in Österreich eine IVF machen.
Die US-Untersuchungen wurden hier in D von meinem FA gemacht, in Österreich waren wir dreimal (Vorgespräch, PU, Transfer).

Meinem AG hab' ich nur gesagt, dass ich einen Arzttermin habe, hatte aber auch das Glück, einen netten AG zu haben, der nicht weiter nachgefragt hat.

Darf ich mal fragen, warum Du so ein großes Problem mit einer KB hast?
Ich les' das hier in letzter Zeit öfter, kann es aber nicht so ganz verstehen... :-\ :-[
Wenn es doch nunmal der einzige Weg  ist, sich seinen größten Wunsch zu erfüllen?

Sei bitte nicht böse wegen meiner Frage, wenn Du nicht antworten kannst/magst ist es auch völlig o.k. - ich bin einfach neugierig.

Alles Gute für Euch!

LG, Nala

nora83

danke euch beiden für die antworten.
sonnenschein: glückwunsch zur SS!!
wir üben seit januar 2011 und bei meinem mann wurde eine kryptozospermie festgestellt.

nala: es ist kein problem, dass du fragt, aber so richtig beantworten kann ich es nicht, ich weiß selber nicht genau, welches problem ich damit habe, aber im moment sträubt sich alles in mir dagegen, obwohl ich nichts lieber möchte, als ein eigenes kind. und wenn das nachher der einzige weg ist, dann werden wir den auch gehen, aber ich kann das noch nicht glauben, dass es so sein soll.
vielleicht habe ich mich auch bisher zu wenig damit beschäftigt, weil mich das alles ja nicht betroffen hat. wahrscheinlich braucht alles nur ein wenig zeit und mehr information.
hat es bei euch gleich beim ersten versuch funktioniert? warum habt ihr es in österreich machen lassen?
für meinen AG wäre ein arzttermin natürlich auch ok, aber meine kollegen sind so "familiär" die fragen nach und ich könnte nicht lügen.


Zuckerschnecke2612

Hallo Nora,

also bei meinem Mann und mir ist es so, dass er zu wenige Spermien hat. Deshalb wurde uns direkt zu ICSI geraten. Von der Diagnose bis zur Behandlung sind dann 2 Jahre ins Land gezogen, weil wir erst heiraten wollten, uns ein Haus gekauft und umgebaut haben, 1 Hund zugelegt haben (ok, jetzt auch einen zweiten...), wir haben erstmal unsere Beziehung gestärkt und ein Nest geschaffen und waren dann bereit dazu.

Die 1. ICSI hat auch direkt geklappt, leider MA in der 9. SSW. Es folgte eine Kryo - negativ. Dann eine weitere Kryo und diese strampelt gerade munter in meinem Bauch  ;)

In Sachen Arbeitgeber habe ich ganz normal Arzttermine angemeldet. Großartig gefragt hat niemand, aber es geht den AG auch nichts an. Ich habe nach den Terminen immer Bescheinigungen vorgelegt und gut ist.

Aus der Familie wissen viele Bescheid und enge Freunde wissen auch Bescheid. Warum auch nicht?! Es ist keine Schande, Probleme beim SS-Werden zu haben. Es regt mich immer auf, dass es immer noch ein Tabu-Thema zu sein scheint! Sooo viele Menschen haben damit Probleme! Und ihr gehört nun auch dazu, das ist keine Schande. Eine KB ist eine echte Option und eine Chance. Ich habe mir immer gesagt, wo ein Wille, da ein Weg.

Die ganze Behandlung usw. ist kein Zuckerschlecken. Ich habe es einfach als Pflichtprogramm absolviert ohne groß darüber nachzudenken. Ich habe mich einfach in jeglicher Form an alles gehalten, seien es Termine, Spritzen, OP´s oder Essgewohnheiten. Ich habe alles dafür getan, dass es klappt und siehe da!!!  ;) In 4 Monaten werde ich Mama  ;) Es lohnt sich, glaub es mir!

Und wir planen auch jetzt schon 1 oder 2 Geschwisterchen und werden diesen Weg mit Sicherheit erneut gehen. Startschuss wird Anfang 2014 fallen und ich weiß, es wird wieder klappen! Ein Leben ohne Kinder konnte und kann ich mir nicht vorstellen, das ist mir einfach alles wert. Ich gebe alles dafür!!!

Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, sprich mit Deinem Mann über alles. Überlegt es euch gut. Aber wenn ihr euch dafür entscheidet, zieht es durch! Es wird schon klappen! Wenn auch nicht beim ersten Mal..

Woher kommst Du denn? Wie alt bist Du? Ich bin da echt bei der Top-Adresse!!! Kann ich nur weiterempfehlen, kommt aber drauf an, wo Du wohnst...

Wenn was ist, schick mir ruhig eine PN. Ich bin mittlerweile fast Profi und hab so einiges hinter mir. Und sicher auch ein paar nützliche Tipps auf Lager.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du den richtigen Weg findest!!! Und glaube mir, es braucht Dir weder peinlich zu sein noch sonst etwas. Es ist etwas ganz Normales, wenn es auf natürlichem Wege nicht klappen will!!! Es betrifft sooo viele Leute und soooo viele haben jetzt dennoch 1 oder mehrere Kinder! Gib Deinen Traum von einer Familie nicht auf, nur weil eine Hürde sich in den Weg stellt. Manchmal muss man einfach kämpfen!!!

