Schwangerschaft und Geburt – wie FRAU sich verändert und was MANN alles aushalten muss
Mit einem positiven Schwangerschaftstest, der gemeinsamen euphorischen Freude über das ersehnte Wunschkind beginnt für das Elternpaar eine spannende und ereignisreiche Zeit von fast 10 Monaten. Augenscheinlich ist die werdende Mama diejenige, die nun mit den meisten Veränderungen zu tun bzw. zu kämpfen hat: morgendliche Übelkeit, drastische hormonelle Schwankungen, ein wachsender Bauch und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten, sowie die physisch und psychisch anstrengende Phase der Entbindung. Wie sieht es aber bei den Männern, den werdenden Vätern aus? Welche Rolle nehmen sie in der Zeit der Schwangerschaft ein? Wie können sie Ihre schwangere Partnerin unterstützen? Lesen Sie hier, warum es Männer in der Schwangerschaft manchmal nicht unbedingt leichter haben als ihre schwangere Frau.
Die ersten Monate – ein hormonelles Gefühlschaos
Aufgrund eines veränderten Hormonspiegels befindet sich die Frau in dieser Phase der Schwangerschaft in einem emotionalen Zustand, der von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt reichen kann. Die Hormone spielen verrückt, die Gedanken der Frau kreisen nur noch um das werdende Leben, das in ihr heranwächst. Bei werdenden Vätern ist diese Phase geprägt von Freude auf den Nachwuchs, von Stolz über die Vaterschaft, aber oft auch von Sorgen und Ängsten.
Was wird sich in unserem Leben alles verändern? Werde ich ein guter Vater sein? Wie organisieren wir den Alltag mit Kind? Pragmatische und berechtigte Fragen, die sich werdende Väter stellen. Für die Beantwortung und allzu genaue Beschäftigung damit werden die Väter in spe nur wenig Zeit haben, denn sie sind damit beschäftigt, für ihre Frau saure Gurken zu besorgen. Sie dürfen auch die Marmelade nicht vergessen, die sie jetzt plötzlich so gerne zu den Essiggurken isst. Vergessen dürfen sie auch nicht die super reißfesten Taschentücher. Denn immer wieder kann es nun passieren, dass die schwangere Gemahlin in Tränen ausbricht. Dazu muss es nicht einmal tiefgreifende und für den Mann nachvollziehbare Gründe geben. Es kann schon ausreichen, sich gemeinsam die Nachrichten anzusehen. Frau kann in dieser Phase ein Bericht über die Ungerechtigkeit auf der Welt genügen und die Tränen beginnen zu fließen.
Nun aber Spaß bei Seite. Solche gerade lapidar dargestellten Situationen sind in der Anfangszeit der Schwangerschaft völlig normal. Das heißt nicht, dass sie für den werdenden Vater leicht und immer nachvollziehbar sind. Hier gilt als Tipp für werdende Väter: Bleiben Sie ruhig, gehen Sie geduldig mit der werdenden Mutter um und nehmen Sie das Gefühlschaos ernst, in dem sich Ihre Frau gerade befindet. Es bringt nichts, jedes Wort auf die Goldwaage legen zu wollen, den Grund für die Stimmungsschwankungen zu suchen oder sich selber zu hinterfragen, was Sie falsch gemacht haben. Nehmen Sie dieses emotionale Auf und Ab als gegeben hin, bieten Sie Ihrer Frau die starke Schulter an. Das, was Ihre Frau jetzt braucht ist Trost und Schutz, denn sie hat mit diesem Gefühlschaos selber genug zu kämpfen. Und da kann es nun mal passieren, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen, dass Sie heute mit einem fröhlichen „Hallo mein Schatz, wie war dein Tag?“ und morgen schon mit einem unfreundlichen „Meine Güte, du hast schon wieder meine Lieblingsschokolade vergessen!“ an der Haustüre empfangen werden. Legen Sie sich da ein dickes Fell zu, atmen dreimal tief durch und sagen sich „OOOMMMM – das geht auch vorüber.“
Die Phase des Nestbaus und wie man(n) dabei unterstützt
Nach dem dritten Monat der Schwangerschaft konnten Sie etwas zur Ruhe kommen. Der Schwangeren geht es in dieser Zeit meist gut, Anfangsübelkeit, hormonelle Achterbahnfahrten und Stimmungsschwankungen sind nun vorbei. Die schwangere Frau kann Aktivitäten genießen und sich auf ihr Baby freuen, gesundheitliche Probleme sind in der nächsten Zeit eher selten. Genießen Sie als Elternpaar diese Zeit und unternehmen Sie viel gemeinsam, denn im letzten Drittel der Schwangerschaft ist es mit dieser Ruhe auch schon wieder vorbei. Nun sind Sie als Mann wieder gefragt. Der werdenden Mama fallen aufgrund des wachsenden Bauchumfangs viele Tätigkeiten schwer. In der Nacht ist es für viele Schwangere mit dem Durchschlafen vorbei, da sich der Nachwuchs im Bauch oft zu den unmöglichsten Zeiten bemerkbar macht und gegen die Bauchdecke tritt.
