Medizinischer-Ratgeber > Risiko "Kinderkrankheiten"
Auf eine besondere Gefahrenquelle möchten wir hinweisen: Kinderkrankheiten. Entgegen dem Klang des Namens sind Kinderkrankheiten für Erwachsene ein meist problematischeres Problem als für die Kinder selbst. Wer in der eigenen Kindheit um Masern und Röteln herum gekommen ist - steht damit nun während der Schwangerschaft in einer Risikogruppe. Kinderkrankheiten laufen im Erwachsenenalter meist komplizierter ab als im Kindesalter.
Selbst die Ansteckung von Windpocken im Erwachsenenalter ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für das Ungeborene und sollte unbedingt vermieden werden. Missbildungen können die Folge sein - als besonders gefährlich für das Ungeborene gilt hierbei eine Erkrankung im 2. Drittel der Schwangerschaft. Die weiteren Klassiker der Kinderkrankheiten sind sogar noch riskanter. Masern und Röteln können schwere Schäden beim Ungeborenen (ja sogar einen ungewollten Schwangerschaftsabbruch) verursachen. Daher sollten bei der Schwangeren während den Untersuchungen durch den/die behandelte/n Frauenarzt/ärztin Antikörper zu diesen Krankheiten überprüft werden. Es wird der sog. Titer gemessen (Die Zahl der Antikörper).
Vor allem auch die sog. Ringelröteln (siehe Wikipedia), welche nicht mit den normalen Röteln zu verwechseln sind, stellen eine große Gefahrenquelle dar - da hier auch oftmals eine äußerlich wahrnehmbare Veränderung bei Erkrankten fehlt. Die Risiken für das Ungeborene sind bei Ringelröteln mindestens so gefährlich wie bei den klassischen Röteln. Organschädigungen, geistige Benachteiligungen und sogar ein ungewollter Schwangerschaftsabbruch sind Szenarien die durch Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln und Ringelröteln möglich sind.
Das Problem bei Röteln und auch Ringelröteln ist die schwierige Behandlung. Medikamentös ist der Krankheit zwar beizukommen - jedoch sind Einnahmen von harten Medikamenten in der Schwangerschaft eigentlich immer ein Tabu! Daher wird versucht den Krankheitserreger schon im Kindesalter einzudämmen indem großflächig geimpft wird. Dadurch wird dem Ausbruch einer Röteln-Welle entgegengewirkt.
Oftmals wird solch eine Anti-Körper-Untersuchung durch den Frauenarzt unterlassen. Bitten Sie ihren behandelnden Arzt also ausdrücklich um einen Anti-Körper-Test für Ringelröteln und andere Kinderkrankheiten, wenn Sie nicht 100%-ig ausschließen können diese als Kind bereits gehabt zu haben.
Gefahren-Gruppen wie Kindererzieher, Lehrer, und alle Berufe die viel mit Kindern in Berührung kommen, sollten dringend eine spezielle Untersuchung auf entsprechende Anti-Körper vornehmen lassen. Bei fehlenden Anti-Körpern der Schwangeren (z.B. für Ringelröteln) kann es auch zu einem Arbeits-Verbot durch den Frauenarzt kommen, wenn sich nicht ausschließen lässt das im Arbeitsumfeld diese Krankheiten bei Kindern auftreten.