Alles Liebe,

Zuckerschnecke





piper-81

ZitatZuckerschnecke:Es ist keine Schande, Probleme beim SS-Werden zu haben. Es regt mich immer auf, dass es immer noch ein Tabu-Thema zu sein scheint! Sooo viele Menschen haben damit Probleme! Und ihr gehört nun auch dazu, das ist keine Schande. Eine KB ist eine echte Option und eine Chance. Ich habe mir immer gesagt, wo ein Wille, da ein Weg.
s-daumenhoch
Das kann ich nur so unterschreiben. Wenn man offen darüber redet, wird man sich wundern WIE VIELE andere Paare den gleichen Weg eingeschlagen haben, oder die auch welche kennen. KB ist mittlerweile eine völlig normale Variante Kinder zu bekommen! Ich spreche auch offen über das Thema, auch wenn es bei uns nicht mehr zur KB gekommen ist, so erzähle ich doch, dass wir auch kurz davor standen!
2 Sternchen im Herzen
nach 1,5 Jahren endlich, kurz vor geplanter ICSI spontan ss *25.11.11 / nochmal spontan *03.02.12 (2 Wunder trotz OAT)

14.04.12: SST wieder positiv!!!

Es kommt nicht darauf an wie lange man wartet, sonder auf wen



schon im zweiten ZK hats geklappt :-D

Nala

Nora - Bei uns ging das eigentlich alles sehr schnell, wohl auch wegen meines nicht
           mehr ganz so jugendlichen Alters...
           ( Im November 2008 bekamen wir die Diagnose, dass meine EL verklebt
             sind, im Juni/Juli machten wir die IVF)
           Ja, wir hatten das fast schon unglaubliche Glück, dass ich gleich beim ersten
           Versuch schwanger wurde. Leider habe ich das eine Baby in der 8.Woche ver-
           loren. Jonas kam dann im März 2010 nach einer wunderschönen Schwanger-
           schaft gesund zur Welt.
           Wir haben uns für die Klinik in Österreich entschieden, weil die Chancen auf eine
           Schwangerschaft auf Grund anderer Gesetze als in D einfach höher waren/sind.
           Sollten wir einen zweiten Versuch wagen, werden wir auch wieder dorthin
           gehen.

nora83

Oh je, es sollte sich jetzt nicht so anhören, als ob ich denke, dass es etwas schlimmes wäre oder gar eine schande. so war das absolut nicht gemeint.
wollte eigentlich eher wissen, wie das umfeld reagiert hat.

zuckerschnecke: ein tabuthema ist es bei uns eher, weil in meinem umfeld noch niemand etwas von dem kinderwunsch überhaupt weiß. ich glaube da denkt gar keiner drüber nach, weil bei uns die "äußeren umstände" auch nicht die besten sind (könnten außenstehende meinen, ich sehe das anders), deshalb habe ich noch nie etwas von eigenen kindern gesagt.
ich weiß aber auch nicht, ob ich etwas von den behandlungen erzählen würde, aber auch eher weil ich so in der vorteilhaften lage bin, dass niemand fragt und druck macht. erstmal müssen wir uns entscheiden, dafür lassen wir uns noch etwas zeit, so weit sind wir schon mal und dann werden wir überklegen, ob wir jemand erzählen möchten oder nicht. und wie gesagt nicht, weil es peinlich ist, sondern wegen des drucks. wenn es dann funktioniert hat, kann man es immernoch erzählen. und wenn die behandlung nicht so läuft, wie geplant, dann auch.
ich habe selber in einer apotheke gearbeitet, da habe ich schon öfter mit kb-kandidaten zu tun gehabt da wurde auch offen drüber geredet, also ein tabuthema ist es für mich nicht, aber es ist anders, wenn man selbst betroffen ist.

nala: das ging ja dann wirklich alles schnell. und das mit den anderen gesetzen wusste ich noch gar nicht. was ist dort anders? und warum ist es in D mal wieder nicht so??

Zita78

Hallo Nora,

wir hatten eine ICSI in 2009 - und hatten direkt beim ersten Versuch Glück!
Wir haben mehrere Jahre gewartet und gehofft, dass es doch auf normalem Weg klappt. Als dann in der Kiwu gesagt wurde, dass es auf natürlichem Weg nicht klappen wird, war die Entscheidung für mich sehr schnell klar. Mein Mann brauchte noch etwas mehr Zeit. Aber irgendwann war dann klar - wir wollen auf jeden Fall, egal wie!!

Wir hatten das Glück, dass die Kiwu nicht so weit weg ist, ich konnte die normalen US-Termine einfach auf die Nachmittage legen. Dann ist man für Punktion und Transfer 3 Tage krankgeschrieben (meine ich - korrigiert mich bitte  ;D offensichtlich schon zu lange her  ::) ) und das habe ich mit einer Blasenentzündung erklärt. ich weiß, man muß nichts sagen, aber wenn liebe Kollegen fragen, will ich einfach nicht, dass sich Jemand Sorgen macht.

Ich habe ich nicht vielen Leuten erzählt. Für mich war es psychisch schon eine Belastung, ein Kind zu wollen und es klappt und klappt nicht. Das wollte ich nicht mit Gott und der Welt diskutieren. Jetzt rede ich da offener drüber, einfach auch, damit es als normal angesehen wird.