Viele Frauen leiden in dieser Zeit an Sodbrennen oder permanentem Druck auf die Blase, wenn Baby ungünstig liegt. Gleichzeitig kommen Schwangere in dieser Zeit aber auch in die Phase des Nestbaus, wo Sie als Vater nun wieder gefragt sind und Ihre Partnerin aktiv unterstützen können. Ihnen wird in dieser Zeit gar nicht viel Freiraum zum Nachdenken bleiben, denn Ihre Frau wird Ihren Tag vollkommen durchplanen und die Aufgaben verteilen. Während Sie noch die Wasserkästen aus dem Auto heben und in die Wohnung tragen, telefoniert Sie bereits mit ihrer besten Freundin und erkundigt sich nach dem Porsche unter den Kinderwägen und wo man diesen am besten käuflich erwerben kann. Sie wischen sich gerade noch den Schweiß von der Stirn, da geht es auch schon wieder ab ins Auto Richtung Babyfachmarkt. Kinderwagen kaufen. Und nicht nur das. Gemahlin hat eine Liste gemacht, die am besten noch vorgestern abgearbeitet werden muss: Kinderbettchen, Bettwäsche, Hochstuhl, Autositz, Babybadewanne, klamottentechnische Erstausstattung. Der Tag ist kurz und die Liste lang.
Damit nicht genug. Die nächste Zeit sollten Sie sich in Ihrer Freizeit nichts, aber rein gar nichts anderes vornehmen als die Wohnung kindgerecht vorzubereiten. Ihre Frau hat tolle Kinderzimmertapeten mit Micky Maus Motiven gekauft. Die müssen nun an die Wände. Hier ist nun Ihre Aktivität und Handwerkskunst gefragt. Die letzte Zeit vor der Entbindung wird auf jeden Fall sehr spannend werden und voller Aktivität sein, um dem neuen Erdenbürger ein perfektes und behagliches Nest zu bauen.
Es ist soweit: Die Wehen beginnen
Wahrscheinlich verschlafen Sie die ersten Wehen Ihrer Frau, weil Sie vom Stress der letzten Wochen fix und fertig sind. Aber keine Sorge, frau wird Sie wecken und Ihnen mitteilen, dass Sie nun in die Klinik fahren sollten. Sie werden auch jetzt Ihren Mann stehen und Ihrer Frau am besten nicht mehr von der Seite weichen bis das Baby da ist. Für die Frau ist es jetzt wichtig zu spüren, dass sie nicht alleine ist und ihr von Ihnen jegliche Unterstützung zukommt, die sie benötigt. Das Geburtserlebnis wird auch für Sie als Vater wichtig sein, um gleich eine Beziehung zu Ihrem Nachwuchs aufzubauen. Wie Sie sich am besten verhalten, wie Sie Ihre Partnerin während der Geburtsphase unterstützen und was noch alles auf Sie zukommen kann, das lesen Sie in einem unserer nächsten Artikel.
Sie dürfen gespannt sein, Fortsetzung folgt...